Definition
Hirnorganisches Psychosyndrom
Das hirnorganische Psychosyndrom umfasst psychische Veränderungen u.a. der Persönlichkeit und des Affekts mit wechselhafter Ausprägung aufgrund organischer Ursachen (z.B. intrakranielle Tumoren, Entzündungen, Normaldruckhydrozephalus).
Einteilung
Nach zeitlichem Verlauf wird das hirnorganische Psychosyndrom in eine akute oder chronische Form unterteilt, wobei Überlappungen existieren.
Das organisch amnestische Syndrom basiert auf einer Schädigung mediotemporaler und/oder dienzephaler Hirnstrukturen unterschiedlicher Genese, die zu einer isolierten antero- oder retrograden Amnesie bei erhaltenem Immediatgedächtnis führt.
Eine transiente globale Amnesie ist eine akute amnestische Episode < 24 h ohne bekannte Ursache.
Eine organische Halluzinose ist gekennzeichnet durch anhaltende oder immer wieder auftretende, meist akustische oder optische Halluzinationen bei klarer Bewusstseinslage, bedingt durch eine zerebrale oder systemische Erkrankung bzw. eine exogen zugeführte Substanz.
Ein Schädel-Hirn-Trauma ist eine Hirnverletzung und/oder -funktionsstörung infolge einer Gewalteinwirkung auf den Kopf. Verbunden damit kann eine Prellung oder Verletzung der Kopfschwarte, des knöchernen Schädels, der Dura mater und/oder von intra- und extrazerebralen Gefäßen sein.
Eine Epilepsie ist eine Erkrankung des Gehirns mit
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mindestens zwei nicht provozierten epileptischen Anfällen (oder Reflexanfällen), die im Abstand von mindestens 24 Stunden auftreten oder
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einem nicht provozierten epileptischen Anfall (oder Reflexanfall) verbunden mit einer Wahrscheinlichkeit, innerhalb der nächsten 10 Jahre weitere Anfälle zu erleiden, die vergleichbar ist mit dem allgemeinen Rückfallrisiko (mindestens 60 %) nach zwei nicht provozierten Anfällen oder
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Vorliegen eines Epilepsiesyndroms.
(ILAE-Definition von 2014; ILAE = International League Against Epilepsy)
Der Morbus Wilson ist eine autosomal-rezessiv vererbte Störung des Kupferstoffwechsels, bei der sich aufgrund eines Defekts des Kupferregulators ATP7B das Kupfer im Trans-Golgi-Netzwerk und den zytoplasmatischen Vesikeln ansammelt. Dadurch kommt es zur Störung des Kupfertransports. Das Kupfer akkumuliert in verschiedenen Organen und führt so zu Organschäden.