Definition
Spinales Syndrom
Zu den spinalen Syndromen zählen Läsionen einzelner Rückenmarksbahnen, des (in-)kompletten Rückenmarkquerschnitts, des Konus medullaris und der Cauda equina. Je nach Höhe der Läsion und der betroffenen Rückenmarksanteile variiert die Symptomatik.
Strangaffektionen
Strangaffektion
Sind nur einzelne auf- und/oder absteigende Rückenmarksbahnen geschädigt, spricht man von einer Strangaffektion. Je nach betroffener Bahn kann die Symptomatik variieren.
Pyramidenbahnsyndrom
Pyramidenbahnsyndrom
Beim Pyramidenbahnsyndrom besteht eine Läsion des Tractus corticospinalis.
Je nach Höhe der Schädigung (z.B. durch ) kommt es zu einer zentralen . Die Patienten klagen über oft schmerzhafte spinale Automatismen in Form spontaner Bewegungen v.a. der unteren Extremität. Häufig liegen begleitend vor. In der Untersuchung finden sich der Pareseform entsprechend gesteigerte Muskeleigenreflexe, und verminderte oder erloschene Fremdreflexe.

Dermatome
Dies ist ein vereinfachtes Schema, um die segmentale Innervation der Haut zu verdeutlichen.
(Quelle: Schünke, Schulte, Schumacher. Prometheus Kopf, Hals und Neuroanatomie. Illustrationen: Voll, Wesker. Thieme, 2018)
Dermatome
Schema der radikulären (segmentalen) sensiblen Innervation.
(Quelle: Schünke, Schulte, Schumacher. Prometheus Allgemeine Anatomie und Bewegungssystem. Illustrationen: Voll, Wesker. Thieme, 2018)Als Myelitis wird eine entzündliche Erkrankung des Rückenmarks bezeichnet, unabhängig von der Ätiologie (erregerbedingt, autoimmun, idiopathisch). Es gibt akute und chronische Myelitiden.
Bei einer dissoziierten Empfindungsstörung fallen in einer Körperregion nur einzelne sensible Qualitäten aus, während andere erhalten bleiben (z.B. Störung von Schmerz- und Temperaturempfinden bei erhaltener Oberflächen- und Tiefensensibilität). Die dissoziierte Empfindungsstörung ist pathognomonisch für Rückenmarksläsionen.
Als Lhermitte-Zeichen bezeichnet man das Auftreten paravertebraler, häufig als „elektrisierend“ empfundener und in die Peripherie ausstrahlender Parästhesien („Kribbeln“) bei passiver Nackenbeugung nach vorn und bei Kopfbewegungen.
Die funikuläre Myelose ist eine Rückenmarksschädigung infolge eines Vitamin-B12-Mangels mit Entmarkung myelinisierter Nervenfasern im Bereich der Hinter- und Seitenstränge.
Bei einer Paraparese bestehen Lähmungen unterhalb eines spinalen Niveaus, z.B. in beiden Beinen.
Eine Tetraparese beschreibt die Lähmung aller Extremitäten unter Aussparung des Kopfes.
Von einem spinalen Schock spricht man bei einer akuten Unterbrechung aller Rückenmarkbahnen mit motorischen, sensiblen und autonomen Funktionsausfällen kaudal der Läsion (akutes Querschnittsyndrom).
Das A.-spinalis-anterior-Syndrom bezeichnet eine ischämische Schädigung des Rückenmarks im Versorgungsgebiet dieser Arterie und besteht in plötzlich auftretenden gürtelförmige Schmerzen, Paraparese sowie einer dissoziierten Sensibilitätsstörung unterhalb der Läsion.
Die Spina bifida ist eine dysraphische Fehlbildung der Wirbelsäule und evtl. des Rückenmarks, die durch einen unvollständigen Schluss des Neuralrohrs verursacht wird.