Extremitätenkoordination
Zeigeversuche
Die Zeigeversuche werden einzeln mit der jeweiligen Extremität ausgeführt. Beurteilt wird die Flüssigkeit der Folgebewegungen. Physiologisch ist eine flüssige, zielsichere Bewegung (auch bei „Danebentreffen“!). Pathologisch sind dagegen unregelmäßige, nicht-flüssige, reduzierte oder überschießende Bewegungen im Sinne einer Ataxie
Finger-Nase-Versuch (FNV): Der Zeigefinger wird bei geschlossenen Augen in weitem Bogen zur Nase geführt (siehe auch Abbildung). Diese Übung kann zunächst mit offenen Augen geprobt werden.
Knie-Hacke-Versuch (KHV): Die Ferse wird bei geschlossenen Augen zum kontralateralen Knie geführt und „fährt“ an der Tibia entlang nach unten.
(FFV): Der Untersucher streckt einen Finger aus und wechselt dessen Position im Raum, der Patient soll ihn jeweils berühren (sensitiver als FNV).
Eine Ataxie bezeichnet eine Störung der motorischen Koordination, also eine Störung der zeitlichen und räumlichen Abstimmung zielgerichteter Willkürbewegungen. Differenziert werden hierbei:
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Dyssynergie: gestörte Zusammenarbeit einzelner Muskeln
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Dysmetrie: gestörte Abmessung von Zielbewegungen
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Dysdiadochokinese: gestörte Abfolge rascher antagonistischer Bewegungen.
(griechisch "ataxia" = Unordnung)
Bei einem Tremor handelt es sich um unwillkürliche Bewegungen mit rhythmischen Kontraktionen entgegengesetzt wirkender Muskeln. Der Ruhetremor tritt in vollständiger Entspannung auf, der Haltetremor unter Beibehaltung einer bestimmten Position und der Intentionstremor (zerebellärer Tremor, Zieltremor) erst beim Ausführen von Zielbewegungen.