Definition
Reflexe
Reflexe sind unwillkürliche, stereotype Reaktionen auf äußere Reize.
Allgemeines
Reflexe verlaufen über einen zentral verschalteten Reflexbogen aus afferentem (aufsteigendem) und efferentem (absteigendem) Schenkel. Anhand der Reflexe kann man auf die Funktionsfähigkeit des 1. und 2. Motoneurons schließen. Es werden Eigen- und Fremdreflexe unterschieden. Die Grundlagen zur Physiologie der Muskeleigenreflexe findest du in der Vorklinik bei den Reflexen des Rückenmarks.
Muskeleigenreflexe
Muskeleigenreflexe (MER)
Bei Muskeleigenreflexen kommt es durch kurzzeitige Dehnung des Muskels oder seiner Sehne (z.B. durch Beklopfen mit einem Reflexhammer) zur Erregung von Muskelspindeln, was sich aufgrund der direkten Verschaltung auf das zugehörige 2. Motoneuron mit einer Kontraktion desselben Muskels äußert. Muskeleigenreflexe sind monosynaptisch verschaltet und nicht habituierbar.

Segmentale Innervation der Haut
Schematische Darstellung der segmentalen Innervation (nach Hansen-Schliack).
(Quelle: Bähr, Frotscher, Neurologisch-topische Diagnostik, Thieme, 2014)Bei Muskeleigenreflexen kommt es durch kurzzeitige Dehnung des Muskels oder seiner Sehne (z.B. durch Beklopfen mit einem Reflexhammer) zur Erregung von Muskelspindeln, was sich aufgrund der direkten Verschaltung auf das zugehörige 2. Motoneuron mit einer Kontraktion desselben Muskels äußert. Muskeleigenreflexe sind monosynaptisch verschaltet und nicht habituierbar.
Ein Klonus ist eine unwillkürliche, rhythmische Muskelkontraktion durch ruckartiges Bewegen und Festhalten des Fußes oder der Patella.
Unter Myopathien werden heterogene, entzündliche oder degenerative Erkrankungen der Muskulatur zusammengefasst, die systemartig einzelne Muskelgruppen oder die gesamte Muskulatur betreffen.
Das Lambert-Eaton-Myasthenie-Syndrom ist eine antikörpervermittelte, myasthene Autoimmunkrankheit, die häufig als paraneoplastisches Syndrom auftritt.
Bei einer muskulären Hypotonie ist der Ruhetonus der Muskulatur vermindert.
Bei der Hypothyreose handelt es sich um eine Unterversorgung des Körpers mit den Schilddrüsenhormonen T3 und T4.
Von einer Hyponatriämie spricht man bei einem Serumnatrium < 135 mmol/l (bei Kindern < 130 mmol/l).
Erniedrigte Kalium-Konzentration im Blut. Von Hypokaliämie spricht man bei einem Serumkalium < 3,6 mmol/l.
Als Rigor wird ein erhöhter Muskeltonus der axialen Muskulatur und der Extremitäten infolge einer Störung des extrapyramidalmotorischen Systems bezeichnet.
Eine Spastik ist eine pathologische Erhöhung des Muskeltonus bei zentralmotorischen Läsionen mit gesteigertem und geschwindigkeitsabhängigen Dehnungswiderstand der Muskeln.
Die Hyperthyreose ist ein Überfunktionszustand der Schilddrüse mit vermehrter Hormonproduktion, der zu einem pathologisch gesteigerten Stoffwechsel im gesamten Organismus führt.
Bei Fremdreflexen sind Rezeptor- (meist die Haut) und Effektororgan (Muskel) nicht identisch, weshalb es zu einer polysynaptischen Verschaltung im Rückenmark mit mehreren Afferenzen kommt.