Untersuchung von Kopf und Hals
Bei der initialen Inspektion sollte insbesondere auf Narben, Fehlbildungen (Asymmetrien?), Fehlhaltungen (Tortikollis?) und knöcherne Defekte (Frakturen, Tumoren) geachtet werden (siehe auch orientierende Untersuchung von Schädel und Gesicht).
Kalottenklopfschmerz: Abklopfen des knöchernen Schädels mit den Fingerspitzen (Schmerzen v.a. bei Frakturen, lokalen Prozessen)
Nervenaustrittspunkte (Äste des N. trigeminus): Prüfen auf Druckschmerzhaftigkeit (→ Sinusitis oder Nervenreizung)
Palpation der A. temporalis (evtl. Hinweis auf Riesenzellarteriitis
).
Auskultation: Strömungsgeräusche bei Gefäßstenosen (Karotiden) oder AV-Fisteln (Karotis-Sinus-cavernosus-Fistel → pulsierender Exophthalmus
)Palpation der zervikalen Lymphknoten
Palpation der Schilddrüse, dafür wird der Patient gebeten zu schlucken.
Die Riesenzellarteriitis ist eine granulomatöse Entzündung der mittelgroßen und großen Arterien v.a. im Kopfbereich (→ Äste der Karotiden und Vertebralarterien). Häufig ist die Temporalarterie betroffen (Morbus Horton).
Als Exophthalmus wird ein ein- oder beidseitiges Hervortreten des Augapfels aus der Orbita mit erweiterter Lidspalte bezeichnet.
Unter Nervendehnungszeichen werden verschiedene Testungen zusammengefasst, bei denen es durch Dehnung von proximalen, lumbalen Nervenstämmen bei vorbestehender Reizung dieser Nerven zu Schmerzen und einer schmerzbedingten Bewegungseinschränkung kommt.