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        1. Steckbrief
        2. Empfehlungen vor einer geplanten Schwangerschaft
        3. Feststellung einer Schwangerschaft
        4. Verhalten in der Schwangerschaft
        5. Vorsorgeuntersuchungen und rechtlicher Schutz
        6. Risikoschwangerschaft
        7. IMPP-Fakten im Überblick
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Feststellen einer Schwangerschaft und Beratung

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  • Lesezeit: 22 min
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Steckbrief

Bereits vor einer geplanten Schwangerschaft können bestimmte Risiken für den späteren Schwangerschaftsverlauf und für das Kind verringert werden. Zu den geeigneten Maßnahmen zählen:

  • Beratungen zu Ernährung und Lifestyle, beispielsweise die prophylaktische Einnahme von Folsäure zur Vermeidung von Neuralrohrdefekten

  • serologische Tests zum Ausschluss von Infektionserkrankungen und zur Feststellung des Immunstatus gegenüber Infektionen, die das Kind schädigen könnten (z.B. Röteln, Varizellen oder Mumps)

  • Kreislauf- und Stoffwechselscreening.

Nach Eintritt einer Schwangerschaft kann diese über den Nachweis von β-hCG im Urin oder sonografisch bestätigt werden. Der Geburtstermin wird anhand der erweiterten Naegele-Regel rechnerisch aus dem Tag letzten Menstruation und der durchschnittlichen Zyklusdauer berechnet. In der Praxis wird der Geburtstermin häufig mit einem sog. Gravidarium bestimmt.

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Gravidarium

Zur Berechnung des Schwangerschaftsalters und des Geburtstermins wird in der Praxis häufig das Gravidarium verwendet.

(Quelle: Weyerstahl, Stauber, Duale Reihe Gynäkologie und Geburtshilfe, Thieme, 2013)

Nach festgestellter Schwangerschaft erfolgt eine Beratung zum Verhalten in der Schwangerschaft, u.a. zur Ernährung und zu Genussmitteln, zu Sport und zum Sexualleben.

Im Laufe der Schwangerschaft hat die Schwangere gemäß der Mutterschaftsrichtlinien den Anspruch auf Vorsorgeuntersuchungen zur Überwachung ihres Gesundheitszustandes und der Entwicklung und des Wachstums des Fetus. Es sind 10–12 Vorsorgeuntersuchungen vorgesehen. Je nach Verlauf der Schwangerschaft werden die Frequenz und der Inhalt der Untersuchungen jedoch angepasst. Die durchgeführten Untersuchungen und Maßnahmen werden in den Mutterpass eingetragen.

Alle Frauen, die in einem Arbeitsverhältnis stehen, unterliegen dem Schutz des Mutterschutzgesetzes, das sowohl die Arbeitszeiten als auch die Art der erlaubten und verbotenen Tätigkeiten vorgibt.

Eine Schwangerschaft kann nach genau vorgegebenen Kriterien als Risikoschwangerschaft eingestuft werden, beispielsweise bei Vorerkrankungen der Mutter oder bei Problemen in der bestehenden Schwangerschaft, was ebenfalls in den Mutterpass eingetragen wird. Bei Risikoschwangerschaften sind häufigere Untersuchungen und ggf. spezielle Maßnahmen indiziert.

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    Empfehlungen vor einer geplanten Schwangerschaft

    Ernährung und Lifestyle

    Eine vollwertige, ausgewogene Ernährung ist schon vor einer geplanten Schwangerschaft anzuraten. Die Fertilität wird durch Über-/Untergewicht (BMI > 25 oder < 19) und Rauchen beeinträchtigt. Da ein schlechter Zahnstatus und mangelnde Mundhygiene die Frühgeburtlichkeit erhöhen, sollte ggf. eine zahnärztliche Sanierung erfolgen.

    Die prophylaktische Einnahme von 0,4 mg Folsäure pro Tag senkt das Risiko von Neuralrohrdefekten, aber auch von kardialen Septumdefekten und Fehlbildungen des Gaumens sowie der ableitenden Harnwege.

    Der Verschluss des Neuralrohrs erfolgt bis zum 28. Tag der Schwangerschaft. Bis dahin ist die Schwangerschaft meist noch gar nicht erkannt, sodass eine-Supplementierung erst nach Feststellung der Schwangerschaft zu spät wäre. Bei geplanter Schwangerschaft sollte die Supplementierung bereits während der kontrazeptiven Phase beginnen, mindestens aber 3 Monate vor der Konzeption.

    Röteln

    Röteln sind eine weltweit verbreitete, exanthematische Viruskrankheit mit Lymphadenopathie, die postnatal regelhaft mild verläuft, aber bei pränataler Infektion eine schwere Embryopathie auslösen kann.

    Varizellen

    Die Varizellen sind eine akute, hoch ansteckende Infektion durch das Varizella-Zoster-Virus mit generalisiertem, schubweise auftretendem, vesikulärem Exanthem. Das Virus persistiert in den Ganglienzellen und kann reaktiviert werden und mit gruppierten Bläschen in einem oder mehreren Dermatomen einen Herpes zoster verursachen.

    Mumps

    Mumps ist eine durch das Mumpsvirus ausgelöste akute systemische Erkrankung, die typischerweise die Speicheldrüsen, aber auch das Pankreas, das Zentralnervensystem und die Keimdrüsen befällt.

    Toxoplasmose

    Die Toxoplasmose ist eine Infektion mit dem Parasiten Toxoplasma gondii, die bei Erwachsenen meist inapparent oder milde verläuft, bei Immunschwäche und transplazentarer Infektion von Ungeborenen jedoch zu schweren Erkrankungen v.a. von ZNS und Retina führen kann.

    Hepatitis B

    Die Hepatitis B ist eine, meist akut und selbstlimitierend verlaufende, Hepatitis durch Infektion mit dem Hepatitis-B-Virus (HBV).

    Megaloblastäre Anämie

    Bei der megaloblastären Anämie handelt es sich um einen Mangel an Vitamin B12 (= Cobalamin) oder Folsäure, der mit einer gestörten DNA-Synthese und der typischen Bildung von Megaloblasten einhergeht.

    Fetale Alkoholspektrumstörung

    Der Überbegriff fetale Alkoholspektrumstörung (engl. fetal alcohol spectrum disorder, FASD) beinhaltet die vorgeburtlichen Schädigungen des Kindes durch mütterlichen Alkoholkonsum während der Schwangerschaft.

    Hepatitis

    Hepatitis ist eine Entzündung des Lebergewebes, die akut oder chronisch verlaufen kann.

    Zervixinsuffizienz

    Die Zervixinsuffizienz ist die schmerzlose Erweichung und Verkürzung der Zervix ohne Wehentätigkeit mit Eröffnung des inneren Muttermundes und drohender Frühgeburtlichkeit.

    Placenta praevia

    Die Placenta praevia ist eine atypische Lokalisation der Plazenta am Isthmus uteri oder an der Cervix uteri, unter Umständen mit teilweiser oder vollständiger Bedeckung des inneren Muttermunds.

    Abort

    Ein Abort ist das vorzeitige Ende einer Schwangerschaft mit einem kindlichen Geburtsgewicht < 500 g und ohne Lebenszeichen des Kindes.

    Adipositas

    Eine Adipositas besteht, wenn der Body-Mass-Index (BMI) einen Wert von 30 überschreitet.

    Epilepsie

    Eine Epilepsie ist eine Erkrankung des Gehirns mit

    • mindestens zwei nicht provozierten epileptischen Anfällen (oder Reflexanfällen), die im Abstand von mindestens 24 Stunden auftreten oder

    • einem nicht provozierten epileptischen Anfall (oder Reflexanfall) verbunden mit einer Wahrscheinlichkeit, innerhalb der nächsten 10 Jahre weitere Anfälle zu erleiden, die vergleichbar ist mit dem allgemeinen Rückfallrisiko (mindestens 60%) nach zwei nicht provozierten Anfällen oder

    • Vorliegen eines Epilepsiesyndroms.

    (ILAE-Definition von 2014; ILAE = International League Against Epilepsy)

    Asthma bronchiale

    Asthma bronchiale wird definiert als chronische Erkrankung der Atemwege, die mit anfallsartig wiederkehrenden, aber reversiblen Atemwegsobstruktionen und bronchialer Hyperreagibilität einhergeht.

    Arterielle Hypertonie

    Eine arterielle Hypertonie ist eine andauernde Erhöhung des Blutdrucks auf ≥ 140 mmHg systolisch und/oder ≥ 90 mmHg diastolisch bei Praxismessung oder auf ≥ 135 mmHg systolisch und/oder > 85 mmHg diastolisch bei Selbstmessung.

    Diabetes mellitus

    Diabetes mellitus ist eine chronische Stoffwechselerkrankung, die durch einen absoluten (Typ 1) oder relativen (Typ 2) Mangel an Insulin gekennzeichnet ist. Leitsymptom ist die Hyperglykämie.

    Frühgeburt

    Von einer Frühgeburt spricht man bei einer Geburt vor der vollendeten 37. Schwangerschaftswoche (Gestationsalter < 259 Tage).

    Präeklampsie

    Eine Präeklampsie ist eine Hypertonie ≥ 140/90 mmHg mit zusätzlich mindestens einer, in der Schwangerschaft neu aufgetretenen Organmanifestation, für die keine andere Ursache gefunden werden kann (oft ist die Niere betroffen).

    Pyelonephritis

    Die Pyelonephritis ist eine meist bakteriell bedingte Entzündung von Nierenbeckenkelchsystem und Niereninterstitium, die akut oder chronisch verlaufen kann.

    Anämie

    Definitionsgemäß spricht man von einer Anämie, wenn der Hämoglobingehalt (Hb), der Hämatokrit (Hct, Hkt oder HK) oder die Erythrozytenzahl erniedrigt sind:

    • Hb < 12,0 g/dl (Frau) bzw. Hb < 14,0 g/dl (Mann)

    • Hkt < 37% (Frau) bzw. Hkt < 41% (Mann)

    • Erythrozytenzahl: < 4,1 Mio./µl (Frau) bzw. < 4,5 Mio./µl (Mann).

    Gestationsdiabetes

    Ein Gestationsdiabetes ist die Erstmanifestation einer gestörten Glukosetoleranz in der Schwangerschaft.

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      zuletzt bearbeitet: 07.09.2023
      Fachlicher Beirat: Prof. Dr. med. Christoph Scholz, 07.07.2022
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