Grundlagen
Erkrankungen der Haare können mit einem gesteigerten Haarausfall (Effluvium → Alopezie), mit einer vermehrten Behaarung (Hypertrichose, Hirsutismus) oder mit einer abnormen Haarstruktur (Haarschaftanomalien) einhergehen und sind für den Patienten psychosozial oft sehr belastend.
Veränderungen der Haarfarbe finden sich z.B. bei Albinismus, Piebaldismus und verschiedenen Stoffwechselerkrankungen (z.B. Phenylketonurie
Effluvium und Alopezie
Effluvium bezeichnet einen verstärkten Haarausfall unterschiedlicher Genese von mehr als 100 Haaren pro Tag. Den Zustand der sichtbaren Haarlosigkeit nennt man Alopezie. Grundsätzlich unterscheidet man nichtvernarbende (reversible) und vernarbende (irreversible) Alopezien sowie nach dem Verteilungsmuster umschriebene und Formen.
Die Phenylketonurie ist eine autosomal-rezessiv vererbte Erkrankung des Eiweißstoffwechsels, der eine Störung der Phenylalaninhydroxylase zugrunde liegt, die unbehandelt zu schwerer mentaler Retardierung, Epilepsie und Gangataxie führt.
Syphilis ist eine sexuell übertragene, in mehreren Stadien verlaufende, chronische Infektion durch das Bakterium Treponema pallidum ssp. pallidum.
Ein Furunkel ist eine tiefe, dermale bis subkutane Entzündung des Haarfollikels (tiefe Follikulitis) und des umgebenden Gewebes (Perifollikulitis). Eine chronisch-rezidivierende Furunkelbildung nennt man Furunkulose.
Karbunkel bezeichnet die Konfluenz mehrerer Furunkel.
Hypertrichose bezeichnet eine nicht-androgenabhängige vermehrte Körperbehaarung mit Umwandlung nichtpigmentierter Vellushaare in dicke, pigmentierte Terminalhaare.
Hirsutismus bezeichnet verstärktes Wachstum von Körperhaaren mit männlichem Verteilungsmuster bei Frauen oder Kindern.