Übersicht
Einteilung
Hauttumoren können von allen Zellen der Haut ausgehen:
Epithelzellen (Keratinozyten): z.B. Plattenepithelkarzinom, Basalzellkarzinom
Melanozyten: z.B. Pigmentnävi, malignes Melanom
Fibroblasten: z.B. Fibroma molle
Endothelien: z.B. Hämangiom
Adipozyten: z.B. Lipom
Lymphozyten: z.B. kutane Lymphome
Zellen mit neuraler Differenzierung: z.B. Neurinom.
Neben den soliden Tumoren gibt es auch eine Reihe von nichtsoliden Neoplasien, wie Mastozytose, Histiozytose, kutane Lymphome, leukämische Infiltrate und Hautmetastasen sowie kutane Paraneoplasien.
Nach der Dignität unterscheidet man benigne und maligne Tumoren (inkl. In-situ-Neubildungen).
Zu den gutartigen Hauttumoren zählen auch die sog. (Synonym: Muttermale). Dabei handelt es sich umschriebene, gutartige Fehlbildungen der Haut oder Schleimhaut. Man unterscheidet zwischen Nävi, die von pigmentbildenden Zellen ausgehen (), und solchen, die ihren Ursprung in anderen Zellen bzw. Strukturen der Haut haben (, z.B. epidermale Nävi, Talgdrüsennävi, Gefäßnävi).
Der gewöhnliche melanozytäre Nävus ist eine gutartige, umschriebene Vermehrung von Melanozyten, die typischerweise in Nestern vorliegen. Klinisch imponieren sie als gut abgegrenzte, rundliche Flecken oder Knötchen.
Das Plattenepithelkarzinom der Haut ist ein maligner Tumor der Epidermis, der von den Keratinozyten ausgeht. Er wächst langsam und lokal invasiv-destruierend, aber metastasiert eher selten.
Das maligne Melanom ist ein bösartiger Tumor, der von den Melanozyten ausgeht und überwiegend in der Haut entsteht. Charakteristisch ist eine frühzeitige Metastasierung und hohe Mortalität.
Zysten sind Hohlräume, die mit Epithel ausgekleidet und mit einem flüssigen bis festen Inhalt gefüllt sind. Ihre Größe ist sehr variabel.
Die seborrhoische Keratose ist ein gutartiger, oft pigmentierter, epidermaler Tumor mit glatter, fettig wirkender Oberfläche und weicher Konsistenz.
Epidermale (keratinozytäre) Nävi sind angeborene epitheliale Fehlbildungen, die sich meist als streifige, bräunliche, hyperkeratotische Verdickung manifestieren.
Die aktinische Keratose ist ein durch chronische UV-Einwirkung ausgelöstes In-situ-Karzinom der Haut, das meist multifokal auftritt.
Der Morbus Bowen ist ein meist solitär auftretendes In-situ-Karzinom der Haut, das in ein invasives Bowen-Karzinom übergehen kann. Auf der Schleimhaut wird diese Erkrankung als Erythroplasie Queyrat bezeichnet.
Das Keratoakanthom ist ein knotiger Hauttumor mit zentralem Hornkrater, der histologisch einem hoch differenzierten Plattenepithelkarzinom ähnelt, aber klinisch meist einen gutartigen Verlauf nimmt. Er wächst initial schnell, zeigt aber nach einer unterschiedlich langen statischen Phase eine hohe spontane Rückbildungstendenz.
Die Lentigo maligna ist eine auf chronisch lichtgeschädigter Haut entstehende melanozytäre neoplastische Proliferation in der Epidermis ohne invasives Wachstum (In-situ-Melanom).
Der Naevus sebaceus ist eine angeborene epitheliale Fehlbildung mit Betonung der Talgdrüsen.
Der vulväre Morbus Paget ist eine Sonderform der vulvären intraepithelialen Neoplasie (VIN), die von den Schweißdrüsen ausgeht. Er ist die häufigste Manifestation des extramammären Morbus Paget.
Fibrome sind gutartige Bindegewebstumoren. Man unterscheidet weiche Fibrome (Fibroma molle) und harte Fibrome (Fibroma durum).
Keloide sind gutartige überschießende Bindegewebsproliferationen, die über den eigentlichen Narbenbereich hinausgehen und auch die umgebende Haut betreffen.
Leiomyome des Uterus (Uterus myomatosus) sind gutartige, mesenchymale Tumoren, die von der glatten Muskulatur des Uterus ausgehen.
Der Naevus flammeus ist eine angeborene Gefäßfehlbildung mit hell- bis dunkelroten Flecken, die infolge einer Kapillarerweiterung entstehen.
Die Mycosis fungoides ist das häufigste indolente lymphozytische T-Zell-Lymphom, das primär an der Haut in Form von umschriebenen Plaques auftritt. Es geht von CD4-positiven, kleinen bis mittelgroßen T-Helferzellen aus und verläuft schubweise chronisch-progressiv.
Das Sézary-Syndrom ist eine seltene Form der kutanen Lymphome mit leukämischer Ausschwemmung von klonalen atypischen T-Zellen. Es ist durch einen diffusen Haut- und Lymphknotenbefall gekennzeichnet.
Das großzellige B-Zell-Lymphom der unteren Extremität ist ein hochmalignes, primär kutanes Non-Hodgkin-Lymphom, das typischerweise an der unteren Extremität auftritt.
Eine Mastozytose ist eine pathologische Mastzellvermehrung. Bei der systemischen Mastozytose kann jedes Organ betroffen sein. Meist ist das Knochenmark infiltriert, häufig auch viszerale Organe und die Haut. Man unterscheidet verschiedene Untergruppen mit variabler Aggressivität.
Die Langerhans-Zell-Histiozytose (LCH) ist gekennzeichnet durch die Proliferation und Akkumulation von dendritischen Vorläuferzellen, welche den Langerhans-Zellen morphologisch sehr ähneln. Die LCH gehört zu den neoplastischen Erkrankungen und kann sowohl selbstlimitierende als auch chronisch rezidivierende oder rasch progrediente und tödliche Verläufe nehmen.
Das Mammakarzinom ist eine von den Brustdrüsen oder den Milchgängen ausgehende maligne Neoplasie der Brust.
Das Bronchialkarzinom ist ein häufiger maligner Tumor, der meist vom Bronchialepithel, seltener vom Alveolarepithel, ausgeht.
Das Magenkarzinom ist eine maligne epitheliale Neoplasie des Magens.
Kolorektale Karzinome sind maligne, epitheliale Tumoren des Kolons oder des Rektums, die von der Schleimhaut des Dickdarms ausgehen.