Anamnese
Im Rahmen der dermatologischen Anamnese sollten insbesondere folgende Punkte abgeklärt werden:
aktuelle Anamnese:
Erkrankungsbeginn und Verlauf
Begleitsymptome: z.B. Juckreiz, Brennen, Schmerzen, Druckschmerz, Allgemeinsymptome (z.B. Fieber)
Begleitumstände: z.B. Kontakt mit Tieren, psychische Belastungen, berufliche Exposition gegenüber Stoffen, Medikamenteneinnahme, Reisen
Umstände, die zu einer Verbesserung/Verschlechterung der Befunde führen: z.B. Temperatur (Wärme, Kälte), Tageszeit (tagsüber, nachts), Jahreszeit, Nahrungsmittel, Sonnenexposition
Vorgeschichte: Grunderkrankungen oder dermatologische Vorerkrankungen inkl. Behandlungen (Medikamente, Operationen)
Familienanamnese: familiäre Häufung von Hauterkrankungen (z.B. Neigung zu Atopien, Psoriasis, erbliche Dermatosen).
Im Examen solltest du genau diese Informationen auch im suchen, insbesondere, wenn du eine Abbildung nicht einordnen kannst. Klassische : nächtlicher Juckreiz bei Skabies oder Arsenexposition bei Basalzellkarzinomen.
Zysten sind Hohlräume, die mit Epithel ausgekleidet und mit einem flüssigen bis festen Inhalt gefüllt sind. Ihre Größe ist sehr variabel.
Den Zustand der sichtbaren Haarlosigkeit nennt man Alopezie.
Ekzem ist der Oberbegriff für nichtinfektiöse, akute oder chronische Entzündungen der Haut mit typischer Morphologie und Histologie, wobei die Begriffe „Ekzem“ und „Dermatitis“ häufig synonym verwendet werden.
Unter einem Erythem versteht man eine gerötete Haut, die auf einer Gefäßerweiterung beruht. Wenn mehr als 90 % der Hautoberfläche betroffen sind, spricht man von einer Erythrodermie.
Erythrodermie bezeichnet eine generalisierte Rötung (Erythem) der Haut (> 90% der Körperoberfläche), die meist mit Schuppung, Infiltration und Juckreiz einhergeht und von Allgemeinsymptomen begleitet wird.
Exanthem bezeichnet das plötzliche und gleichzeitige Auftreten von meist monomorphen (gleichartigen) Hautveränderungen, die sich rasch über den Körper ausbreiten. Bei Schleimhautbeteiligung spricht man von Enanthem.
Eine übermäßige, abnorm gesteigerte Schweißbildung nennt man Hyperhidrose.
Als Schwitzen bezeichnet man die Abgabe von Schweiß durch die Schweißdrüsen.
Als Hyperkeratose bezeichnet man eine Verdickung der Hornschicht (Stratum corneum).
Hypertrichose bezeichnet eine nicht-androgenabhängige vermehrte Körperbehaarung mit Umwandlung nichtpigmentierter Vellushaare in dicke, pigmentierte Terminalhaare.
Das Xeroderma pigmentosum ist eine autosomal-rezessiv vererbte Erkrankung mit ausgeprägter Lichtempfindlichkeit, die frühzeitig zu chronischen UV-Schäden und multiplen malignen Hauttumoren führt.
Kommt es zusätzlich zur Polymyositis zu entzündlichen Veränderungen an der Haut, wird von einer Dermatomyositis (DM) gesprochen.
Purpura (Hautblutungen) sind Blutungen, die durch das Austreten von Erythrozyten aus (Schleim-)Hautgefäßen in das Gewebe entstehen.
Das Erythema exsudativum multiforme (EEM) ist ein akut auftretendes Exanthem mit typischen kokardenförmigen Effloreszenzen. Man unterscheidet eine Minor-Form mit geringer oder fehlender Schleimhautbeteiligung und eine schwerer verlaufende Major-Form mit Schleimhautbeteiligung.
Das Granuloma anulare ist eine granulomatöse Hauterkrankung unbekannter Ursache mit charakteristischen anulären Papeln und Plaques.
Der Lichen ruber planus ist eine chronisch-rezidivierende Erkrankung von Haut und Schleimhaut mit polygonalen Papeln, Wickham-Streifung und Juckreiz.
Herpes zoster ist eine Erkrankung, die vor allem bei eingeschränkter Immunabwehr auftritt. Sie wird durch Reaktivierung von Herpes-zoster-Viren verursacht, die nach der Primärinfektion (Varizellen) intrazellulär persistierten.
Das Erythema nodosum ist eine akut auftretende Entzündung des subkutanen Fettgewebes (Pannikulitis) unterschiedlicher Genese mit hochroten, schmerzhaften Knoten oder Plaques, die meist prätibial lokalisiert sind.
Ein Furunkel ist eine tiefe, dermale bis subkutane Entzündung des Haarfollikels (tiefe Follikulitis) und des umgebenden Gewebes (Perifollikulitis). Eine chronisch-rezidivierende Furunkelbildung nennt man Furunkulose.
Vitiligo ist eine erworbene fleckförmige Hypo- bzw. Depigmentierung der Haut durch den Untergang pigmentproduzierender Melanozyten.
Die Pityriasis versicolor ist eine oberflächliche Hautpilzinfektion durch Malassezia-Spezies, die mit umschriebenen, kleinfleckigen rötlich-bräunlichen oder weißlichen Läsionen einhergeht.
Die Sarkoidose ist eine Multisystemerkrankung unklarer Ursache, bei der epitheloidzellige, nicht verkäsende Granulome entstehen. Sie können in jedem Organ auftreten, in ca. 90% d. F. sind die Lunge sowie die Hiluslymphknoten betroffen.
Die Tuberkulose ist eine Infektionserkrankung, die inapparent, akut oder chronisch verlaufen kann und sich bevorzugt an der Lunge (Morbus Koch), aber auch an anderen Organen (Haut, lymphatisches System, Pleura, Knochen, Urogenitaltrakt, ZNS, Magen-Darm-Trakt) manifestiert. Sie wird durch Keime des Mycobacterium-tuberculosis-Komplexes (MTK) verursacht. Dazu zählen u.a. das Mycobacterium tuberculosis (> 98% der Fälle in Mitteleuropa), bovis und africanum.
Der Pemphigus vulgaris ist eine seltene, aber schwere, blasenbildende Autoimmunerkrankung der Haut und Schleimhaut mit intraepidermaler Spaltbildung als Folge von Autoantikörpern gegen Desmoglein 3 und 1.
Blasenbildende Autoimmunerkrankungen sind seltene, teilweise schwer verlaufende Erkrankungen der Haut, die klinisch durch das Auftreten von Blasen und Erosionen gekennzeichnet sind. Bei einigen Erkrankungen kommt es auch zu einer Beteiligung der angrenzenden Schleimhäute (v.a. Mundschleimhaut), wobei diese auch überwiegend betroffen sein können.
Das Erythrasma ist eine durch Corynebacterium minutissimum hervorgerufene oberflächliche Hautinfektion der Intertrigines in Form eines rötlich-bräunlichen, fein schuppenden Erythems.
Die tuberöse Sklerose ist eine autosomal-dominant vererbte Multisystemerkrankung, bei der gutartige tumorähnliche Veränderungen (Hamartome) und neurologische Entwicklungsstörungen bestehen.