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Dermatologie

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Dermatologische Diagnostik

  •  IMPP-Relevanz
  • Lesezeit: 11 min
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Steckbrief

Bei der dermatologischen Anamnese ist neben der Vorgeschichte und der Familienanamnese v. a. die aktuelle Anamnese relevant. Fragen zu Beginn, Verlauf, Begleitsymptomen und eventuellen Auslösefaktoren können bereits wichtige Hinweise liefern und die Diagnose eingrenzen.

Bei der anschließenden körperlichen Untersuchung wird immer das gesamte Integument inspiziert und die Hautveränderungen (Effloreszenzen) möglichst genau beschrieben und dokumentiert (Aussehen, Lokalisation, Verteilung, Tastbefund etc. ). Unterstützend können hier verschiedene Hilfsmittel eingesetzt werden (z.B. Holzspatel, Glasspatel oder Dermatoskop).

Mittels Anamnese und körperlicher Untersuchung lässt sich häufig schon eine Verdachtsdiagnose stellen. Zur weiteren Abklärung und Sicherung der Diagnose können speziellere Untersuchungstechniken erforderlich werden, z.B. Lichtmikroskopie, Biopsie und Histologie, mykologische oder allergologische Methoden.

Image description
Dermatoskopie

Dermatoskop (links) und Befund eines Pigmentnävus (rechts).

(Quelle: Sterry, Kurzlehrbuch Dermatologie, Thieme, 2018)
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    Anamnese

    Im Rahmen der dermatologischen Anamnese sollten insbesondere folgende Punkte abgeklärt werden:

    • aktuelle Anamnese:

      • Erkrankungsbeginn und Verlauf

      • Begleitsymptome: z.B. Juckreiz, Brennen, Schmerzen, Druckschmerz, Allgemeinsymptome (z.B. Fieber)

      • Begleitumstände: z.B. Kontakt mit Tieren, psychische Belastungen, berufliche Exposition gegenüber Stoffen, Medikamenteneinnahme, Reisen

      • Umstände, die zu einer Verbesserung/Verschlechterung der Befunde führen: z.B. Temperatur (Wärme, Kälte), Tageszeit (tagsüber, nachts), Jahreszeit, Nahrungsmittel, Sonnenexposition

    • Vorgeschichte: Grunderkrankungen oder dermatologische Vorerkrankungen inkl. Behandlungen (Medikamente, Operationen)

    • Familienanamnese: familiäre Häufung von Hauterkrankungen (z.B. Neigung zu Atopien, Psoriasis, erbliche Dermatosen).

    Lerntipp:

    Im Examen solltest du genau diese Informationen auch im Fragentext suchen, insbesondere, wenn du eine Abbildung nicht einordnen kannst – oft gibt es einen oder zwei ganz eindeutige „Hinweisgeber“. Klassische Beispiele: der nächtliche Juckreiz bei Skabies oder die Arsenexposition bei Basalzellkarzinomen.

    Juckreiz (Pruritus)

    Juckreiz (Pruritus) ist eine von der Haut oder Schleimhaut ausgehende subjektive Missempfindung, verbunden mit dem Verlangen zu Reiben oder Kratzen. Er kann lokalisiert oder generalisiert auftreten sowie mit oder ohne Hautveränderungen einhergehen.

    Papel (Knötchen)

    Als Papel bezeichnet man eine umschriebene Substanzvermehrung mit einem Durchmesser < 5 mm in der Epidermis oder Dermis. Konfluierende Papeln nennt man Plaques.

    Pustel (Pustula)

    Pusteln sind oberflächliche, intra- oder subepidermal gelegene Hohlräume, die mit Eiter gefüllt sind.

    Zyste

    Zysten sind Hohlräume, die mit Epithel ausgekleidet und mit einem flüssigen bis festen Inhalt gefüllt sind. Ihre Größe ist sehr variabel.

    Atrophie

    Atrophie bezeichnet eine erworbene, reversible Rückbildung oder Verkleinerung von Zellen, Organen oder Geweben. Man unterscheidet:

    • einfache Atrophie: Geweberückbildung durch Verkleinerung der Zellen

    • numerische Atrophie: Geweberückbildung durch Verminderung der Zellzahl.

    Ulkus (Geschwür)

    Ulzera sind Substanzdefekte der Haut, die bis in die Dermis oder Subkutis reichen und obligat unter Narbenbildung abheilen.

    Alopezie

    Den Zustand der sichtbaren Haarlosigkeit nennt man Alopezie.

    Ekzem

    Ekzem ist der Oberbegriff für nichtinfektiöse, akute oder chronische Entzündungen der Haut mit typischer Morphologie und Histologie, wobei die Begriffe „Ekzem“ und „Dermatitis“ häufig synonym verwendet werden.

    Erythem

    Unter einem Erythem versteht man eine gerötete Haut, die auf einer Gefäßerweiterung beruht. Wenn mehr als 90 % der Hautoberfläche betroffen sind, spricht man von einer Erythrodermie.

    Erythrodermie

    Erythrodermie bezeichnet eine generalisierte Rötung (Erythem) der Haut (> 90% der Körperoberfläche), die meist mit Schuppung, Infiltration und Juckreiz einhergeht und von Allgemeinsymptomen begleitet wird.

    Exanthem

    Exanthem bezeichnet das plötzliche und gleichzeitige Auftreten von meist monomorphen (gleichartigen) Hautveränderungen, die sich rasch über den Körper ausbreiten. Bei Schleimhautbeteiligung spricht man von Enanthem.

    Hyperhidrose

    Eine übermäßige, abnorm gesteigerte Schweißbildung nennt man Hyperhidrose.

    Schwitzen

    Als Schwitzen bezeichnet man die Abgabe von Schweiß durch die Schweißdrüsen.

    Hyperkeratose

    Als Hyperkeratose bezeichnet man eine Verdickung der Hornschicht (Stratum corneum).

    Hypertrichose

    Hypertrichose bezeichnet eine nicht-androgenabhängige vermehrte Körperbehaarung mit Umwandlung nichtpigmentierter Vellushaare in dicke, pigmentierte Terminalhaare.

    Xeroderma pigmentosum (XP)

    Das Xeroderma pigmentosum ist eine autosomal-rezessiv vererbte Erkrankung mit ausgeprägter Lichtempfindlichkeit, die frühzeitig zu chronischen UV-Schäden und multiplen malignen Hauttumoren führt.

    Dermatomyositis

    Kommt es zusätzlich zur Polymyositis zu entzündlichen Veränderungen an der Haut, wird von einer Dermatomyositis (DM) gesprochen.

    Erythema exsudativum multiforme (EEM)

    Das Erythema exsudativum multiforme (EEM) ist ein akut auftretendes Exanthem mit typischen kokardenförmigen Effloreszenzen. Man unterscheidet eine Minor-Form mit geringer oder fehlender Schleimhautbeteiligung und eine schwerer verlaufende Major-Form mit Schleimhautbeteiligung.

    Granuloma anulare

    Das Granuloma anulare ist eine granulomatöse Hauterkrankung unbekannter Ursache mit charakteristischen anulären Papeln und Plaques.

    Lichen ruber planus

    Der Lichen ruber planus ist eine chronisch-rezidivierende Erkrankung von Haut und Schleimhaut mit polygonalen Papeln, Wickham-Streifung und Juckreiz.

    Herpes zoster

    Herpes zoster ist eine Erkrankung, die vor allem bei eingeschränkter Immunabwehr auftritt. Sie wird durch Reaktivierung von Herpes-zoster-Viren verursacht, die nach der Primärinfektion (Varizellen) intrazellulär persistierten.

    Erythema nodosum

    Das Erythema nodosum ist eine akut auftretende Entzündung des subkutanen Fettgewebes (Pannikulitis) unterschiedlicher Genese mit hochroten, schmerzhaften Knoten oder Plaques, die meist prätibial lokalisiert sind.

    Furunkel

    Ein Furunkel ist eine tiefe, dermale bis subkutane Entzündung des Haarfollikels (tiefe Follikulitis) und des umgebenden Gewebes (Perifollikulitis). Eine chronisch-rezidivierende Furunkelbildung nennt man Furunkulose.

    Pemphigus vulgaris

    Der Pemphigus vulgaris ist eine seltene, aber schwere, blasenbildende Autoimmunerkrankung der Haut und Schleimhaut mit intraepidermaler Spaltbildung als Folge von Autoantikörpern gegen Desmoglein 3 und 1.

    Bullöses Pemphigoid

    Das bullöse Pemphigoid ist eine blasenbildende Autoimmunerkrankung der Haut und selten auch der Schleimhäute mit subepidermaler Spaltbildung als Folge von Autoantikörpern gegen BPAg1 und BPAg2.

    Psoriasis

    Die Psoriasis ist eine entzündliche, chronisch-rezidivierende, erythematosquamöse Hauterkrankung. Die häufigste Form ist die Psoriasis vulgaris mit typischen geröteten, mit weißen Schuppen bedeckten Plaques (Plaque-Typ), die vorwiegend an den Streckseiten der Extremitäten lokalisiert sind. Häufig treten typische Nagelveränderungen (Nagelpsoriasis) auf, bei einem Teil der Patienten kommt es zu einer Gelenkbeteiligung (Psoriasisarthritis, PsA).

    Vitiligo

    Vitiligo ist eine erworbene fleckförmige Hypo- bzw. Depigmentierung der Haut durch den Untergang pigmentproduzierender Melanozyten.

    Kutane Mastozytose

    Die kutane Mastozytose ist eine lokalisierte oder disseminierte Ansammlung von Mastzellen in der Haut, die in der Regel bei Kindern auftritt und einen gutartigen Verlauf mit spontaner Remission zeigt.

    Pityriasis versicolor

    Die Pityriasis versicolor ist eine oberflächliche Hautpilzinfektion durch Malassezia-Spezies, die mit umschriebenen, kleinfleckigen rötlich-bräunlichen oder weißlichen Läsionen einhergeht.

    Sarkoidose

    Die Sarkoidose ist eine Multisystemerkrankung unklarer Ursache, bei der epitheloidzellige, nicht verkäsende Granulome entstehen. Sie können in jedem Organ auftreten, in ca. 90% d. F. sind die Lunge sowie die Hiluslymphknoten betroffen.

    Tuberkulose

    Die Tuberkulose ist eine Infektionserkrankung, die inapparent, akut oder chronisch verlaufen kann und sich bevorzugt an der Lunge (Morbus Koch), aber auch an anderen Organen (Haut, lymphatisches System, Pleura, Knochen, Urogenitaltrakt, ZNS, Magen-Darm-Trakt) manifestiert. Sie wird durch Keime des Mycobacterium-tuberculosis-Komplexes (MTK) verursacht. Dazu zählen u.a. das Mycobacterium tuberculosis (> 98% der Fälle in Mitteleuropa), M. bovis und M. africanum.

    Blasenbildende Autoimmunerkrankungen

    Blasenbildende Autoimmunerkrankungen sind seltene, teilweise schwer verlaufende Erkrankungen der Haut, die klinisch durch das Auftreten von Blasen und Erosionen gekennzeichnet sind. Bei einigen Erkrankungen kommt es auch zu einer Beteiligung der angrenzenden Schleimhäute (v.a. Mundschleimhaut), wobei diese auch überwiegend betroffen sein können.

    Tuberöse Sklerose

    Die tuberöse Sklerose ist eine autosomal-dominant vererbte Multisystemerkrankung, bei der gutartige tumorähnlichen Veränderungen (Hamartome) und neurologische Entwicklungsstörungen bestehen.

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      zuletzt bearbeitet: 12.08.2022
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