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Rückenmarktrauma

  •  IMPP-Relevanz
  • Lesezeit: 11 min
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Steckbrief

Synonyme: Commotio spinalis, Contusio spinalis, spinaler Schock

Rückenmarktraumata führen je nach Schwere, Lokalisation und Ausmaß zu unterschiedlichen spinalen Symptomen oder Syndromen wie z.B. einem kompletten bzw. inkompletten Querschnittsyndrom oder Konus- bzw. Kauda-Syndrom. Zunächst kommt es zum spinalen Schock, nach Tagen bis Wochen entwickelt sich das chronische Querschnittsyndrom. Die spinalen Funktionsstörungen umfassen Lähmungen, Sensibilitätsstörungen und autonome Funktionsstörungen und können reversibel oder irreversibel sein.

Image description
Querschnittlähmung

Je nach Läsionshöhe tritt eine Querschnittlähmung mit unterschiedlich ausgepägter Behinderung auf.

(Quelle: Schünke, Schulte, Schumacher. Prometheus Kopf, Hals und Neuroanatomie. Illustrationen: Voll, Wesker. Thieme, 2018)

Traumatische Querschnittsyndrome werden interdisziplinär und oft auf einer Intensivstation behandelt; machmal ist eine Operation sinnvoll. Ein Querschnittsyndrom kann viele Komplikationen mit sich bringen, wie respiratorische Infekte, Thrombosen, Ulcera oder Arrhythmien. Die Prognose ist je nach Schwere, Ausmaß und Lokalisation unterschiedlich und oft bleiben Funktionsstörungen zurück.

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    Definitionen

    Definition:
    Rückenmarktrauma

    Ein Rückenmarktrauma ist eine traumatisch hervorgerufene Verletzung des Rückenmarks. In der Folge treten ein komplettes oder inkomplettes Querschnittsyndrom mit Lähmungen, Sensibilitätsstörungen und autonomen Funktionsstörungen sowie einer Blasen-Mastdarm-Störung entsprechend dem Läsionsort auf.

    Definition:
    Commotio spinalis

    Eine Commotio spinalis ist eine traumatisch bedingte, vorübergehende Funktionsstörung des Rückenmarks, die sich innerhalb von 3 Tagen vollständig zurückbildet und in der Bildgebung kein morphologisches Korrelat hat.

    Definition:
    SCIWORA

    Das Akronym "SCIWORA" steht für spinal cord injury without radiographic abnormality und bezeichnet den traumatisch bedingten Funktionsverlust des Rückenmarks ohne morphologisches Korrelat im CT (MRT-Veränderungen sind ausgenommen).

    Definition:
    Contusio spinalis

    Bei der kommt es traumabedingt zu bleibenden Störungen der Rückenmarkfunktionen mit entsprechendem morphologischen Korrelat in der Bildgebung (→ chronisches Querschnittsyndrom).

    Spinale Blutung

    Eine spinale Blutung ist eine Blutung im Bereich des Rückenmarks, welche epidural, subdural, subarachnoidal oder intramedullär lokalisiert sein kann.

    Bandscheibenvorfall (BSV)

    Bei einem Bandscheibenvorfall (Prolaps) kommt es zu einem Riss des Anulus fibrosus der Bandscheibe, sodass Anteile des Nucleus pulposus austreten. Liegt die Bandscheibe noch vor dem hinteren Längsband (Ligamentum longitudinale posterius), spricht man von einem subligamentären Prolaps.

    Strangaffektion

    Sind nur einzelne auf- und/oder absteigende Rückenmarksbahnen geschädigt, spricht man von einer Strangaffektion. Je nach betroffener Bahn kann die Symptomatik variieren.

    Partielles Querschnittsyndrom

    Bei einem partiellen Querschnittsyndrom liegt eine Läsion vor, die nicht den gesamten Rückenmarkquerschnitt betrifft, sodass die Funktion einzelner spinaler Bahnen (teilweise) erhalten bleibt.

    Komplettes Querschnittsyndrom

    Das komplette Querschnittsyndrom zeichnet sich durch eine vollständige Kontinuitätsunterbrechung aller spinalen Bahnen mit spastischer Plegie, Hyperreflexie, pathologischen Reflexen, Sensibilitätsverlust und autonomer Reflextätigkeit aus.

    Konus- und Kauda-Syndrom

    Als Konus-Syndrom wird die spinale Kompression des Conus medullaris (S3–S5) in Höhe des 1. Lendenwirbelkörpers mit „Reithosenanästhesie“, Miktions-, Defäkations- und Sexualfunktionsstörungen bezeichnet. Bei zusätzlicher Schädigung der Cauda equina spricht man von Konus-Kauda-Syndrom. Läsionen unterhalb des 1. Lendenwirbelkörpers, die nur die Cauda equina betreffen, zeigen radikuläre motorische und sensible Ausfälle der unteren Extremitäten (Kauda-Syndrom).

    Brown-Séquard-Syndrom

    Das Brown-Séquard-Syndrom ist eine halbseitige Rückenmarkläsion mit ipsilateral schlaffer Parese auf Höhe der Läsion, spastischer Parese kaudal der Läsion (ebenfalls ipsilateral), dissoziierter Sensibilitätsstörung mit gestörtem Vibrations- und Lageempfinden ipsilateral sowie Störung von Schmerz- und Temperaturempfinden kontralateral kaudal der Läsion.

    A.-spinalis-anterior-Syndrom

    Das A.-spinalis-anterior-Syndrom bezeichnet eine ischämische Schädigung des Rückenmarks im Versorgungsgebiet dieser Arterie und besteht in plötzlich auftretenden gürtelförmige Schmerzen, Paraparese sowie einer dissoziierten Sensibilitätsstörung unterhalb der Läsion.

    Spinaler Schock

    Von einem spinalen Schock spricht man bei einer akuten Unterbrechung aller Rückenmarkbahnen mit motorischen, sensiblen und autonomen Funktionsausfällen kaudal der Läsion (akutes Querschnittsyndrom).

    Lungenembolie

    Eine Lungenembolie bezeichnet den Verschluss von Lungenarterien(-ästen) durch Einschwemmung embolischen Materials, das in den meisten Fällen aus einem Thrombus der tiefen Bein- oder Beckenvenen stammt (selten: Fett, Luft oder Fremdkörper).

    Pneumonie

    Eine Pneumonie ist eine akute Entzündung des Lungenparenchyms, die in erster Linie infektiös (durch Bakterien, Viren, Pilze, Protozoen oder Parasiten) bedingt ist. Man unterscheidet ambulant erworbene Pneumonie (engl. CAP: community-acquired pneumonia), nosokomial erworbene Pneumonie (engl. HAP: hospital-acquired pneumonia) und die Pneumonie bei Immunsupprimierten.

    Ileus

    Unter Ileus versteht man einen mechanisch oder funktionell bedingten Darmverschluss mit kompletter Unterbrechung der normalen Darmpassage. Je nach Lage des Verschlusses spricht man von einem hohen (Duodenum, Jejunum oder Ileum) oder einem tiefen (Dickdarm) Ileus.

    Dekubitus

    Man spricht von Dekubitalgeschwüren bei Läsionen der Haut und/oder tieferer Gewebsstrukturen durch lokale Störungen der Mikrozirkulation aufgrund erhöhten Drucks.

    Spastik

    Eine Spastik ist eine pathologische Erhöhung des Muskeltonus bei zentralmotorischen Läsionen mit gesteigertem und geschwindigkeitsabhängigen Dehnungswiderstand der Muskeln.

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      zuletzt bearbeitet: 28.07.2023
      Fachlicher Beirat: Dr. med. Annika Schnurbus-Duhs, 28.07.2023
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