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      • Chronische interstitielle Nephritis (CIN) K
        1. Steckbrief
        2. Allgemeine Merkmale
        3. Analgetika-Nephropathie
        4. Myelomniere (Plasmozytomniere)
        5. Uratnephropathie
        6. Nephropathie bei Sarkoidose
        7. Nephrokalzinose
        8. IMPP-Fakten im Überblick
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Chronische interstitielle Nephritis (CIN)

  •  IMPP-Relevanz
  • Lesezeit: 17 min
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Steckbrief

Die chronische interstitielle Nephritis zeichnet sich durch eine fortschreitende Vernarbung des tubulären Interstitiums aus, welche zahlreiche Ursachen haben kann.

In diesem Modul wird insbesondere auf folgende Erkrankungen näher eingegangen:

Analgetika-Nephropathie

Die Analgetika-Nephropathie betrifft überwiegend Frauen mittleren Alters und wird ausgelöst durch die mehrjährige Einnahme von Nicht-Opioid-Analgetika. Typischer sonografischer Befund sind Papillennekrosen mit sichtbaren Papillenkalzifizierungen. Grundsäule der Therapie ist eine konsequente Analgetikakarenz.

Myelomniere

Die Myelomniere ist eine häufig auftretende Komplikation beim multiplen Myelom und entsteht durch die hohe Steigerung der Leichtkettenproduktion und -filtration, die zu einer Leichtkettenproteinurie führt und die distalen Tubuli obstruiert. Die Behandlung der Grunderkrankung, also des multiplen Myeloms, steht im Vordergrund der Therapie.

Image description
Myelomniere

Dargestellt ist ein Ausschnitt eines immunhistologischen Präparats mit intratubulärem Zylinder mit monoklonaler Positivität für к-Leichtketten. (APAAP-Methode, 720-fach vergrößert)

(Quelle: Alscher, Böhler, Kuhlmann et al., Nephrologie, Thieme, 2015)
Uratnephropathie

Die Ursache der Uratnephropathie liegt in einer erhöhten Harnsäurekonzentration im Serum. Wird dessen Löslichkeitsgrenze überschritten, fallen Harnsäurekristalle aus, die den Abfluss in den Tubuli blockieren und so u.a. zu einer akuten Niereninsuffizienz führen können. Therapeutisch kann das Uratoxidase-Enzym Rasburicase gegeben werden.

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    Allgemeine Merkmale

    Die CIN ist histologisch durch eine fortschreitende Vernarbung des tubulären Interstitiums gekennzeichnet. Sie führt eher zu einem gleichförmigen Bild mit Tubulusatrophie, Infiltration von Makrophagen und Lymphozyten sowie interstitieller Fibrose.

    Folgende Urinbefunde können in unterschiedlicher Ausprägung vorkommen: Leukozyturie, tubuläre Epithelzellzylinder, Proteinurie (< 1,5 g/d und niedermolekular), Glukosurie und Aminoazidurie.

    Neben den medikamentös ausgelösten Nephritiden, der Myelomniere, der Uratnephropathie und der Nephropathie bei Sarkoidose und Hyperkalzämie, auf die hier näher eingegangen wird, gibt es noch zahlreiche weitere Ursachen einer CIN. Weiterhin kann die akute interstitielle Nephritis (AIN) in die chronische Form übergehen.

    Analgetika-Nephropathie

    Vorab: Allgemeines zu arzneimittelinduzierten Nierenschädigungen

    Arzneimittel können schädigen, vorwiegend jedoch die zu- und abführenden Gefäße, die Tubuli und das Interstitium. Viele Formen der arzneimittelinduzierten Nephrotoxizität bleiben unbemerkt, da die Patienten über keinerlei Beschwerden berichten und sich die Nierenfunktion nach Absetzen der nephrotoxischen Substanz regeneriert (z.B. bei zeitlich begrenzter Einnahme von Antibiotika).

    Leukozyturie

    Unter einer Leukozyturie versteht man die pathologische Vermehrung der Leukozyten im Urin auf über 10 Leukozyten/μl Urin.

    Proteinurie

    Eine Proteinurie ist eine vermehrte Ausscheidung von Eiweiß im Harn (> 150 mg/d) mit oder ohne Krankheitswert. Typischerweise schäumt proteinreicher Harn.

    Glukosurie

    Unter einer Glukosurie versteht man die Ausscheidung von Glukose mit dem Urin.

    Myelomniere (Plasmozytomniere)

    Bei der Myelomniere handelt es sich um eine tubulointerstitielle Nephropathie, die aufgrund der direkt tubulotoxischen Wirkung von Leichtketten und einer tubulären Obstruktion durch Tamm-Horsfall-Proteine entsteht.

    Antibiotika

    Antibiotika im engeren Sinne sind antimikrobiell wirkende Medikamente natürlichen Ursprungs wie Penicilline.

    Zytostatika

    Ein Zytostatikum ist ein Medikament natürlichen oder synthetischen Ursprungs, das die Teilung von Zellen und deren Proliferation hemmt oder verhindert. Dadurch findet nur noch ein vermindertes oder gar kein Zellwachstum mehr statt.

    Renale Anämie

    Bei der renalen Anämie handelt es sich um eine Verminderungen der Erythrozytenzahlen und/oder des Hämoglobins infolge einer chronischen Nierenerkrankung.

    Dysurie

    Dysurie bezeichnet ein erschwertes Wasserlassen mit schwachem Strahl und verzögerter Entleerung, das mit Missempfindungen einhergeht.

    Pyelonephritis

    Die Pyelonephritis ist eine meist bakteriell bedingte Entzündung von Nierenbeckenkelchsystem und Niereninterstitium, die akut oder chronisch verlaufen kann.

    Erythrozyturie

    Die Erythrozyturie ist eine Form der Hämaturie. Sie bezeichnte das Auftreten von Erythrozyten im Urin.

    Gicht

    Gicht bezeichnet die symptomatische Hyperurikämie mit Uratausfällungen im Gewebe und akuten Schmerzzuständen.

    Multiples Myelom (MM)

    Das multiple Myelom ist ein aggressives B-Zell-Lymphom mit monoklonaler Vermehrung von maligne transformierten Plasmazellen im Knochenmark. Diese sezernieren unkontrolliert große Mengen an Paraproteinen, also monoklonale Immunglobuline oder nur deren Leichtketten.

    Amyloidose

    Unter dem Begriff der Amyloidose wird eine Vielzahl von Erkrankungen zusammengefasst, die auf Proteinfehlfaltungen und extrazelluläre Ablagerung von unlöslichen Proteinfibrillen in verschiedenen Organen (v.a. Niere, Herz, Leber und peripheres Nervensystem) zurückgehen. Sie können entweder lokal oder systemisch auftreten.

    Hyperkalzämie

    Erhöhter Gesamt-Calcium-Spiegel im Serum. Von Hyperkalzämie spricht man bei einem Serumkalzium > 2,7 mmol/l bzw. ionisiertem Kalzium > 1,3 mmol/l.

    Dehydratation

    Unter Dehydratation versteht man verminderte Flüssigkeit im Extrazellulärraum.

    Exsikkose

    Unter Exsikkose (Austrocknung) versteht man einen Flüssigkeits- bzw. Wassermangel im Körper, der das Resultat einer Dehydratation ist.

    Chronische Niereninsuffizienz (CNI)

    Als chronische Niereninsuffizienz bezeichnet man eine irreversible Verminderung der glomerulären, tubulären und endokrinen Nierenfunktion über einen Zeitraum von 3 Monaten.

    Anämie

    Definitionsgemäß spricht man von einer Anämie, wenn der Hämoglobingehalt (Hb), der Hämatokrit (Hct, Hkt oder HK) oder die Erythrozytenzahl erniedrigt sind:

    • Hb < 12,0 g/dl (Frau) bzw. Hb < 14,0 g/dl (Mann)

    • Hkt < 37% (Frau) bzw. Hkt < 41% (Mann)

    • Erythrozytenzahl: < 4,1 Mio./µl (Frau) bzw. < 4,5 Mio./µl (Mann).

    Akute Niereninsuffizienz (ANI)

    nach Schweregrad: Unter einer ANI versteht man, bei Klassifikation nach dem Schweregrad, eine akut einsetzende, potenziell reversible Abnahme der Nierenfunktion, gekennzeichnet durch eine verminderte glomeruläre Filtrationsrate und den Anstieg der Nierenretentionswerte (Kreatinin, Harnstoff). Leitsymptom ist die Oligurie oder Anurie.

    nach KDIGO: Nach der heute gebräuchlichsten Definition nach Kidney Disease Improving Global Outcomes (KDIGO) handelt es sich um eine ANI bzw. AKI (acute kidney injury), wenn das Serumkreatinin um ≥ 0,3 mg/dl (in 48 h) ansteigt oder auf das 1,5-Fache des Ausgangswerts innerhalb der letzten 7 d ansteigt oder wenn das Urinvolumen < 0,5 ml/kg KG/h für 6–12 h ist.

    Tumorlyse-Syndrom (TLS)

    Durch großen Zelluntergang in kurzer Zeit kommt es zur raschen Freisetzung intrazellulärer Metaboliten und Elektrolyten. Es kann zu Muskelkrämpfen, akutem Nierenversagen und kardialen Arrhythmien und somit potenziell lebensbedrohlichen Zuständen kommen.

    Kleinzelliges Lungenkarzinom (SCLC)

    Kleinzellige Lungenkarzinome sind hochmaligne Tumoren mit schnellem Wachstum. Sie gehören zu den neuroendokrinen Tumoren und werden daher häufig von paraneoplastischen Symptomen begleitet. Bei Diagnosestellung liegen häufig schon Metastasen vor.

    Nephrolithiasis

    Die Nephrolithiasis bezeichnet das Vorliegen von Nierensteinen.

    Hyperurikämie

    Hyperurikämie ist definiert durch einen Harnsäurespiegel > 7 mg/dl beim Mann und > 6 mg/dl bei der Frau.

    Hyperphosphatämie

    Eine Hyperphosphatämie liegt bei einem Anstieg des Serumphosphats auf > 5,0 mg/dl (> 1,6 mmol/l) vor.

    Hyperkaliämie

    Erhöhte Kalium-Konzentration im Blut. Von einer Hyperkaliämie spricht man ab einem Serumkalium > 5,0 mmol/l.

    Azidose

    Unter einer Azidose versteht man den Abfall des pH-Wertes < 7,36. Unterschieden wird zwischen einer respiratorischen und metabolischen Azidose.

    Hypokalzämie

    Vermindertes Gesamt-Kalzium im Serum. Von Hypokalzämie spricht man bei einem Serumkalzium < 2,2 mmol/l bzw. ionisiertem Kalzium < 1,1 mmol/l.

    Retentionswerte

    Als Retentionswerte werden Laborparameter zusammengefasst, die die Leistung der Nierenfunktion repräsentieren: v.a. Kreatinin, Harnstoff und Cystatin C i.S. Eine verschlechterte Nierenfunktion hat einen Aufstau (Retention) dieser harnpflichtigen Substanzen im Blut zur Folge. Synonym werden häufig die Begriffe Nierenwerte, Nierenfunktionswerte bzw. Nierenretentionsparameter verwendet, wobei dazu dann streng genommen auch die Clearance-Werte noch gehören.

    Sarkoidose

    Die Sarkoidose ist eine Multisystemerkrankung unklarer Ursache, bei der epitheloidzellige, nicht verkäsende Granulome entstehen. Sie können in jedem Organ auftreten, in ca. 90% d. F. sind die Lunge sowie die Hiluslymphknoten betroffen.

    Primärer Hyperparathyreoidismus (pHPT)

    Beim primären Hyperparathyreoidismus handelt es sich um einen Überfunktionszustand der Nebenschilddrüsen mit autonomer Produktion und Sekretion von Parathormon.

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      zuletzt bearbeitet: 19.07.2022
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