Indikationen
Die Indikation für eine Nierenersatztherapie wird auf Grundlage der Nierenretentionsparameter (Serumkreatinin und -harnstoff), des Elektrolyt- (Hyperkaliämie und Hyperkalzämie) und Wasserhaushaltes (Hypervolämie), des pH-Wertes sowie des klinischen Erscheinungsbildes (Urämiesymptome) getroffen.
Als kritische Werte bzw. Befunde, die eine Indikation für eine Dialysetherapie bei chronischer Niereninsuffizienz darstellen, gelten demnach:
Serum-Harnstoff > 160–200 mg/dl und Serumkreatinin > 8–10 mg/dl
Hyperkaliämie von > 6,5 mmol/l
metabolische (renale) Azidose (pH < 7,2, BE < –10 mmol/l)
urämische Symptome (Achtung: Vor allem ältere Menschen können bereits bei Kreatininwerten < 4 mg/dl urämische Symptome aufweisen.)
eine GFR < 7ml/min (auch wenn keine urämischen Symptome vorliegen)
Bei einer akuten Niereninsuffizienz besteht eine Dialyseindikation bei:
Eine Anurie ist eine Reduktion des Urinvolumens auf weniger als 100 ml/d.
Erhöhte Kalium-Konzentration im Blut. Von einer Hyperkaliämie spricht man ab einem Serumkalium > 5,0 mmol/l.
Ein Lungenödem ist eine pathologisch erhöhte Flüssigkeitsansammlung im Interstitium der Lunge (interstitielles Lungenödem) und/oder im Alveolarraum (alveoläres Lungenödem) mit der Folge eines eingeschränkten Gasaustausches.
Unter Hypervolämie versteht man die Erhöhung des im Kreislauf zirkulierenden (intravasalen) Blutvolumens.
Diabetes mellitus ist eine chronische Stoffwechselerkrankung, die durch einen absoluten (Typ 1) oder relativen (Typ 2) Mangel an Insulin gekennzeichnet ist. Leitsymptom ist die Hyperglykämie.
Unter dem Begriff der Amyloidose wird eine Vielzahl von Erkrankungen zusammengefasst, die auf Proteinfehlfaltungen und extrazelluläre Ablagerung von unlöslichen Proteinfibrillen in verschiedenen Organen (v.a. Niere, Herz, Leber und peripheres Nervensystem) zurückgehen. Sie können entweder lokal oder systemisch auftreten.