Nierenerkrankungen lassen sich orientierend in intrinsische (also von der Niere selbst ausgehende) und extrinsische (Ursache der Schädigung liegt prä- oder postrenal) Formen unterscheiden, und können auf dem Boden einer systemischen Grunderkrankung entstehen.
Die intrinsischen und extrinsischen Formen können wie folgt unterteilt werden:
intrinsische Nierenerkrankungen, bei krankhaften Veränderungen von
Glomeruli (Glomerulopathien, z.B. Glomerulonephiritis)
Tubuli und/oder Interstitium (tubulointerstitielle Nierenerkrankungen, z.B. akute interstitielle Nephritis oder reine tubuläre Funktionsstörungen, z.B. Bartter-Syndrom)
extrinsische Nierenerkrankungen:
prärenal (verminderte Nierenperfusion)
postrenal (Verschluss ableitender Harnwege)
Diese können zu einer akuten Nierenschädigung oder zu einer chronischen Niereninsuffizienz führen (→ im Verlauf Schrumpfniere ).
Wichtige Beispiele systemischer Grunderkrankungen, aufgrund derer sich Nierenerkrankungen entwickeln können, sind:
metabolische Erkrankungen
Diabetes mellitus
Hyperkalzämie (→ Nephrokalzinose, z.B. bei primärem Hyperparathyreoidismus
)
immunologische Erkrankungen
Vaskulitiden (Granulomatose mit Polyangiitis
, mikroskopische Polyangiitis , Panarteriitis nodosa, Purpura Schoenlein-Henoch)Kollagenosen (systemischer Lupus erythematodes
, Sklerodermie)thrombotisch-thrombozytopenische Purpura
(TTP), hämolytisch-urämisches Syndrom (HUS) (TTP und HUS sind Krankheitsbilder aus der Gruppe der thrombotischen Mikroangiopathien mit Beteiligung der Nierengefäße)Streptokokkennephritis
weitere systemische Erkrankungen: Amyloidose
, Sarkoidose , arterielle Hypertonie , Gestose .

Glomerulosklerose
Diffuse und noduläre Glomerulosklerose bei einem Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2 (PAS-Färbung, 720-fach vergrößert).
(Quelle: Alscher, Böhler, Kuhlmann et al., Nephrologie, Thieme, 2015)