Definition
Bipolare Störung
Kennzeichen einer bipolaren Störung ist das Auftreten von sowohl manischen als auch depressiven Phasen.
Die neue Fassung der Internationalen statistischen Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme (ICD-11) unterscheidet – wie auch die 5. Auflage des Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders (DSM-5) – anhand der Verlaufsform zwischen der Bipolar-I- und der Bipolar-II-Störung.
Bipolar-I-Störung
Die Bipolar-I-Störung zeichnet sich durch manische und depressive Episoden im Krankheitsverlauf aus.
Bipolar-II-Störung
Bei der Bipolar-II-Störung kommt es im Verlauf zu hypomanischen und depressiven Phasen. Das Vollbild einer Manie prägt sich nie aus.
Rapid Cycling
Kommt es im Rahmen einer bipolaren Störung zu in einem Jahr, spricht man vom Rapid Cycling. Ca. 15 - 20 % der bipolaren Störungen haben diese Verlaufsform.
Eine manische Episode bezeichnet eine mindestens 1 Woche anhaltende Phase einer abnorm euphorischen, gereizten oder expansiven Stimmung sowie einer abnormen Antriebssteigerung, die mit erheblichen psychosozialen Einschränkungen einhergeht.
Hauptmerkmale einer hypomanischen Episode sind eine abnorm euphorische, gereizte oder expansive Stimmung sowie eine abnorme Antriebssteigerung, die mindestens einige Tage andauern. Die Symptome sind dabei schwächer ausgeprägt als bei einer manischen Episode und führen nicht zu einer erheblichen Funktionsbeeinträchtigung.
Die Hauptmerkmale einer Depression sind eine Veränderung der Affektivität, des Antriebs, sowie ein Freud- und Interessenverlust. Je nach Ausprägung der Symptomatik wird zwischen leichten, mittelgradigen und schweren depressiven Episoden unterschieden. Dauert eine depressive Episode länger als 2 Jahre, liegt eine chronische Depression vor.
Eine Halluzination ist eine Sinneswahrnehmung ohne adäquaten Außenreiz, die – bei aufgehobener Realitätskontrolle – für reale Sinneseindrücke gehalten wird.
Die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) ist nach ICD-11 gekennzeichnet durch ein anhaltendes (≥ 6 Monate) Muster von Unaufmerksamkeit und/oder Hyperaktivität und impulsivem Verhalten, das in der Kindheit (vor dem 12. Lebensjahr) beginnt und mit einer funktionellen Beeinträchtigung verschiedener Lebensbereiche (schulisch, beruflich, sozial) einhergeht.
Das manische Syndrom bezeichnet eine anhaltend und situationsinadäquat gehobene, aber auch reizbare Stimmung. Das Aktivitätsniveau ist gesteigert. Subjektives Krankheitsgefühl oder -einsicht, unabhängig von der Genese (primär = psychogen vs. sekundär = organisch), fehlen meistens.
Die schizoaffektive Störung ist eine episodisch-polyphasisch verlaufende Störung, bei der während mehr als der Hälfte der Phasendauer gleichzeitig schizophrene und affektive Symptome bestehen.
Bei der Schizophrenie handelt es sich um eine heterogene Erkrankungsgruppe (schizophrener Formenkreis), der durch grundlegende Störungen von Denken, Wahrnehmung und Affektivität gekennzeichnet ist.
Kommt es im Rahmen einer bipolaren Störung zu > 4 depressiven und (hypo-)manischen Phasen in einem Jahr, spricht man vom Rapid Cycling. Ca. 15 - 20 % der bipolaren Störungen haben diese Verlaufsform.
Die kognitive Verhaltenstherapie ist eine Form der Verhaltenstherapie, bei der dysfunktionale Gedanken, Einstellungen und Überzeugungen des Patienten herausgearbeitet und durch Umstrukturierung korrigiert werden.
Die Schlafentzugstherapie ist ein Therapieverfahren, welches v.a. in der Behandlung depressiver Episoden angewendet wird und bei welchem Patienten durch einen gezielten Schlafentzug eine kurzfristige Besserung der depressiven Symptomatik empfinden.
Die Elektrokrampftherapie (EKT) ist eine Behandlungsmethode für schwere psychische Erkrankungen, bei der mittels im Gehirn applizierter, unspezifischer Stromstöße ein kurzer generalisierter Krampfanfall ausgelöst wird. Bei entsprechender Indikation ist die EKT die am schnellsten und am häufigsten wirksame Therapieform und kann u.U. lebensrettend sein.