Definition
Anhaltende wahnhafte Störung
Die anhaltende wahnhafte Störung beschreibt eine Gruppe von Störungen, bei der sich eine einzelne Wahnidee oder mehrere aufeinander bezogene Wahninhalte entwickeln, die lange bzw. sogar lebenslang andauern.
In der ICD-11 wird das Krankheitsbild als „wahnhafte Störung“ (also ohne „anhaltend“) klassifiziert.
Epidemiologie
Das Morbiditätsrisiko liegt bei ≤ 0,5%. Die Störung beginnt meist im mittleren bis späteren Alter, manchmal aber auch – v.a. bei wahnhafter Dysmorphophobie – bereits im frühen Erwachsenenalter. Frauen sind etwas häufiger betroffen als Männer.
Eine Halluzination ist eine Sinneswahrnehmung ohne adäquaten Außenreiz, die – bei aufgehobener Realitätskontrolle – für reale Sinneseindrücke gehalten wird.
Die paranoide Persönlichkeitsstörung ist eine durchgängige und ungerechtfertigte Neigung, die Handlungen und Denkweisen anderer als böswillig auszulegen und auf vermeintliche eigene Rechte zu pochen.
Bei der Schizophrenie handelt es sich um eine heterogene Erkrankungsgruppe (schizophrener Formenkreis), der durch grundlegende Störungen von Denken, Wahrnehmung und Affektivität gekennzeichnet ist.
Eine hypochondrische Störung ist eine psychische Erkrankung, bei der die Betroffenen befürchten, an einer schweren körperlichen Krankheit zu leiden. Die Betroffenen haben anhaltende körperliche Beschwerden oder beschäftigen sich ständig mit ihrer körperlichen Erscheinung. Eine körperliche Ursache der Beschwerden oder ein realistischer Grund für die Befürchtungen lassen sich aber nicht finden.
Beim Dermatozoenwahn handelt es sich um eine Sonderform der organischen Halluzinose mit immer wieder auftretenden taktilen Halluzinationen ohne Bewusstseinsstörungen.
Das manische Syndrom bezeichnet eine anhaltend und situationsinadäquat gehobene, aber auch reizbare Stimmung. Das Aktivitätsniveau ist gesteigert. Subjektives Krankheitsgefühl oder -einsicht, unabhängig von der Genese (primär = psychogen vs. sekundär = organisch), fehlen meistens.
Die Hauptmerkmale einer Depression sind eine Veränderung der Affektivität, des Antriebs, sowie ein Freud- und Interessenverlust. Je nach Ausprägung der Symptomatik wird zwischen leichten, mittelgradigen und schweren depressiven Episoden unterschieden. Dauert eine depressive Episode länger als 2 Jahre, liegt eine chronische (auch: persistente) Depression vor.