Definition
Schizoaffektive Störung
Die schizoaffektive Störung ist eine episodisch-polyphasisch verlaufende Störung, bei der während mehr als der Hälfte der Phasendauer gleichzeitig schizophrene und affektive Symptome bestehen.
Epidemiologie
Die Lebenszeitprävalenz liegt bei ca. 0,25% und Frauen erkranken häufiger als Männer, v.a. an der monopolaren Form.
Das Risiko ist erhöht bei Verwandten 1. Grades von Patienten mit Schizophrenie oder einer affektiven Störung.
Ätiopathogenese
Es wird – wie bei den meisten anderen psychischen Störungen – eine komplexe, multifaktorielle Genese nach dem „“ angenommen: Genetische, neurobiologische, psychologische und soziale Einflüsse wirken bei der Entstehung der Störung zusammen.
Bei der Schizophrenie handelt es sich um eine heterogene Erkrankungsgruppe (schizophrener Formenkreis), der durch grundlegende Störungen von Denken, Wahrnehmung und Affektivität gekennzeichnet ist.
Eine formale Denkstörung ist eine Störung von Geschwindigkeit, Ausdrucksfähigkeit, logischem Zusammenhang oder Schlüssigkeit der Gedanken bzw. Worte (Wie denkt der Patient?).
Eine inhaltliche Denkstörung ist eine Störung des Inhalts des Gedachten bzw. Gesprochenen sowie häufig der Realitätskontrolle (Was denkt der Patient?).
Zustände und Vorgänge werden bei einer Ich-Störung als von außen gemacht, gesteuert und beeinflusst und als nicht zum eigenen Ich gehörig erlebt. Die Ich-Umwelt-Grenze (Abgrenzung der eigenen Person gegenüber der Umgebung) ist gestört.
Die Hauptmerkmale einer Depression sind eine Veränderung der Affektivität, des Antriebs, sowie ein Freud- und Interessenverlust. Je nach Ausprägung der Symptomatik wird zwischen leichten, mittelgradigen und schweren depressiven Episoden unterschieden. Dauert eine depressive Episode länger als 2 Jahre, liegt eine chronische Depression vor.
Eine manische Episode bezeichnet eine mindestens 1 Woche anhaltende Phase einer abnorm euphorischen, gereizten oder expansiven Stimmung sowie einer abnormen Antriebssteigerung, die mit erheblichen psychosozialen Einschränkungen einhergeht.
„Psychoedukation“ ist ein Oberbegriff für vermittelnde, beratende und edukativ-übende Maßnahmen, die die Krankheitseinsicht und die Mitarbeit des Patienten fördern (Complianceförderung) sowie das Selbstmanagement (rechtzeitiges Erkennen und Bewältigen von Krisen) verbessern sollen.