Definition
Schizophrenie
Bei der Schizophrenie handelt es sich um eine heterogene Erkrankungsgruppe (schizophrener Formenkreis), der durch grundlegende Störungen von Denken, Wahrnehmung und Affektivität gekennzeichnet ist.
Die Klarheit des Bewusstseins und die intellektuellen Fähigkeiten sind i.d.R. nicht beeinträchtigt, auch wenn sich im Laufe der Zeit kognitive Defizite entwickeln können. Das Erscheinungsbild ist oft sehr vielgestaltig mit Querschnittsbildern aus formalen und inhaltlichen Denkstörungen, Ich-Störungen, Wahrnehmungsstörungen, affektiven und psychomotorischen Störungen.
Epidemiologie
Ca. 1% der Bevölkerung ist von einer Schizophrenie betroffen, das Geschlechterverhältnis ist dabei ausgeglichen. Die Erkrankung beginnt meist im 15.–35. Lebensjahr, bei Männern im Durchschnitt als bei Frauen.
Eine Halluzination ist eine Sinneswahrnehmung ohne adäquaten Außenreiz, die – bei aufgehobener Realitätskontrolle – für reale Sinneseindrücke gehalten wird.
Eine Pseudohalluzination (z.B. bei Fieber oder starker Erschöpfung) ist eine Sinneswahrnehmung ohne entsprechenden Außenreiz, deren Unwirklichkeit erkannt wird.
Beim Mutismus handelt es sich um eine Verweigerung der Lautäußerung bei intaktem Sprechvermögen.
Halluzinogene sind eine heterogene Gruppe von Substanzen, die alle zu intensiven qualitativen und quantitativen Bewusstseinsänderungen führen.
Es handelt sich um eine Abhängigkeitserkrankung, die durch zentral stimulierende Substanzen bedingt ist. Diese Substanzen steigern die Noradrenalinkonzentration in ZNS-Synapsen, sind also indirekte Sympathomimetika.
Die anhaltende wahnhafte Störung beschreibt eine Gruppe von Störungen, bei der sich eine einzelne Wahnidee oder mehrere aufeinander bezogene Wahninhalte entwickeln, die lange bzw. sogar lebenslang andauern.
Das manische Syndrom bezeichnet eine anhaltend und situationsinadäquat gehobene, aber auch reizbare Stimmung. Das Aktivitätsniveau ist gesteigert. Subjektives Krankheitsgefühl oder -einsicht, unabhängig von der Genese (primär = psychogen vs. sekundär = organisch), fehlen meistens.
Die schizoaffektive Störung ist eine episodisch-polyphasisch verlaufende Störung, bei der während mehr als der Hälfte der Phasendauer gleichzeitig schizophrene und affektive Symptome bestehen.
Die akute polymorphe psychotische Störung ist eine vorübergehende psychotische Störung mit akutem Beginn, bei der Halluzinationen, Wahnphänomene und Wahrnehmungsstörungen in unterschiedlicher Ausprägung vorhanden sind, die von Tag zu Tag oder sogar von Stunde zu Stunde wechseln.
Die Elektrokrampftherapie (EKT) ist eine Behandlungsmethode für schwere psychische Erkrankungen, bei der mittels im Gehirn applizierter, unspezifischer Stromstöße ein kurzer generalisierter Krampfanfall ausgelöst wird. Bei entsprechender Indikation ist die EKT die am schnellsten und am häufigsten wirksame Therapieform und kann u.U. lebensrettend sein.
„Psychoedukation“ ist ein Oberbegriff für vermittelnde, beratende und edukativ-übende Maßnahmen, die die Krankheitseinsicht und die Mitarbeit des Patienten fördern (Complianceförderung) sowie das Selbstmanagement (rechtzeitiges Erkennen und Bewältigen von Krisen) verbessern sollen.
Rehabilitation umfasst alle Maßnahmen, die das Ziel haben, den Einfluss von Bedingungen, die zu Einschränkungen oder Benachteiligungen führen, abzuschwächen und die eingeschränkten und benachteiligten Personen zu befähigen, eine soziale Integration zu erreichen.