Psychotische Störungen stellen wohl die vielfältigste und auch eindrucksvollste psychiatrische Krankheitsgruppe dar. Psychotische Störungen sind alle unter anderem durch eine veränderte Wahrnehmung der Realität gekennzeichnet, wobei die einzelnen Symptome der jeweiligen psychotischen Störungen sehr heterogen sein können.
Zu den psychotischen Störungen zählen die Schizophrenie, die schizoaffektive Störung, die schizotype Störung, die anhaltende wahnhafte Störung, die Folie à deux, die akute polymorphe und die akute schizophreniforme psychotische Störung.
Die Diagnose der jeweiligen psychotischen Störung erfolgt anhand der Erhebung des psychopathologischen Befundes. Bei erstmaligem Auftreten einer psychotischen Symptomatik ist jedoch immer auch eine organische Abklärung (u.a. zerebrale Bildgebung) notwendig.
Die differenzialdiagnostische Abgrenzung der einzelnen psychotischen Störungen untereinander kann mitunter schwierig sein, sodass eine eindeutige Diagnosestellung häufig erst im Rahmen einer Verlaufsbeobachtung möglich ist.
Im Vordergrund der Akutbehandlung psychotischer Störungen steht immer eine medikamentöse Therapie mit Antipsychotika. Nach Abklingen der Akutphase stehen verschiedene psychotherapeutische und psychoedukative Interventionsstrategien zur Verfügung.

Differenzialdiagnostischer Baum bei V.a. eine Erkrankung aus dem psychotischen Formkreis nach ICD-10
Dargestellt ist das diagnostische Vorgehen bei V.a. eine Erkrankung aus dem psychotischen Formkreis nach ICD-10.
(Quelle: Möller, Laux, Deister et al., Duale Reihe Psychiatrie, Thieme, 2015)In der ICD-11 wurde die Einteilung der psychotischen Störungen etwas verändert. Die Änderungen sind bei den jeweiligen Krankheitsbildern beschrieben.