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Delir

  •  IMPP-Relevanz
  • Lesezeit: 11 min
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Steckbrief

Synonyme: delirantes Syndrom, amentielles Syndrom (veraltet: akutes hirnorganisches Psychosyndrom, Durchgangssyndrom)

Bei einem Delir handelt es sich um eine schwere, potenziell lebensbedrohliche organische Störung, die mit ausgeprägten Störungen des Bewusstseins und der Orientierung einhergeht.

Das Delir ist v.a. in Krankenhäusern ein häufiges Störungsbild, wobei insbesondere Kleinkinder, ältere und multimorbide Patienten gefährdet sind. Die Ursachen einer deliranten Symptomatik sind vielfältig, führen aber alle über einen zentralen Sauerstoff- und Glukosemangel zu schweren Stoffwechselentgleisungen im Gehirn. Dementsprechend muss immer eine umfassende somatische diagnostische Abklärung erfolgen.

Ein Delir heilt bei entsprechender Behandlung in der Regel innerhalb weniger Tage aus. Dennoch ist das Delir mit einer wesentlich erhöhten Mortalitätsrate assoziiert.

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    Definition

    Definition:
    Delir

    Das Delir ist eine akut auftretende, meist reversible organische Störung, die mit Bewusstseins- und Orientierungsstörungen einhergeht.

    Epidemiologie

    Etwa 10–20 % aller stationär behandelten Patienten entwickeln ein Delir. Die Häufigkeit steigt mit zunehmenden Alter der Patienten: Patienten, die älter als 65 Jahre sind, entwickeln in bis zu 30 % der Fälle ein delirantes Bild. Das Delir ist die häufigste psychiatrische Diagnose auf der Intensivstation. Besonders gefährdet sind Kleinkinder sowie ältere, demente und multimorbide Patienten.

    Merke:

    Die Dunkelziffer des Delirs ist sehr hoch, da delirante Zustände u.a. auf Grund des häufig fluktuierenden Verlaufs nicht erkannt und somit auch nicht behandelt werden!

    Demenz

    Unter einer Demenz versteht man einen fortschreitenden Abbau erworbener intellektueller und kognitiver Fähigkeiten mit Beeinträchtigung im Alltag und einer Dauer ≥ 6 Monaten. Es kommt dabei zu einer progredienten Atrophie von kortikalem und/oder subkortikalem Hirnparenchym.

    Sepsis

    Bei einer Sepsis kommt es infolge einer inadäquaten, fehlregulierten Körperantwort auf eine Infektion zu einer lebensbedrohlichen Organdysfunktion, welche durch eine Zunahme um ≥ 2 Punkte im Sequential-Organ-Failure-Assessment (SOFA)-Score gekennzeichnet ist (Sepsis-3-Kriterien).

    Hepatische Enzephalopathie

    Die hepatische Enzephalopathie ist ein neuropsychiatrisches Syndrom, das durch einen verstärkten Anfall neurotoxischer Substanzen im Gehirn bei fortgeschrittener Leberschädigung ausgelöst wird.

    Schädel-Hirn-Trauma (SHT)

    Ein Schädel-Hirn-Trauma ist eine Hirnverletzung und/oder -funktionsstörung infolge einer Gewalteinwirkung auf den Kopf. Verbunden damit kann eine Prellung oder Verletzung der Kopfschwarte, des knöchernen Schädels, der Dura mater und/oder von intra- und extrazerebralen Gefäßen sein.

    Enzephalitis

    Eine Enzephalitis ist eine Entzündung des Hirngewebes, die sich mit mit meningitischen Symptomen wie Kopfschmerzen, Fieber und Verwirrtheit sowie zusätzlich mit epileptischen Anfällen und Wesensänderung äußert.

    Epilepsie

    Eine Epilepsie ist eine Erkrankung des Gehirns mit

    • mindestens zwei nicht provozierten epileptischen Anfällen (oder Reflexanfällen), die im Abstand von mindestens 24 Stunden auftreten oder

    • einem nicht provozierten epileptischen Anfall (oder Reflexanfall) verbunden mit einer Wahrscheinlichkeit, innerhalb der nächsten 10 Jahre weitere Anfälle zu erleiden, die vergleichbar ist mit dem allgemeinen Rückfallrisiko (mindestens 60 %) nach zwei nicht provozierten Anfällen oder

    • Vorliegen eines Epilepsiesyndroms.

    (ILAE-Definition von 2014; ILAE = International League Against Epilepsy)

    Bewusstseinsstörung

    Bewusstseinsstörungen sind Veränderungen des Bewusstseins unterschiedlichen Ausmaßes, wobei zwischen qualitativen und quantitativen Bewusstseinsstörungen unterschieden wird. Ein bewusstseinsklarer Mensch ist vollständig wach (Vigilanz) und kann auf seine Umgebung adäquat reagieren (reflektierendes Bewusstsein).

    Gedächtnisstörung

    Eine Gedächtnisstörung ist eine Verminderung der Erinnerungsfähigkeit.

    Antrieb

    Als Antrieb bezeichnet man die weitgehend willensunabhängige Kraft, die Tempo, Intensität und Ausdauer der psychischen und physischen Leistungsfähigkeit steuert.

    Inhaltliche Denkstörung

    Eine inhaltliche Denkstörung ist eine Störung des Inhalts des Gedachten bzw. Gesprochenen sowie häufig der Realitätskontrolle (Was denkt der Patient?).

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      Delir

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      zuletzt bearbeitet: 10.10.2022
      Fachlicher Beirat: Dr. med. Christine Brackmann, 09.10.2022
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