Antriebsstörungen
Definition
Antrieb
Als Antrieb bezeichnet man die weitgehend willensunabhängige Kraft, die Tempo, Intensität und Ausdauer der psychischen und physischen Leistungsfähigkeit steuert.
Einteilung
Ein erhaltener Antrieb ist die Voraussetzung für alle psychischen und physischen Leistungen eines Menschen und wirkt sich somit auf die motorischen, kognitiven und psychischen Fähigkeiten aus. Bei der Beurteilung des Antriebs kann zwischen einem reduzierten und einem gesteigerten Antrieb unterschieden werden.
Antriebsmangel bzw. -schwäche: Diese Form eines reduzierten Antriebs ist durch einen Mangel an Initiative und Energie gekennzeichnet. Die Betroffenen fallen durch eine reduzierte Motorik, Gestik, Mimik und Aktivität auf. Im Kontaktverhalten sind sie in sich zurückgezogen und sehr einsilbig. Ein Aufrechterhalten der Aktivitäten ist durch Willensanstrengung aber möglich.
Die Hauptmerkmale einer Depression sind eine Veränderung der Affektivität, des Antriebs, sowie ein Freud- und Interessenverlust. Je nach Ausprägung der Symptomatik wird zwischen leichten, mittelgradigen und schweren depressiven Episoden unterschieden. Dauert eine depressive Episode länger als 2 Jahre, liegt eine chronische Depression vor.
Das manische Syndrom bezeichnet eine affektive Störung, bei der die Stimmung anhaltend und situationsinadäquat gehoben, aber auch reizbar ist, und ein gesteigertes Aktivitätsniveau besteht.
Bei der Schizophrenie handelt es sich um eine heterogene Erkrankungsgruppe (schizophrener Formenkreis), die durch grundlegende Störungen von Denken, Wahrnehmung und Affektivität gekennzeichnet ist.
Eine Halluzination ist eine Sinneswahrnehmung ohne adäquaten Außenreiz, die – bei aufgehobener Realitätskontrolle – für reale Sinneseindrücke gehalten wird.
Die Anpassungsstörung ist eine unangepasste Reaktion auf schwere oder kontinuierliche Belastungen nicht katastrophalen Ausmaßes. Sie beginnt innerhalb des 1. Monats nach dem Ereignis und dauert bis zu 6 Monate an. Eine Ausnahme bildet die längere depressive Reaktion, die als Folge einer chronischen Belastungssituation auftritt und maximal 2 Jahre anhält. Die Betroffenen leiden und sind emotional beeinträchtigt.
Eine Hypophysenvorderlappeninsuffizienz entsteht durch einen partiellen oder totalen (Morbus Simmonds) Funktionsverlust des Hypophysenvorderlappens (HVL).
Bei der Hypothyreose handelt es sich um eine Unterversorgung des Körpers mit den Schilddrüsenhormonen T3 und T4.