Gastrointestinale Symptome
Gastrointestinale Symptome betreffen nicht nur Patienten mit Malignomen im Verdauungstrakt oder Abdomen, sondern können bei allen Patienten mit fortschreitenden unheilbaren Erkrankungen auftreten. Sie werden meist als belastend empfunden und sind daher auch behandlungsbedürftig. Die Ursachenfindung fokussiert neben der Anamnese auf die körperliche Untersuchung mit Mundinspektion, abdominellem Befund und rektaler Tastuntersuchung, ggf. mikrobieller Stuhluntersuchung (bei Diarrhö) und Laboruntersuchung zur Überwachung möglicher Komplikationen. Die Symptombehandlung ist der weiterführenden (apparativen) Diagnostik voranzustellen.
Übelkeit und Erbrechen
Etwa 40–70 % aller Patienten mit fortgeschrittenen Tumorerkrankungen leiden an Übelkeit und/oder Erbrechen. Wichtige sind z.B. Absetzen nicht benötigter Medikamente, Beseitigung von Geruchsbelästigung, Ernährungsumstellung, Schaffen einer ruhigen Umgebung, Ausspülen des Mundes nach dem Erbrechen und Entspannungsverfahren.
Beim Erbrechen kommt es zu einer retrograden Entleerung von Magen-Darm-Inhalt durch den Mund. Im Unterschied zur Regurgitation erfolgt Erbrechen durch Aktivierung des Brechzentrums.
Als Obstipation wird eine Stuhlretention bezeichnet. Eine akute Obstipation ist ein einmaliges Ereignis, während eine chronische Obstipation über mindestens 1 Monat besteht.
Diarrhö ist definiert durch Stuhlgänge, die zu häufig (> 3 ×/d), in zu großer Menge (> 250 g/d) und mit zu großem Flüssigkeitsanteil (> 75 % Wasser) auftreten.
Das „acquired immune deficiency syndrome“ (AIDS) ist das Spätstadium der HIV-Infektion (Kategorie C, CDC) und ist insbesondere durch das Auftreten opportunistischer Infektionserkrankungen charakterisiert. Die Erkrankung ist kausal nicht therapierbar und endet immer letal.
Eine Fistel ist eine unphysiologische röhrenförmige Verbindung zwischen zwei Hohlorganen oder einem Hohlorgan und der Körperoberfläche.
Die pseudomembranöse Kolitis bezeichnet eine schwere Verlaufsform der Infektion mit dem Bakterium Clostridium difficile, welche nach Antibiotikatherapie entsteht und durch eine Entzündungsreaktion der Darmschleimhaut mit Fibrinauflagerungen (Pseudomembranen) gekennzeichnet ist.
Nach einer Darmresektion werden bei einer End-zu-End-Anastomose jeweils die Enden des noch verbliebenen Darmes verbunden („anastomosiert“). Die Passage wird so wiederhergestellt.
Unter einem Bypass versteht man die operativ erstellte Überbrückung (→ Umgehung oder Ausschaltung) eines hochgradig stenosierten oder verschlossenen Gefäßes oder Hohlorgans durch ein autogenes oder alloplastisches (synthetisches) Korrelat. Einsatzgebiete sind z.B. die Gefäßchirurgie (Gefäßbypass) und die Viszeralchirurgie (z.B. Magenbypass).
Als Aszites bezeichnet man die Ansammlung von freier Flüssigkeit in der Bauchhöhle, entweder als Trans- oder Exsudat.
Die Leberzirrhose ist das irreversible Endstadium verschiedener chronisch-progredient verlaufender Lebererkrankungen.
Atemnot (Dyspnoe) ist ein subjektives Gefühl, das mit einer erschwerten Atemtätigkeit verbunden ist und vom Patienten als unangenehm oder bedrohlich wahrgenommen wird.
Bei der Lymphangiosis carcinomatosa handelt es sich um die disseminierte Aussaat von Tumorzellen über pulmonale Lymphbahnen in große Lungenabschnitte.
Eine Pneumonie ist eine akute Entzündung des Lungenparenchyms, die in erster Linie infektiös (durch Bakterien, Viren, Pilze, Protozoen oder Parasiten) bedingt ist. Man unterscheidet ambulant erworbene Pneumonie (engl. CAP: community-acquired pneumonia), nosokomial erworbene Pneumonie (engl. HAP: hospital-acquired pneumonia) und die Pneumonie bei Immunsupprimierten.
Der Pleuraerguss ist eine pathologische Flüssigkeitsansammlung im Pleuraspalt – je nach Art des Ergusses serös (Serothorax mit Transsudat oder Exsudat), hämorrhagisch (Hämatothorax), chylös (Chylothorax) oder eitrig (Pleuraempyem).
Das Mammakarzinom ist eine von den Brustdrüsen oder den Milchgängen ausgehende maligne Neoplasie der Brust.
Bei der Hypoxämie besteht ein Sauerstoffmangel im arteriellen Blut. Dieser kann bedingt sein durch:
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einen reduzierten Sauerstoffgehalt in der eingeatmeten Luft
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Verlegung der Bronchien (z.B. durch Tumoren, Fremdkörper oder Schleim)
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verminderte Ventilation in den Alveolen
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gestörte Gasdiffusion aus den Alveolen in die Blutbahn
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gestörte Sauerstoffbindung in den Erythrozyten durch blockiertes Hämoglobin (z.B. CO-Vergiftung)
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ein Missverhältnis von Lungenventilation und -perfusion
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einen arterio-venösen Shunt in der Lungenstrombahn.
Die Hypoxämie zeigt sich durch eine bläuliche Verfärbung (Zyanose) verschiedener Gewebe.
Die Urämie bezeichnet die Akkumulation harnpflichtiger Substanzen im Blut.
Die Hauptmerkmale einer Depression sind eine Veränderung der Affektivität, des Antriebs, sowie ein Freud- und Interessenverlust. Je nach Ausprägung der Symptomatik wird zwischen leichten, mittelgradigen und schweren depressiven Episoden unterschieden. Treten wiederholt depressive Episoden mit symptomfreiem Intervall dazwischen auf, wird von einer rezidivierenden depressiven Störung gesprochen. Dauert eine depressive Episode länger als 2 Jahre, liegt eine chronische Depression vor.
Man spricht von Dekubitalgeschwüren bei Läsionen der Haut und/oder tieferer Gewebsstrukturen durch lokale Störungen der Mikrozirkulation aufgrund erhöhten Drucks.