Grundlagen
Die interventionelle Radiologie umfasst alle Methoden, die unter Anwendung bildgebender Verfahren der Therapie dienen. Einzelne Methoden werden direkt in der Inneren Abteilung durchgeführt, z.B. die Koronarangiografie bzw. -angioplastie mit Stentimplantation in der Kardiologie.

Koronarangiografie der linken Koronararterie
Darstellung der linken Koronararterie und ihrer Äste RIVA (Ramus interventricularis anterior) und RCX (Ramus circumflexus) mit leichtgradiger proximaler Stenosierung.
(Quelle: Thelen, Erben, Kreitner et al., Bildgebende Kardiodiagnostik. Thieme, 2010)Interventionelle Techniken dienen dazu, unter Sicht minimalinvasiv eine Diagnose zu stellen oder eine Therapie durchzuführen. Meistens erfolgt beides in einer Sitzung. Vorteil dieser Verfahren ist eine schonende Behandlung für den Patienten und damit verbunden auch eine kürzere Verweildauer in der Klinik.
Welche bildgebende Technik verwendet wird, hängt von der jeweiligen Indikation und Therapie ab. Häufig werden dabei Kontrastmittel verwendet, um die gewünschte Struktur eindeutig darzustellen. Die technischen Geräte müssen ein einwandfreies und hochauflösendes Bild erzeugen.

Arterielle Punktion in der Seldinger-Technik
Beschreibung der bildlichen Darstellung beginnend links oben: Nach örtlicher Betäubung und Palpation des Gefäßes wird eine Punktionsnadel in einem Winkel von etwa 45° zur Hautoberfläche in Richtung des Arterienpulses vorgeschoben, bis der Puls von der Nadel übertragen wird. Wird dann die Innennadel entfernt, zeigt ein pulsierender Blutaustritt die richtige intraluminale Lage an (Mitte oben). Im nächsten Schritt wird ein Führungsdraht in die belassene Außenkanüle eingeführt (rechts oben). Unter manueller Kompression der Punktionsstelle wird die Außenkanüle entfernt (links unten). Über den weiterhin im Gefäß liegenden Draht wird nun die Gefäßschleuse eingeführt (Mitte unten). Die relativ flexible Schleuse wird durch einen koaxial liegenden Dilatator stabilisiert. Dieser besitzt eine sich verjüngende Spitze, verhindert damit Gefäßverletzungen und erweitert den Punktionskanal wahlweise auf 4 – 10 F (1 French = 0,33 mm). Im letzten Schritt können Dilatator und Draht entfernt werden (rechts unten), wobei ein Hämostaseventil einen ungewollten Blutaustritt verhindert. Ein Seitenarm gestattet das Spülen der Schleuse und die Gabe von Kontrastmittel oder Medikamenten.
(Quelle: Reiser, Kuhn, Debus, Duale Reihe Radiologie, Thieme, 2017)Ein akuter peripherer Arterienverschluss ist ein plötzlicher Verschluss einer die Extremität versorgenden Arterie mit akuter Minderversorgung der Extremität distal des Verschlusses.
Die periphere arterielle Verschlusskrankheit ist eine Durchblutungsstörung durch Stenosierung und Okklusion der großen peripheren arteriellen Gefäße oder der Aorta, die zu einer unzureichenden Durchblutung der Extremitäten führt.
Bei der Nierenarterienstenose handelt es sich um eine chronische Verschlusskrankheit und ischämische Schädigung der Niere(n) durch eine ein- oder beidseitige hämodynamisch relevante Stenosierung der A. renalis.
Das hepatozelluläre Karzinom (HCC) ist ein hochmaligner Tumor, der von den Leberparenchymzellen (Hepatozyten) ausgeht.
Als portale Hypertension bezeichnet man eine Erhöhung des Pfortaderdrucks (Normbereich < 3–6 mmHg). Die permanente Druckerhöhung im Pfortaderkreislauf führt zu zahlreichen Komplikationen.
Das Budd-Chiari-Syndrom ist ein inkompletter oder kompletter Verschluss der großen Lebervenen unterschiedlicher Ursache. Durch den mangelnden Blutabfluss aus der Leber entstehen die typischen Folgeerkrankungen einer Leberstauung (z.B. portale Hypertension, Ösophagusvarizen, Aszites).
Die hepatische Enzephalopathie ist ein neuropsychiatrisches Syndrom, das durch einen verstärkten Anfall neurotoxischer Substanzen im Gehirn bei fortgeschrittener Leberschädigung ausgelöst wird.