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Verbrennungskrankheit: Therapie

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  • Lesezeit: 24 min
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Steckbrief

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Die thermische Schädigung von Geweben wird als Verbrennung bezeichnet. Ursächlich können u.a. ein direkter Kontakt mit Feuer bzw. Flammen, heiße Flüssigkeiten (= Verbrühung), elektrischer Strom, Strahlung (z.B. UV-Licht) oder Reibung sein.

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Verbrennung

Hochgradige Verbrennung nach Elektrounfall.

(aus Füeßl, Middecke, Duale Reihe Anamnese und klinische Untersuchung, Thieme, 2014)

Bei großflächigen Verbrennungen kann sich im Verlauf eine systemische Reaktion mit ausgedehntem Kapillarleck, massiven Flüssigkeitsverlusten in das Interstitium und systemischer Immunreaktion mit Gefahr eines Multiorganversagens und einer disseminierten intravasalen Gerinnung (DIC) entwickeln, die als Verbrennungskrankheit bezeichnet wird.

In Abhängigkeit von der Eindringtiefe und dem daraus resultierenden Gewebeschaden werden Verbrennungen in 4 Schweregrade eingeteilt (I: Rötung, IIa/b: Blasenbildung, III: Nekrosen, IV: Verkohlung). Verbrennungen I. und II. Grades verursachen starke Schmerzen, wohingegen sich tiefere Verbrennungen aufgrund der Schädigung sensibler Nervenendigungen durch ein fehlendes Schmerzempfinden auszeichnen.

Die Diagnose wird klinisch gestellt. Zur Abschätzung des Ausmaßes der verbrannten Körperoberfläche kann bei Erwachsenen die Neuner-Regel nach Wallace hilfreich sein. Zudem gilt, dass die Handfläche inklusive der Finger etwa 1 % der Körperoberfläche repräsentiert (sog. Handflächenregel). Ab 10 % verbrannter Körperoberfläche (VKOF) besteht bei erwachsenen Patienten Schockgefahr, bei Kindern schon ab 5 % VKOF. Der Tod tritt bei > 60–70 % Verbrennung der Körperoberfläche ein.

Neben der Anamnese und einer orientierenden körperlichen Untersuchung stellen die Etablierung eines adäquaten hämodynamischen Monitorings, die Anlage von mindestens zwei großlumigen peripher-venösen Gefäßzugängen und eine bedarfsgerechte Volumentherapie, die Sauerstoffzufuhr über Maske oder Tubus sowie die Einleitung einer frühzeitigen Schmerztherapie, die Entfernung verbrannter, leicht löslicher Kleidung und das Abdecken großflächiger Wunden mit metallbeschichteten sterilen Verbandstüchern grundlegende präklinische Maßnahmen dar. Diese sollen weitere thermische Schäden (sog. Nachbrennen), eine Unterkühlung und Wundkontamination verhindern.

Bei Verbrennungen im Gesichts- und Mundbereich, Anzeichen für ein Inhalationstrauma mit erwartbarem lokalem Ödem, großflächigen Verbrennungen mit 30–40 % verbrannter Körperoberfläche und erwartbarem generalisiertem Ödem sowie schweren Begleitverletzungen bzw. zirkulären Thoraxverbrennungen ist eine Sicherung der Atemwege (→ Intubation) durch den Notarzt indiziert.

Schwere Verbrennungen stellen eine große Herausforderung für die Intensivmedizin dar. Die intensivmedizinische Primärversorgung von Brandverletzten kann zunächst in jedem nächstgelegenen Akutkrankenhaus vorgenommen werden. Bei bestimmten Indikationen sollte allerdings im Anschluss an die Primärversorgung und nach initialer Stabilisierung der Vitalparameter eine Verlegung in ein Brandverletztenzentrum erfolgen.

Grundsätzlich gilt, dass alle Patienten mit dritt- bzw. viertgradigen Verbrennungen, mindestens 15–20  % verbrannter Körperoberfläche oder Inhalationstrauma intensivmedizinisch überwacht und therapiert werden müssen. Für Kinder bzw. ältere Patienten gelten angepasste Kriterien.

Im Rahmen der klinischen Untersuchung bei Verbrennungen sollte v.a. bei Kindern auf Hinweise bzw. typische Verletzungsmuster geachtet werden, die Folge einer Misshandlung (→ Immersionsverbrühung) sein könnten.

Die Prognose bei Verbrennungen ist einerseits abhängig vom Schweregrad der Verbrennung sowie von patientenspezifischen Faktoren, andererseits von der frühzeitigen Einleitung einer adäquaten Versorgung.

Weitere Informationen und präklinische Aspekte von Verbrühungen und Verbrennungen sowie Hitzeschäden sind Teil der Notfallmedizin. An dieser Stelle geht es um die intensivmedizinisch relevanten Aspekte und die klinische Therapie der Verbrennungskrankheit.

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    Grundlagen

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    Die ausführliche Beschreibung von Definitionen, Ätiologie und Pathogenese, Symptomatik und notärztlicher Diagnostik sowie präklinischer Therapie bei Verbrühung und Verbrennungen sowie das Inhalationstrauma und die Hitzeschäden sind Teil der Notfallmedizin.

    Auswahl der Zielklinik

    Merke:

    Die intensivmedizinische Primärversorgung von Brandverletzten kann zunächst in jedem nächstgelegenen Akutkrankenhaus vorgenommen werden.

    Ziel einer adäquaten Primärversorgung ist es, durch eine adäquate Volumentherapie, suffiziente Analgesie und Sicherstellung einer ausreichenden Oxygenierung – ggf. mit Intubation und maschineller Beatmung – die pathophysiologischen Veränderungen (z.B. lokale und systemische hämodynamische Störungen, traumatisch-hypovolämischer Schock, Verlust der kutanen Schrankenfunktion mit gestörter Thermoregulation und erhöhter Infektionsgefahr) schnellstmöglich zu begrenzen bzw. einer . Dabei ist die .

    Schock

    Als Schock bezeichnet man ein akutes bis subakutes, fortschreitendes, generalisiertes Kreislaufversagen mit konsekutivem Missverhältnis zwischen Sauerstoffangebot und Sauerstoffbedarf auf Zellebene und lebensbedrohlicher Gefährdung der Vitalfunktionen.

    Inhalationstrauma (IHT)

    Das Inhalationstrauma bezeichnet die thermische und/oder chemische Verletzung der Atemwege und des Lungengewebes durch Einatmen heißer oder sehr kalter, ätzender oder giftiger Gase oder Aerosole. Im Extremfall kann es zu einer system-toxischen Inhalationsvergiftung kommen.

    Akute Niereninsuffizienz (ANI)

    nach Schweregrad:

    Unter einer ANI versteht man, bei einer Klassifikation nach dem Schweregrad, eine akut einsetzende, potenziell reversible Abnahme der Nierenfunktion, gekennzeichnet durch eine verminderte glomeruläre Filtrationsrate und den Anstieg der Nierenretentionswerte (Kreatinin, Harnstoff). Leitsymptom ist die Oligurie oder Anurie.

    nach KDIGO:

    Nach der heute am gebräuchlichsten Definition nach Kidney Disease Improving Global Outcomes (KDIGO) handelt es sich um eine ANI bzw. AKI (acute kidney injury), wenn das Serumkreatinin um ≥ 0,3 mg/dl (in 48 h) ansteigt oder auf das 1,5-Fache des Ausgangswerts innerhalb der letzten 7 d ansteigt oder wenn das Urinvolumen < 0,5 ml/kg KG/h für 6–12 h ist.

    Sepsis

    Bei einer Sepsis kommt es infolge einer inadäquaten, fehlregulierten Körperantwort auf eine Infektion zu einer lebensbedrohlichen Organdysfunktion, welche durch eine Zunahme um ≥ 2 Punkte im Sequential-Organ-Failure-Assessment (SOFA)-Score gekennzeichnet ist (Sepsis-3-Kriterien).

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