Die ausführliche Beschreibung von Definitionen, Ätiologie und Pathogenese, Symptomatik und notärztlicher Diagnostik sowie präklinischer Therapie bei Verbrühung und Verbrennungen sowie das Inhalationstrauma und die Hitzeschäden sind Teil der Notfallmedizin.
Auswahl der Zielklinik
Die intensivmedizinische Primärversorgung von Brandverletzten kann zunächst in jedem nächstgelegenen Akutkrankenhaus vorgenommen werden.
Ziel einer adäquaten Primärversorgung ist es, durch eine adäquate Volumentherapie, suffiziente Analgesie und Sicherstellung einer ausreichenden Oxygenierung – ggf. mit Intubation und maschineller Beatmung – die pathophysiologischen Veränderungen (z.B. lokale und systemische hämodynamische Störungen, traumatisch-hypovolämischer Schock, Verlust der kutanen Schrankenfunktion mit gestörter Thermoregulation und erhöhter Infektionsgefahr) schnellstmöglich zu begrenzen bzw. einer . Dabei ist die .
Als Schock bezeichnet man ein akutes bis subakutes, fortschreitendes, generalisiertes Kreislaufversagen mit konsekutivem Missverhältnis zwischen Sauerstoffangebot und Sauerstoffbedarf auf Zellebene und lebensbedrohlicher Gefährdung der Vitalfunktionen.
Das Inhalationstrauma bezeichnet die thermische und/oder chemische Verletzung der Atemwege und des Lungengewebes durch Einatmen heißer oder sehr kalter, ätzender oder giftiger Gase oder Aerosole. Im Extremfall kann es zu einer system-toxischen Inhalationsvergiftung kommen.
nach Schweregrad:
Unter einer ANI versteht man, bei einer Klassifikation nach dem Schweregrad, eine akut einsetzende, potenziell reversible Abnahme der Nierenfunktion, gekennzeichnet durch eine verminderte glomeruläre Filtrationsrate und den Anstieg der Nierenretentionswerte (Kreatinin, Harnstoff). Leitsymptom ist die Oligurie oder Anurie.
nach KDIGO:
Nach der heute am gebräuchlichsten Definition nach Kidney Disease Improving Global Outcomes (KDIGO) handelt es sich um eine ANI bzw. AKI (acute kidney injury), wenn das Serumkreatinin um ≥ 0,3 mg/dl (in 48 h) ansteigt oder auf das 1,5-Fache des Ausgangswerts innerhalb der letzten 7 d ansteigt oder wenn das Urinvolumen < 0,5 ml/kg KG/h für 6–12 h ist.
Bei einer Sepsis kommt es infolge einer inadäquaten, fehlregulierten Körperantwort auf eine Infektion zu einer lebensbedrohlichen Organdysfunktion, welche durch eine Zunahme um ≥ 2 Punkte im Sequential-Organ-Failure-Assessment (SOFA)-Score gekennzeichnet ist (Sepsis-3-Kriterien).