B-Symptomatik
Zu den Leitbefunden hämatologischer Neoplasien gehört die sog. B-Symptomatik. Hierzu zählen Fieber ˃ 38 °C, (massiver) Nachtschweiß und (ungewollter) Gewichtsverlust von ≥ 10% des Körpergewichts innerhalb der letzten 6 Monate. Weitere Details zur B-Symptomatik werden hier besprochen.
Knochenmarkinsuffizienz
Die pathologischen Zellklone können die normale Blutbildung im Knochenmark verdrängen (Knochenmarkinsuffizienz). Dadurch werden weniger funktionsfähige Blutzellen gebildet, was zu verschiedenen Symptomen führt:
Anämie (normochrom oder hypochrom) durch die Verdrängung erythropoetischer Zellen im Knochenmark
erhöhte Infektionsneigung aufgrund der Leukozytopenie
gesteigerte Blutungsneigung mit Petechien infolge der Thrombozytopenie.
Sind alle drei Blutzellzeihen verringert, liegt eine Panzytopenie
Liegt ein Mangel aller drei Blutzellreihen vor, spricht man von einer Panzytopenie. Sie kann bei malignen Erkrankungen des blutbildenden Systems (z.B. akuter Leukämie, myelodysplastischem Syndrom), Infektionen bzw. Sepsis, aplastischer Anämie, Hyperspleniesyndrom sowie genetisch, medikamentös oder toxisch bedingten Knochenmarkstörungen (z.B. durch Alkohol, Zytostatika, Bestrahlung) auftreten.
Die Tuberkulose ist eine Infektionserkrankung, die inapparent, akut oder chronisch verlaufen kann und sich bevorzugt an der Lunge (Morbus Koch), aber auch an anderen Organen (Haut, lymphatisches System, Pleura, Knochen, Urogenitaltrakt, ZNS, Magen-Darm-Trakt) manifestiert. Sie wird durch Keime des Mycobacterium-tuberculosis-Komplexes (MTK) verursacht. Dazu zählen u.a. die Mycobacteria tuberculosis (> 98% der Fälle in Mitteleuropa), bovis und africanum.
Die myeloproliferativen Neoplasien (MPN) sind maligne klonale Erkrankungen einer oder mehrerer hämatopoetischer Zellreihen. Die proliferierenden Zellklone weisen dabei eine weitgehend normale Differenzierung und Funktionsfähigkeit auf. Typisches Kennzeichen ist der Anstieg einer oder mehrerer Zellreihen (Leuko-, Erythro- bzw. Thrombozytose) im peripheren Blut.