Lymphozytose/Monozytose
Definition
Lymphozytose
Unter einer Lymphozytose versteht man die Zunahme der Lymphozyten im peripheren Blut. Man unterscheidet dabei:
absolute Lymphozytose: Anstieg der Lymphozyten auf > 4000/µl
relative Lymphozytose: erhöhte Lymphozytenfraktion (in Prozent) im Differenzialblutbild bei normaler absoluter Lymphozytenzahl (keine echte Lymphozytose).
Monozytose
Unter einer Monozytose versteht man eine Zunahme der Monozyten im peripheren Blut auf > 800/µl.
Ätiologie und Pathogenese
Bei der Lymphozytose unterscheidet man zwischen infektiösen, nicht-infektiösen und endokrinen Ursachen. Auch eine führt zu einer Lymphozytose. Eine Lymphozytose ist keine echte Lymphozytose (die absoluten Lymphozytenzahlen sind normal), sie ist eher ein mathematisches Phänomen. Die relative Lymphozytose zeigt sich, wenn andere Zellen vermindert sind, also z.B. bei verminderter Granulozytenzahl bei . Denn dann ist der rechnerisch ermittelte Anteil (Prozent) der Lymphozyten höher als normal (relative Lymphozytose).
Die Tuberkulose ist eine Infektionserkrankung, die inapparent, akut oder chronisch verlaufen kann und sich bevorzugt an der Lunge (Morbus Koch), aber auch an anderen Organen (Haut, lymphatisches System, Pleura, Knochen, Urogenitaltrakt, ZNS, Magen-Darm-Trakt) manifestiert. Sie wird durch Keime des Mycobacterium-tuberculosis-Komplexes (MTK) verursacht. Dazu zählen u.a. die Mycobacteria tuberculosis (> 98% der Fälle in Mitteleuropa), bovis und africanum.
Brucellose ist eine Infektionskrankheit, die durch Bakterien der Gattung Brucella verursacht wird. Sie äußert sich durch unspezifische Krankheitssymptome wie Fieber und Schüttelfrost, kann aber auch schwerwiegende organische Folgen haben.
Die Toxoplasmose ist eine Infektion mit dem Parasiten Toxoplasma gondii, die bei Erwachsenen meist inapparent oder milde verläuft, bei Immunschwäche und transplazentarer Infektion von Ungeborenen jedoch zu schweren Erkrankungen v.a. von ZNS und Retina führen kann.
Die primären Vaskulitiden sind eine Gruppe chronischer Systemerkrankungen, die zu einer sterilen Entzündung der Gefäßwand (Vaskulitis) mit einer nachfolgenden Schädigung der betroffenen Organe führen.
Die chronische lymphatische Leukämie ist ein niedrigmalignes B-Zell-Lymphom mit leukämischem Verlauf. Sie ist gekennzeichnet durch eine klonale Proliferation und Akkumulation reifer, aber nicht immunkompetenter B-Lymphozyten in Blut, Knochenmark und peripheren lymphatischen Organen wie Lymphknoten und Milz.
Die infektiöse Endokarditis ist eine meist bakterielle Entzündung des Endokards, die zur Destruktion einer oder mehrerer Herzklappen und zu septisch-embolischen Komplikationen führen kann.
Die Sarkoidose ist eine Multisystemerkrankung unklarer Ursache, bei der epitheloidzellige, nicht verkäsende Granulome entstehen. Sie können in jedem Organ auftreten, in ca. 90% d. F. sind die Lunge sowie die Hiluslymphknoten betroffen.
Die myeloproliferativen Neoplasien (MPN) sind maligne klonale Erkrankungen einer oder mehrerer hämatopoetischer Zellreihen. Die proliferierenden Zellklone weisen dabei eine weitgehend normale Differenzierung und Funktionsfähigkeit auf. Typisches Kennzeichen ist der Anstieg einer oder mehrerer Zellreihen (Leuko-, Erythro- bzw. Thrombozytose) im peripheren Blut.