Definition
Anämie bei chronischen Erkrankungen
Als Anämie bei chronischen Erkrankungen bezeichnet man eine Anämie, die im Zusammenhang mit einer chronischen Entzündung infektiöser oder nicht infektiöser Genese oder einem Tumor auftritt (Tumor- oder Infektanämie).
Epidemiologie
Es handelt sich um die zweithäufigste Anämieform nach dem Eisenmangel.
Ätiologie und Pathogenese
Im Rahmen chronischer Erkrankungen werden vom Immunsystem (z.B. TNF-α oder IL-6) freigesetzt. Dies führt zu einer und somit zu einer verminderten Produktion von Erythrozyten. Zudem induzieren die Zytokine eine vermehrte Sekretion des , welches die Eisenresorption aus dem Darm und auch die Freisetzung von Speichereisen aus dem hemmt. Es entsteht ein , bei dem das Eisen zwar im Organismus vorhanden ist, jedoch nicht für die Erythropoese verwendet werden kann. So kommt es zu einer initial normochromen, dann hypochromen, mikrozytären Anämie.