Blutbild
Das Blutbild ist eine der am häufigsten durchgeführten Laboruntersuchungen. Die im Blut enthaltenen zellulären Bestandteile werden dabei quantitativ und ggf. qualitativ (z.B. Reifungsstadien der Blutzellen) analysiert. Blutbildveränderungen treten nicht nur bei hämatologischen Erkrankungen auf, sondern sind Begleitphänomen einer Vielzahl von Erkrankungen und leisten deshalb einen wichtigen differenzialdiagnostischen Beitrag.
Definition
Hämatokrit (Hct, Hkt oder HK)
Der Hämatokrit ist der prozentuale Anteil aller zellulären Bestandteile des Blutes am Gesamtvolumen des Blutes.
Erythrozytenindizes
Erythrozytenindizes sind Erythrozytenwerte, die durch Berechnung aus Erythrozytenzahl, Hämoglobin und Hämatokrit ermittelt werden und für die Differenzialdiagnose von Anämien wichtig sind.
MCV: mittleres Zellvolumen (mean corpuscular/cell volume)
mittleres Zellhämoglobin (mean corpuscular/cellular hemoglobin)
Das myelodysplastische Syndrom ist ein Sammelbegriff für verschiedene klonale Stammzellerkrankungen, die mit einer quantitativen (Zytopenien) und qualitativen Bildungsstörung (dysplastische, funktionsgestörte Zellen) einer oder aller drei Zellreihen einhergehen.
Bei einer Leukämie handelt es sich um eine autonome, klonale und maligne Proliferation von Leukozyten oder unreifen Vorläuferzellen, die i.d.R. mit einer peripheren Leukozytose (Leukämie = weißes Blut) einhergeht. Durch die unkontrollierte Proliferation werden das normale Knochenmarkgewebe und die reguläre Hämatopoese verdrängt (Folge: Anämie, Infektanfälligkeit und Blutungsneigung). Zudem werden die pathologischen Leukozyten sowie unreifen Vorläuferzellen in großer Menge ins Blut ausgeschwemmt und verändern u.a. die Viskosität des Blutes (Leukostasesyndrom bei sehr hohen Zellzahlen möglich).
Das multiple Myelom ist ein aggressives B-Zell-Lymphom mit monoklonaler Vermehrung von maligne transformierten Plasmazellen im Knochenmark. Diese sezernieren unkontrolliert große Mengen an Paraproteinen, also monoklonale Immunglobuline oder nur deren Leichtketten.
Lymphome sind primär monoklonale Neoplasien lymphatischer Zellen, die sich sowohl in den Lymphknoten (= nodale Lymphome) als auch extranodal (z.B. Haut, Niere, Leber) manifestieren können. Im Frühstadium handelt es sich um lokale Erkrankungen, die auf die Lymphknoten beschränkt sind. Im fortgeschrittenen Stadium entwickelt sich durch Dissemination eine maligne Systemerkrankung.