Herangehensweisen in der Umweltmedizin
In der umweltmedizinischen Diagnostik muss aus den üblichen Schemata der klassischen Anamnese und Untersuchung im Klinikalltag ausgebrochen werden. Treten bei einem Patienten Beschwerden auf, die nicht eindeutig auf ein abgegrenztes klinisches Krankheitsbild zurückzuführen sind, sollten die Anamnese und die körperliche Untersuchung ausgeweitet werden, um allen (Umwelt-)Faktoren Beachtung zu schenken. Dabei müssen neben offensichtlichen auch indirekte Faktoren hinterfragt werden. So können z.B. fälschlich auf psychosozialen Stress als Umweltfaktor zurückgeführte Reaktionen in Wirklichkeit auf Vergiftungen oder Allergien beruhen.
Anamnese
Die umweltmedizinische Anamnese setzt im Vergleich zur zusätzliche Schwerpunkte auf mögliche Umweltfaktoren als Expositionsquellen und zeichnet sich durch ein flexibles Vorgehen aus. In der Patientenbefragung werden neben den Gesundheitsbeschwerden, der Medikation und der Familienanamnese Faktoren wie Wohngegebenheiten oder die Verhältnisse am Arbeitsplatz berücksichtigt. Wichtig sind auch Aspekte wie das zeitliche und räumliche Auftreten von Symptomen.