thieme-via-medici-logo
  • Menü
  • Anmelden
thieme-via-medici-logo
Navigation
Innere

  • Leitsymptome
  • Herz (Kardiologie)
  • Gefäße (Angiologie)
  • Atmungssystem (Pneumologie)
    • Grundlagen
    • Diagnostik
      • Thorax und Lunge: Allgemeine körperliche Untersuchung K
      • Diagnostik in der Pneumologie: Überblick K
      • Lungenfunktionsdiagnostik K
      • Thorax: Konventionelle Röntgendiagnostik K
      • Röntgen-Thorax: Normalbefund K
      • Röntgen-Thorax: Wichtige Leitbefunde K
      • Labordiagnostik und Mikrobiologie in der Pneumologie K
        1. Steckbrief
        2. Labordiagnostik
        3. Mikrobiologie
        4. IMPP-Fakten im Überblick
      • Bronchoskopie, Mediastinoskopie und Thorakoskopie K
      • Eingriffe an der Pleura: Pleurapunktion, Thoraxdrainage und Pleurodese K
    • Atemwege und Lungenparenchym
    • Interstitielle Lungenerkrankungen
    • Lungenkreislauf
    • Pleura
    • Mediastinum
  • Blut und blutbildendes System (Hämatologie)
  • Verdauungssystem (Gastroenterologie)
  • Endokrines System und Stoffwechsel
  • Niere, Wasser- und Elektrolythaushalt
  • Immunsystem
  • Rheumatologie
  • Infektiologie
  • Onkologie

Labordiagnostik und Mikrobiologie in der Pneumologie

  •  IMPP-Relevanz
  • Lesezeit: 6 min
  • alles schließen

Steckbrief

Laborparameter sind neben Anamnese und körperlicher Untersuchung ein wichtiger Bestandteil der allgemeinen Diagnostik. Es gibt nur wenige spezifische Ergebnisse für bestimmte Lungenerkrankungen. Im Folgenden zeigen wir dir die wichtigsten Werte, die in der Pneumologie gehäuft gemessen werden.

Für mikrobiologische Untersuchungen in der Pneumologie werden vor allem Sputum, Bronchialsekret (z.B. im Rahmen der Bronchoskopie) oder Punktate gewonnen.

    Abbrechen Speichern

    Labordiagnostik

    Im Folgenden sind gängige Laborparameter aus der Pneumologie zusammengefasst.

    Wichtige Laborparameter bei Erkrankungen der Lunge
    ParameterBestimmung bei Verdacht auf

    BSG

    unspezifische Entzündung

    C-reaktives Protein

    bakterielle Infektion

    Angiotensin converting enzyme (ACE)

    Sarkoidose

    α1-Antitrypsin

    α1-Antitrypsin-Mangel

    IgE (gesamt und spezifisch)

    allergisches Asthma bronchiale

    allergenspezifisches IgG

    exogen allergische Alveolitis

    Autoantikörper

    • Rheumafaktor (RF)

    • antinukleäre Antikörper (ANAs)

    • antizytoplasmatische Antikörper (ANCAs)

    • Anti-Basalmembran-Antikörper (ABM-AKs)

    Lungenbeteiligung i. R. rheumatischer Erkrankungen:

    • rheumatoide Arthritis

    • systemischer Lupus erythematodes

    • Granulomatose mit Polyangiitis

    • Goodpasture-Syndrom

    Tumormarker:

    • karzinoembryonales Antigen (CEA); Cyfra 21-1

    • Tissue-Polypeptide-Antigen (TPA)

    • neuronenspezifische Enolase (NSE)

    • Squamous-Cell-Carcinoma-Antigen (SCC)

    • Thyroid-Transcription-Factor-1 (TTF-1)

    Lungentumor:

    • Bronchialkarzinom

    • viele thorakale Tumoren

    • kleinzelliges Bronchialkarzinom

    • nichtkleinzelliges Bronchialkarzinom

    • pulmonales Adenokarzinom

    Entzündungsparameter

    Entzündliche Prozesse erkennt man häufig an:

    • einer Erhöhung der Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG nach 1 h > 15 mm [Männer] bzw. > 20 mm [Frauen]),

    • einem Anstieg des C-reaktiven Proteins (CRP > 0,5 mg/dl) oder des Procalcitonins (PCT > 0,5 ng/ml) und

    • ggf. einer Leukozytose (> 10 000/μl) mit Linksverschiebung.

    Antikörper, Autoantikörper und Tumormarker

    Humorale Immundefekte sind zu erkennen an niedrigen Serumspiegeln von:

    • IgA (< 70 mg/dl),

    • IgG (< 700 mg/dl) und/oder

    • IgM (< 40 mg/dl).

    Immunologische Laborbefunde

    • Ein selektiver IgA-Mangel kann Ursache rezidivierender Infekte sein.

    • Bei der exogen allergischen Alveolitis findet man präzipitierende IgG- und IgM-Antikörper im Serum.

    • Bei Kollagenosen sind Autoantikörper wie ANA und ENA nachweisbar.

    • ANCA und Basalmembran-Antikörper wie beim Goodpasture-Syndrom können bei einer Lungenblutung diagnostisch wegweisend sein.

    • Eine Erhöhung des angiotensin converting enzyme (ACE) im Serum findet man häufig bei Sarkoidosen.

    • Tumormarker (z.B. CEA, NSE, CYFRA 21–1) dienen der Verlaufsbeobachtung, nicht der Diagnose.

    Mikrobiologie

    Bei einer pulmonalen Infektion (z.B. einer ambulant erworbenen schweren Pneumonie oder einer fortgeschrittenen chronischen Bronchitis) kann eine mikrobiologische Untersuchung des Sputums erfolgen. Allerdings ist das Ergebnis nur dann aussagekräftig, wenn es sich tatsächlich um Sekret aus dem Bronchialtrakt (Sputum) handelt und nicht um Speichel („Spucke“).

    Praxistipp:

    Die Gewinnung von Sputum sollte möglichst morgens nach dem Aufstehen und nach Ausspülen des Mundes mit Wasser erfolgen. Der Patient löst einen kräftigen Hustenstoß aus und fängt das Sekret mit einem sauberen Sputumröhrchen auf.

    Generell ist bei der mikrobiologischen Untersuchung von Sputum immer eine mögliche Kontamination mit apathogenen Keimen der oropharyngealen Flora zu beachten, die insbesondere bei Transportzeiten > 4 h zu falsch positiven Ergebnissen führt. Bei der Beurteilung von Sputumproben wird die Anzahl der polymorphkernigen Granulozyten pro Gesichtsfeld mitberücksichtigt – ihr Vorhandensein gilt als Qualitätskriterium für die Herkunft des Sputums aus den tiefen Atemwegen (und nicht aus dem Mund). Beurteilt wird insbesondere das Verhältnis zwischen Plattenepithelien (Hinweis auf Herkunft bzw. Kontamination aus dem Mundraum) und Granulozyten: Im Idealfall sollte das Sputum > 25 Granulozyten und < 10 Plattenepithelien pro Gesichtsfeld enthalten.

    Ein weiteres wichtiges Qualitätskriterium für die Probe ist das Vorhandensein von Flimmerepithelien und Alveolarmakrophagen in der bronchoalveolären Lavage (BAL). Eine hohe Anzahl von Plattenepithelien oder der Nachweis von α-hämolysierenden Streptokokken und apathogenen Neisserien deuten auf eine starke Kontamination der Probe mit Rachensekret hin.

    Bei schwer kranken Patienten werden heute aufwendigere Abnahmemethoden bevorzugt, die entsprechend zuverlässigere Resultate erbringen. Dazu gehört die bronchoalveoläre Lavage (BAL), bei der mittels diagnostischer Bronchoskopie Material aus bestimmten Lungenbezirken gewonnen werden kann. Nachteil der Probengewinnung ist die invasive Technik der Endoskopie.

    Eitrige Punktate (Lungenabszess, Pleuraflüssigkeit) sollten immer auf bakterielle Erreger untersucht werden.

    Merke:

    Infektiöses Material lässt sich von malignen Zellen anhand der BAL und Biopsie unterscheiden. Daher sollte in unklaren Fällen (Tuberkulose vs. Tumor) zur Diagnosefindung eine Bronchoskopie mit BAL und Biopsie erfolgen.

    Wertigkeit von verschiedenen Abnahmetechniken von Material aus den Atemwegen zur Diagnostik von Infektionen (aus Hof, Dörries, Duale Reihe Mikrobiologie, Thieme, 2014)
    MaterialgewinnungVorteil/NachteilErfolgBewertung

    Trachealsekret

    Vermischung von lokaler Flora der Trachea mit Mundflora

    53 %

    +

    Bronchialspülung

    nur Spülung, dabei Vermischung von lokaler Flora der Trachea mit Mundflora

    53 %

    +

    bronchoalveoläre Lavage (BAL)

    mechanische Blockade der Bronchien: Spülung distal davon

    82 %

    +++

    transbronchiale Biopsie

    Mundflora wird abgetrennt, Eingriff ist aber stark belastend

    83 %

    +++

    Am Beispiel des Nachweises von Pneumocystis jirovecii.

    Exogen allergische Alveolitis

    Die exogen allergische Alveolitis ist eine Allergie gegen alveolengängige, organische Stäube und (selten) Chemikalien. Die Inhalation der Antigene führt über eine kombinierte Immunreaktion vom Typ III (Immunkomplexe) und Typ IV (T-Zell-vermittelt) zu einer Schädigung der Lunge.

    Rheumatoide Arthritis (RA)

    Die rheumatoide Arthritis ist eine chronisch-entzündliche, autoimmune Systemerkrankung, die ausgehend von einer destruierenden Synovialitis zu einer progredienten Zerstörung des Gelenks führt und mit extraartikulären Manifestationen einhergehen kann.

    Systemischer Lupus erythematodes

    Der systemische Lupus erythematodes (SLE) ist eine chronisch-entzündliche, schubweise verlaufende Systemerkrankung, die durch das Auftreten charakteristischer Autoantikörper sowie die Bildung von Immunkomplexen gekennzeichnet ist.

    Granulomatose mit Polyangiitis

    Die Granulomatose mit Polyangiitis ist eine granulomatöse, nekrotisierende Entzündung kleiner und mittelgroßer Gefäße unter Beteiligung des oberen Respirationstrakts und der Nieren mit chronisch-progredientem Verlauf. Sie ist durch den Nachweis zytoplasmatischer antineutrophiler Antikörper (cANCA) gekennzeichnet.

    Bronchialkarzinom

    Das Bronchialkarzinom ist ein häufiger maligner Tumor, der meist vom Bronchialepithel, seltener vom Alveolarepithel, ausgeht.

    Leukozytose

    Bei einer Leukozytose handelt es sich um eine Erhöhung der Leukozyten im peripheren Blut auf > 10 000/µl.

      Abbrechen Speichern

      IMPP-Fakten im Überblick

      ExamenF17Sputumdiagnostik: Als Qualitätskriterium gilt die Anzahl der polymorphkernigen Granulozyten pro Gesichtsfeld.

      ExamenH07Der Nachweis von α-hämolysierenden Streptokokken und apathogenen Neisserien in der mikrobiologischen Untersuchung deutet auf eine starke Kontamination der Probe mit Rachensekret hin.

      ExamenF10Infektiöses Material lässt sich von malignen Zellen anhand der BAL und Biopsie unterscheiden. Daher sollte in unklaren Fällen (Tuberkulose vs. Tumor) zur Diagnosefindung eine Bronchoskopie mit BAL und Biopsie erfolgen.

      Voriger Artikel
      Röntgen-Thorax: Wichtige Leitbefunde
      Nächster Artikel
      Bronchoskopie, Mediastinoskopie und Thorakoskopie

      Labordiagnostik und Mikrobiologie in der Pneumologie

      Fallbeispiele zum Thema

      Das Thema in der via medici Bibliothek

      Zeige Treffer in „AllEx - Alles fürs Examen“
      Zeige Treffer in „Medizinische Terminologie“
      Zeige Treffer in „Checkliste Innere Medizin“
      Zeige Treffer in „Duale Reihe Anamnese und klinische Untersuchung“
      Zeige Treffer in „Kurzlehrbuch Innere Medizin“
      Springe in „AllEx - Alles fürs Examen“ direkt zu:
      Diagnostik - Atmungssystem

      Diagnostik Atmungssystem AllEx Alles fürs Examen 4 Atmungssystem Grundlagen Atmungssystem Diagnostik Atmungssystem Diagnostik Atmungssystem Tab 1 2 gibt eine Übersicht zu den diagnostischen Verfahren die bei Verdacht auf Erkrankungen der Atmungsorgane zur Verfügung stehen Tab 1 2 Diagnostik bei Erkr...

      Bildgebende Verfahren - Atmungssystem

      Bildgebende Verfahren Atmungssystem AllEx Alles fürs Examen 4 Atmungssystem Grundlagen Atmungssystem Diagnostik Atmungssystem Weitere Untersuchungsmethoden Bildgebende Verfahren Atmungssystem Bildgebende Verfahren Atmungssystem Radio Tab 1 5 zeigt die bildgebenden Verfahren in der pneumologischen Di...

      Mikrobiologie - Atmungssystem

      Mikrobiologie Atmungssystem AllEx Alles fürs Examen 4 Atmungssystem Grundlagen Atmungssystem Diagnostik Atmungssystem Weitere Untersuchungsmethoden Mikrobiologie Atmungssystem Mikrobiologie Atmungssystem Durch die mikrobiologische Untersuchung von tief abgehustetem eitrigem Sputum können pulmonale I...

      Vernetzung mit weiteren Modulen

      zuletzt bearbeitet: 18.08.2023
      Fachlicher Beirat: Dr. med. Katharina Buschulte, 21.07.2023
      Lerntools
      • standard
        kurz gefasst
        standard
        vertieft

      • Navigation
      • Home
      • Datenschutz
      • Nutzungsbedingungen
      • Kontakt
      • FAQ
      • Impressum
      • Cookie-Einstellungen
      • © 2023 Georg Thieme Verlag KG
      Du hast noch keine Fragen zu diesem Modul falsch beantwortet