Definition
Kyphose
Die Kyphose ist eine dorsal (nach hinten) konvex gebogene Wirbelsäule.
Im Gegensatz dazu versteht man unter Lordose eine Verkrümmung der Wirbelsäule nach ventral (vorne).
Formen und Ätiologie
Man unterscheidet 2 verschiedene Arten:
arkuäre Kyphose (Rundrücken): Kyphose über einen längeren Wirbelsäulenabschnitt
Ursachen: angeboren (kongenitale Kyphose), Haltungsschwäche, gestörtes Wachstum (Morbus Scheuermann), Alter (Alterskyphose), systemische Erkrankungen (Morbus Bechterew, Osteoporose, Osteomalazie)
anguläre Kyphose (Gibbus): Kyphose über einen kürzeren Wirbelsäulenabschnitt mit knickförmiger Krümmung
Ursachen: Tumoren, Wirbelkörperfrakturen, bakterielle Spondylitis, Fehlbildungen.

Bestimmung des Krümmungswinkels nach Cobb
Das Schema (links) und der Röntgenbefund (rechts) zeigen die Messmethode des Cobb-Winkels, die zur Diagnosestellung und Therapieentscheidung bei Skoliose dient. Dabei werden zuerst der obere und untere Neutralwirbel (N) der Krümmung festgelegt und dort jeweils eine Tangente angelegt. Anschließend wird der Winkel im Schnittpunkt zwischen den beiden Tangenten, der Cobb-Winkel (grün), bestimmt. Alternativ kann auch an beide Tangenten ein Lot (rechter Winkel) angelegt werden, an dessen Schnittpunkt der obere und untere Winkel ebenfalls dem Cobb-Winkel entsprechen. Hier zeigen Schema und Röntgenaufnahme verschiedene Cobb-Winkel an jeweils einer Haupt- und einer Nebenkrümmung der Wirbelsäule in der Frontalansicht.
(links: Quelle: Wirth, Mutschler, Kohn et al., Praxis der Orthopädie und Unfallchirurgie, Thieme, 2013; rechts: Ruchholtz, Wirtz, Orthopädie und Unfallchirurgie essentials, Thieme, 2021)