thieme-via-medici-logo
  • Menü
  • Anmelden
thieme-via-medici-logo
Navigation
Innere

  • Leitsymptome
  • Herz (Kardiologie)
  • Gefäße (Angiologie)
  • Atmungssystem (Pneumologie)
  • Blut und blutbildendes System (Hämatologie)
  • Verdauungssystem (Gastroenterologie)
    • Diagnostik
    • Gastrointestinale Blutung K
    • Ösophagus
    • Magen und Duodenum
    • Darm
    • Leber
    • Gallenblase und Gallenwege
    • Pankreas
      • Auffrischer: Anatomie und Physiologie des Pankreas K
      • Pankreas: Diagnostik K
      • Sonografie des Pankreas K
      • Pankreasfehlbildungen K
      • Akute Pankreatitis K
        1. Steckbrief
        2. Definition
        3. Epidemiologie
        4. Ätiologie
        5. Pathogenese
        6. Einteilung
        7. Symptomatik
        8. Komplikationen
        9. Diagnostik
        10. Therapie
        11. Nachsorge
        12. Verlauf und Prognose
        13. IMPP-Fakten im Überblick
      • Chronische Pankreatitis K
      • Pankreastumoren: Überblick K
      • Benigne Pankreastumoren K
      • Pankreaskarzinom K
    • Bauchwand und Peritoneum
  • Endokrines System und Stoffwechsel
  • Niere, Wasser- und Elektrolythaushalt
  • Immunsystem
  • Rheumatologie
  • Infektiologie
  • Onkologie

Akute Pankreatitis

  •  IMPP-Relevanz
  • Lesezeit: 27 min
  • alles schließen

Steckbrief

Die akute Pankreatitis ist eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse, die durch eine Selbstandauung des Organs entsteht.

Die Cholelithiasis und der chronische Alkoholmissbrauch sind die zwei häufigsten Ursachen. Klassische Auslöser sind Alkoholexzesse und voluminöse, fettreiche Speisen.

Leitsymptom der akuten Pankreatitis ist der plötzlich auftretende, heftigste Schmerz im mittleren Oberbauch, der häufig gürtelförmig in die Flanken und den Rücken ausstrahlt. Typisch ist eine elastische Bauchdeckenspannung (sog. „Gummibauch“).

Im Laborbefund zeigt sich ein starker Anstieg der Lipase und der α-Amylase. Der typische sonografische Befund bei akuter Pankreatitis ist ein vergrößertes Pankreas mit aufgelockerter Struktur und unscharfer Begrenzung. Die CT zeigt eine unregelmäßige Organbegrenzung, eine inhomogene Gewebestruktur und eine ödematöse Schwellung von Pankreaskorpus und -schwanz.

Die Behandlung der akuten Pankreatitis erfolgt primär konservativ. Therapeutisch steht anfangs die adäquate Flüssigkeits- und Elektrolytsubstitution im Vordergrund. Bei schweren Verlaufsformen ist eine intensivmedizinische Überwachung indiziert. Wegen der hohen Letalität wird heutzutage nur noch im Notfall operiert. Ziel der therapeutischen Intervention ist es, das nekrotische Material auszuräumen, Abszesse und infiziertes Gewebe zu spülen und große Flüssigkeitsansammlungen abzuleiten.

Image description
Operationspräparat bei akuter Pankreatitis

Vollständige Pankreasnekrose bei schwerer nekrotisierender Pankreatitis.

(Quelle: Henne-Bruns, Duale Reihe Chirurgie, Thieme, 2012)
    Abbrechen Speichern

    Definition

    Definition:
    Akute Pankreatitis

    Bei der akuten Pankreatitis handelt es sich um eine primär sterile Entzündung der Bauchspeicheldrüse. Durch unphysiologische Enzymaktivierung kommt es zu einer Entzündung des Pankreasgewebes, welche zu einem Ödem sowie Gefäßschädigung und Zelluntergang führt.

    Epidemiologie

    In Deutschland erkranken etwa 13–43/100 000 Einwohner pro Jahr. 20% davon erleiden einen schweren Krankheitsverlauf mit Organversagen und lokalen Komplikationen. Die akute Pankreatitis ist einer der häufigsten nicht-malignen Aufnahmegründe in der Gastroenterologie mit steigender Tendenz. 20–30% erleiden mindestens eine weitere Episode ().

    Mumps

    Mumps ist eine durch das Mumpsvirus ausgelöste akute systemische Erkrankung, die typischerweise die Speicheldrüsen, aber auch das Pankreas, das Zentralnervensystem und die Keimdrüsen befällt.

    Hepatitis

    Hepatitis ist eine Entzündung des Lebergewebes, die akut oder chronisch verlaufen kann.

    HIV-Infektion

    Die HIV-Infektion ist eine Infektion mit dem humanen Immundefizienz-Virus (HIV), die nach einer variablen Latenzphase einen erworbenen Immundefekt hervorruft, der v.a. auf den sukzessiven Verlust CD4-tragender T-Helferlymphozyten zurückzuführen ist.

    Hyperkalzämie

    Erhöhter Gesamt-Calcium-Spiegel im Serum. Von Hyperkalzämie spricht man bei einem Serumkalzium > 2,7 mmol/l bzw. ionisiertem Kalzium > 1,3 mmol/l.

    Primärer Hyperparathyreoidismus (pHPT)

    Beim primären Hyperparathyreoidismus handelt es sich um einen Überfunktionszustand der Nebenschilddrüsen mit autonomer Produktion und Sekretion von Parathormon.

    Autoimmunpankreatitis (AIP)

    Die Autoimmunpankreatitis ist eine Autoimmunerkrankung unklarer Ätiologie und eine seltene Form der chronischen Pankreatitis. Sie kommt in zwei Formen vor:

    • Typ 1: lymphoplasmazelluläres Infiltrat mit storiformer (korbgeflecht-/bastmattenartiger) Fibrose; der IgG4-Serumspiegel ist erhöht; Auftreten vor allem bei Männern in der 6. Lebensdekade; verbunden mit weiteren IgG4-assoziierten Erkrankungen und fibrosierenden Erkrankungen; hohe Rezidivrate

    • Typ 2: Entzündung, die zur Pankreasgangzerstörung führt; der IgG4-Serumspiegel ist normal; Auftreten bei Männern und Frauen in der 4. Lebensdekade; assoziiert mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen; kein Rezidiv.

    Die AIP verläuft meist als milde, akutrezidivierende Pankreatitis, kann sich aber auch durch einen schmerzlosen Ikterus oder nur diskrete Oberbauchbeschwerden äußern.

    Glukokortikoide sind die therapetischen Mittel der ersten Wahl. Ggf. kommen auch Immunsuppressiva wie Azathioprin oder Rituximab zum Einsatz.

    Body Mass Index (BMI, Quetelet-Index)

    Der BMI (Body Mass Index) beschreibt das Verhältnis von Körpergewicht zu Körpergröße. Er dient zur indirekten Abschätzung der Fettmasse.

    Equation
    Hypokalzämie

    Vermindertes Gesamt-Kalzium im Serum. Von Hypokalzämie spricht man bei einem Serumkalzium < 2,2 mmol/l bzw. ionisiertem Kalzium < 1,1 mmol/l.

    Hyperglykämie

    Bei der Hyperglykämie handelt es sich um einen Anstieg des Blutglukosewerts über den Normalbereich (> 140 mg/dl bzw. > 7,8 mmol/l).

    Hämatokrit (Hct, Hkt oder HK)

    Der Hämatokrit ist der prozentuale Anteil aller zellulären Bestandteile des Blutes am Gesamtvolumen des Blutes.

    Stupor

    Beim Stupor handelt es sich um einen Sperrungszustand. Es besteht ein statuenhafte Erstarren bei erhaltenem Bewusstsein.

    Koma

    Koma ist eine schwere Bewusstseinstörung, bei der der Patient selbst durch starke Außenreize nicht mehr erweckbar ist. Je nach Symptomausprägung werden die Grade I−IV unterschieden, wobei im tiefen Koma (IV) die Pupillen-, Korneal- und Muskeleigenreflexe sowie jegliche Reaktion auf Schmerzreize fehlen.

    SIRS (systemic inflammatory response syndrome)

    Das SIRS ist eine inflammatorische systemische Abwehrreaktion des Organismus (→ Symptomkomplex, keine Diagnose!) unterschiedlicher Genese, die mit mindestens 2 der folgenden Symptome einhergeht:

    • Körpertemperatur: Fieber (≥ 38°C) oder Hypothermie (≤ 36°C) → bestätigt durch eine rektale, intravasale oder intravesikale Messung

    • Herzfrequenz: Tachykardie → Herzfrequenz ≥ 90/min

    • Atmung: Tachypnoe (Frequenz ≥ 20/min) oder Hyperventilation (paCO2 ≤ 4,3 kPa bzw. ≤ 33 mmHg)

    • Leukozytenzahl: Leukozytose (≥ 12.000/mm3) oder Leukopenie (≤ 4000/mm3) oder ≥ 10 % unreife Neutrophile im Differenzialblutbild.

    (Gemäß der 3. Internationalen Konsensuskonferenz 2016 wird empfohlen, die SIRS-Kriterien nicht mehr zur Diagnose einer Sepsis anzuwenden.)

    Pleuraerguss

    Der Pleuraerguss ist eine pathologische Flüssigkeitsansammlung im Pleuraspalt – je nach Art des Ergusses serös (Serothorax mit Transsudat oder Exsudat), hämorrhagisch (Hämatothorax), chylös (Chylothorax) oder eitrig (Pleuraempyem).

    Leukozytose

    Bei einer Leukozytose handelt es sich um eine Erhöhung der Leukozyten im peripheren Blut auf > 10 000/µl.

    Pankreaspseudozysten

    Pankreaspseudozysten sind solitär oder multipel auftretende, intra- oder peripankreatische Höhlenbildungen ohne Epithelauskleidung, die häufig im Rahmen einer akuten oder chronischen Pankreatitis entstehen.

    Abszess

    Ein Abszess ist ein (nichtpräformierter) Hohlraum, der sich durch Nekrose von Zellen gebildet hat. Er ist von einer Abszessmembran umgeben und mit Eiter gefüllt.

    Pfortaderthrombose

    Bei einer Pfortaderthrombose besteht ein Blutgerinnsel in der Vena portae, welches den Blutfluss in der Pfortader einschränkt oder völlig zum Erliegen bringt.

    Sepsis

    Bei einer Sepsis kommt es infolge einer inadäquaten, fehlregulierten Körperantwort auf eine Infektion zu einer lebensbedrohlichen Organdysfunktion, welche durch eine Zunahme um ≥ 2 Punkte im Sequential-Organ-Failure-Assessment (SOFA)-Score gekennzeichnet ist (Sepsis-3-Kriterien).

    Ileus

    Der Begriff „Ileus“ bezeichnet eine Störung der Darmpassage. Je nach Ursache werden ein mechanischer Ileus (mechanisches Hindernis) und ein paralytischer Ileus (Motilitätsstörung des Darms) unterschieden.

    Thrombozytopenie

    Die Thrombozytopenie bezeichnet ein Absinken der Thrombozytenzahl auf < 150 000 Zellen/μl.

    Disseminierte intravasale Gerinnung (DIC)

    Die disseminierte intravasale Gerinnung (DIC) ist eine erworbene Gerinnungsstörung, die durch eine intravasale, disseminierte Mikrothrombosierung und eine Blutungsneigung (hämorrhagische Diathese) charakterisiert ist.

    Retentionswerte

    Als Retentionswerte werden Laborparameter zusammengefasst, die die Leistung der Nierenfunktion repräsentieren: v.a. Kreatinin, Harnstoff und Cystatin C i.S. Eine verschlechterte Nierenfunktion hat einen Aufstau (Retention) dieser harnpflichtigen Substanzen im Blut zur Folge. Synonym werden häufig die Begriffe Nierenwerte, Nierenfunktionswerte bzw. Nierenretentionsparameter verwendet, wobei dazu dann streng genommen auch die Clearance-Werte noch gehören.

    Papillotomie

    Bei der Papillotomie erfolgt eine Gallengangssphinkterotomie. Die Mündungspapille des Gallengangs im Duodenum (Papilla duodeni major) wird dabei mitsamt dem zugehörigen Sphinkterapparat (Sphincter oddi) gespalten, um den Auslass zu vergrößern. Dies dient vor allem dem besseren Abfluss zähen Gallensekrets oder um eine Steinextraktion aus den Gallenwegen zu ermöglichen.

      Abbrechen Speichern
      paywall image

      Erfolgreich in jeder Prüfung! Mit via medici, der Lernplattform von Thieme

      Individuelle Lerntiefen mit Speed Mode für jedes Lernmodul
      Kreuze die passenden IMPP-Fragen je Lernmodul
      Vertiefe dein Wissen in über 120 Thieme Lehrbüchern
      Ergänze dein Wissen mit Lernkursen und Lernplänen

      IMPP-Fakten im Überblick

      Voriger Artikel
      Pankreasfehlbildungen
      Nächster Artikel
      Chronische Pankreatitis

      Akute Pankreatitis

      Fallbeispiele zum Thema

      Das Thema in der via medici Bibliothek

      Zeige Treffer in „Sono Grundkurs“
      Zeige Treffer in „Duale Reihe Medizinische Mikrobiologie“
      Zeige Treffer in „Kurzlehrbuch Pathologie“
      Zeige Treffer in „Checkliste Chirurgie“
      Zeige Treffer in „Kurzlehrbuch Innere Medizin“
      Springe in „Sono Grundkurs“ direkt zu:
      Akute Pankreatitis

      Akute Pankreatitis Sono Grundkurs 2 KURSTAG Retroperitoneum transversal Retroperitoneum transversal Akute Pankreatitis Akute Pankreatitis Eine akute Pankreatitis kann initial noch ohne sonomorphologische Veränderungen bestehen Bei fortschreitender Entzündung entwickelt sich durch Ödembildung jedoch ...

      Retroperitoneum transversal

      Retroperitoneum transversal Sono Grundkurs 2 KURSTAG Retroperitoneum transversal Retroperitoneum transversal Retroperitoneum transversal Anatomie Für den Untersucher beinhaltet die Durchmusterung des Oberbauches in Transversalschnitten die Herausforderung dass in diesen Bildebenen auf engstem Raum z...

      Chronische Pankreatitis

      Chronische Pankreatitis Sono Grundkurs 2 KURSTAG Retroperitoneum transversal Retroperitoneum transversal Chronische Pankreatitis Chronische Pankreatitis Typisch für eine chronisch rezidivierende Pankreatitis ist dagegen eine inhomogene multifokale Fibrosierung des Organs wie in Abb 35 3 Im weiteren ...

      Vernetzung mit weiteren Modulen

      zuletzt bearbeitet: 01.03.2023
      Fachlicher Beirat: Dr. med. Claudia Raichle, 27.01.2023
      Lerntools
      • standard
        kurz gefasst
        standard
        vertieft

      • Navigation
      • Home
      • Datenschutz
      • Verbraucherinformationen
      • Nutzungsbedingungen
      • Kontakt
      • FAQ
      • Impressum
      • Cookie-Einstellungen
      • © 2023 Georg Thieme Verlag KG
      Du hast noch keine Fragen zu diesem Modul falsch beantwortet