Die akute Pankreatitis ist eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse, die durch eine Selbstandauung des Organs entsteht.
Die Cholelithiasis und der chronische Alkoholmissbrauch sind die zwei häufigsten Ursachen. Klassische Auslöser sind Alkoholexzesse und voluminöse, fettreiche Speisen.
Leitsymptom der akuten Pankreatitis ist der plötzlich auftretende, heftigste Schmerz im mittleren Oberbauch, der häufig gürtelförmig in die Flanken und den Rücken ausstrahlt. Typisch ist eine elastische Bauchdeckenspannung (sog. „Gummibauch“).
Im Laborbefund zeigt sich ein starker Anstieg der Lipase und der α-Amylase. Der typische sonografische Befund bei akuter Pankreatitis ist ein vergrößertes Pankreas mit aufgelockerter Struktur und unscharfer Begrenzung. Die CT zeigt eine unregelmäßige Organbegrenzung, eine inhomogene Gewebestruktur und eine ödematöse Schwellung von Pankreaskorpus und -schwanz.
Die Behandlung der akuten Pankreatitis erfolgt primär konservativ. Therapeutisch steht anfangs die adäquate Flüssigkeits- und Elektrolytsubstitution im Vordergrund. Bei schweren Verlaufsformen ist eine intensivmedizinische Überwachung indiziert. Wegen der hohen Letalität wird heutzutage nur noch im Notfall operiert. Ziel der therapeutischen Intervention ist es, das nekrotische Material auszuräumen, Abszesse und infiziertes Gewebe zu spülen und große Flüssigkeitsansammlungen abzuleiten.

Operationspräparat bei akuter Pankreatitis
Vollständige Pankreasnekrose bei schwerer nekrotisierender Pankreatitis.
(Quelle: Henne-Bruns, Duale Reihe Chirurgie, Thieme, 2012)