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        1. Steckbrief
        2. Definition
        3. Ätiopathogenese
        4. Symptomatik
        5. Komplikationen
        6. Diagnostik
        7. Therapie
        8. Verlauf und Prognose
        9. IMPP-Fakten im Überblick
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Choledocholithiasis und akute Cholangitis

  •  IMPP-Relevanz
  • Lesezeit: 14 min
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Steckbrief

Choledocholithiasis

Unter einer Choledocholithiasis versteht man das Vorhandensein von Gallensteinen im Bereich der extrahepatischen Gallenwege. Sie ist damit eine Unterform der Cholelithiasis. Bleibt ein Stein an der Papilla vateri (Engstelle) hängen (“impaktierter Stein”), so kommt es zum Galleaufstau mit Symptomen wie Schmerzen und Ikterus. Steine können spontan die Papille passieren (spontaner Steinabgang) oder sich im Gallengang hin und herbewegen und nur zu intermittierenden Beschwerden führen (“Ventilstein”). Mögliche Komplikationen bei in der Papille impaktierten Steinen sind die akute Cholangitis und die biliäre Pankreatitis.

Akute Cholangitis

Bei der akuten Cholangitis handelt es sich um eine akute Entzündung der Gallenwege, die sich am häufigsten auf dem Boden einer Choledocholithiasis entwickelt, aber auch durch benigne Gallengangsstrikturen, maligne Erkrankungen von Gallenwegen und Pankreaskopf oder eine Kompression von außen verursacht werden kann. Die Cholangitis ist eine primär bakterielle Entzündung. Die häufigsten Erreger sind physiologische Darmkeime wie E. coli, Klebsiellen und Enterobacter.

Die typischen Symptome der akuten Cholangitis bilden die Charcot-Trias II: Fieber, rechtsseitige Oberbauchschmerzen und Ikterus. Bei Vorliegen dieser Trias ist eine Cholangitis hochwahrscheinlich. Das Vollbild zeigt sich aber nur in 50–75 % der Patienten, meist liegt nur eine Kombination aus zwei der drei Symptome vor. Daher werden inzwischen die Kriterien der Tokyo-Leitlinie von 2018 zur Diagnosestellung herangezogen (systemische Infektionszeichen, Verschlussikterus/Cholestase, positiver sonografischer Befund).

Zur Diagnosestellung einer Choledocholithiasis und einer Cholangitis dienen neben entsprechenden Laborveränderungen die Abdomensonografie, die Endosonografie und/oder MRCP. In der Sonografie können sich erweiterte intra- und extrahepatische Gallenwege mit intraluminalem echoreichem Material (Konkremente/Sludge/Eiter) zeigen.

In jedem Fall muss bei einer Cholangitis unverzüglich eine antibiotische Therapie mit gallengängigen Antibiotika begonnen werden. Gallengangskonkremente werden mittels ERC entfernt. In Einzelfällen sind die Cholangioskopie oder die PTC ergänzende Verfahren.

Image description
Eitrige Cholangitis (Sonografie)

Unscharfe, verdickte Wand (Distanzmarken), intraluminaler Strukturbesatz des Ductus choledochus.

(Quelle: Schmidt, Görg, Kursbuch Ultraschall, Thieme, 2015)
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    Definition

    Definition:
    Akute Cholangitis

    Bei einer akuten Cholangitis handelt es sich um eine akute Entzündung der Gallenwege unterschiedlicher Genese.

    Definition:
    Choledocholithiasis

    Die Choledocholithiasis bezeichnet das Vorliegen von Gallensteinen im Ductus choledochus.

    Definition:
    DHC

    Die Abkürzung DHC wird verschiedentlich in der Literatur verwendet. Sie steht einerseits für den Ductus hepaticus communis, andererseits wird sie aber auch für den Ductus choledochus oder aber für den Ductus hepatico-choledochus verwendet. Gemeinsam ist allen dreien, dass es sich um die extrahepatischen Gallenwege handelt. Je nach Bezeichnung sind unterschiedliche Abschnitte der extrahepatischen Gallenwege gemeint.

    Der Begriff wird verschiedentlich verwendet. In der taucht diese Abkürzung in der Regel nicht auf. Zur Erinnerung: Der entsteht aus dem Zusammenfluss von und und ist der Beginn des . Nach der Mündung des wird der extrahepatische Gallengang dann genannt. In der wird der Begriff teilweise mit dem gleichgesetzt, also lediglich dem . Andere wiederum beziehen den Begriff auf den , also dem und dem (“. epatico-holedochus”).Klinisch ist diese Differenzierung irrelevant, da mit der Aussage einer in einem sonografischen Befund letztendlich die Diagnose einer gestellt wird und nicht zwischen dem proximalen und distalen Anteil des Gallengangs differenziert wird. Zur Vermeidung von Unklarheiten sprechen wir in diesem Kapitel von extrahepatischen Gallenwegen und vermeiden die Bezeichnung “DHC”.

    Choledocholithiasis

    Die Choledocholithiasis bezeichnet das Vorliegen von Gallensteinen im Ductus choledochus.

    Endoskopische retrograde Cholangiopankreatikografie (ERCP)

    Eine ERCP ist eine endoskopische Methode, mit der die intra- und extrahepatischen Gallengänge sowie der Ductus pancreaticus radiologisch dargestellt werden können. Zudem besteht bei einer ERCP die Möglichkeit, endoskopisch-therapeutische Eingriffe (wie Steinextraktionen oder Stenteinlagen) durchzuführen. Werden lediglich die Gallengänge dargestellt, so spricht man von einer ERC (Endoskopische retrograde Cholangiografie).

    Primär sklerosierende Cholangitis (PSC)

    Die primär sklerosierende Cholangitis (PSC) ist eine chronisch progrediente, sklerosierende Destruktion der extra- und intrahepatischen Gallenwege, die im Spätstadium zu einer biliären Zirrhose führt.

    Sekundär sklerosierende Cholangitis (SSC)

    Bei der sekundär sklerosierenden Cholangitis handelt es sich um eine Entzündung der intra- und extrahepatischen Gallenwege mit biliärer Abflussstörung und folglicher Fibrosierung und Stenosierung der Gallenwege, die in einer Leberzirrhose münden. Im Gegenssatz zur primär sklerosierenden Cholangitis geht der SSC zumeist eine identifizierbare Ursache voraus. Ursachen der SSC sind:

    • Ischämien der Gallenwege (→ z.B. Low-output-Syndrom, Thrombosen der A. hepatica nach Lebertransplantation)

    • septischer Schock oder Entzündungsreaktionen (→ Polytrauma, Verbrennungen)

    • chronische biliäre Obstruktionen (→ z.B. intraduktale Konkremente, Cholangiokarzinom)

    • iatrogene Interventionen und Verletzungen der Gallenwege (→ z.B. Cholezystektomie).

    Eine Sonderform ist die "sclerosing cholangitis of the critically-ill patient" (SC-CIP). Diese tritt vor allem bei intensivmedizinischen Patienten mit Low-output-Syndrom oder septischem Schock auf.

    Gallengangskarzinom und Klatskin-Tumor

    Das Gallengangskarzinom ist ein vom Gallengangsepithel ausgehender maligner Tumor. Der Klatskin-Tumor ist ein Gallengangskarzinom im Bereich der Hepatikusgabel.

    Pankreaskarzinom

    Das Pankreaskarzinom ist ein maligner, epithelialer Tumor, der aus den exokrinen Anteilen der Bauchspeicheldrüse hervorgeht.

    Duodenale Divertikel

    Duodenale Divertikel sind erworbene oder angeborene, solitär oder multipel auftretende Ausstülpungen der duodenalen Mukosa und Submukosa (Pseudodivertikel).

    Cholezystitis

    Unter einer Cholezystitis versteht man eine akute bzw. chronische Entzündung der Gallenblase.

    HIV-Infektion

    Die HIV-Infektion ist eine Infektion mit dem humanen Immundefizienz-Virus (HIV), die nach einer variablen Latenzphase einen erworbenen Immundefekt hervorruft, der v.a. auf den sukzessiven Verlust CD4-tragender T-Helferlymphozyten zurückzuführen ist.

    Zytomegalie

    Die Zytomegalie ist eine Infektion mit dem Zytomegalievirus (CMV), dem humanen Herpesvirus Typ 5 (HHV 5), die je nach Patientenalter und Immunlage unterschiedlich verläuft.

    Gallenkolik

    Eine Gallenkolik beschreibt kolikartige Schmerzen im rechten Oberbauch oder Epigastrium aufgrund von Steinen in der Gallenblase (symptomatische Cholezystolithiasis) ohne das Vorliegen einer Entzündung. Es wird dann auch von "unkompliziertem Gallensteinleiden" gesprochen.

    Verschlussikterus

    Beim Verschlussikterus führt eine Abflussbehinderung in den abführenden Gallewegen zum Rückstau von Gallenflüssigkeit in die Leber. In der Folge entwickelt sich eine Hyperbilirubinämie mit Ausbildung eines Ikterus.

    Ikterus

    Ikterus bezeichnet eine Gelbfärbung der Skleren, der Haut und der Schleimhäute infolge einer Gewebeeinlagerung von Bilirubin.

    Sepsis

    Bei einer Sepsis kommt es infolge einer inadäquaten, fehlregulierten Körperantwort auf eine Infektion zu einer lebensbedrohlichen Organdysfunktion, welche durch eine Zunahme um ≥ 2 Punkte im Sequential-Organ-Failure-Assessment (SOFA)-Score gekennzeichnet ist (Sepsis-3-Kriterien).

    Multiple Sklerose (MS)

    Die Multiple Sklerose ist eine autoimmun vermittelte, chronisch-entzündliche ZNS-Erkrankung mit multifokalen herdförmigen Entmarkungen (Demyelinisierungen) von Gehirn und Rückenmark sowie Schädigung von Axonen.

    Charcot-Trias I

    Die Charcot-Trias I ist ein Symptomkomplex aus Nytagmus, Intentsionstremor und skandierender Sprache, der im Rahmen der multiplen Sklerose auftritt.

    Leberabszess

    Ein Leberabszess ist eine infektiöse Einschmelzung des Lebergewebes durch Bakterien, Pilze oder Parasiten.

    Primär biliäre Cholangitis (PBC)

    Bei der primär biliären Cholangitis (PBC) handelt es sich um eine chronische, immunvermittelte, granulomatöse, entzündliche Erkrankung der Gallenwege. Diese führt im Verlauf zur Gallengangsdestruktion und kann in eine Leberzirrhose münden.

    Endoskopische retrograde Cholangiografie (ERC)

    Eine ERC ist eine endoskopische Methode, mit der die intra- und extrahepatischen Gallengänge radiologisch dargestellt werden können. Zudem besteht bei einer ERC die Möglichkeit, endoskopisch therapeutische Eingriffe (wie Steinextraktionen oder Stenteinlagen) durchzuführen. Wird zusätzlich der Ductus pancreaticus dargestellt, so spricht man von einer ERCP (Endoskopische retrograde Cholangiopankreatikografie).

    Papillotomie

    Bei der Papillotomie erfolgt eine Gallengangssphinkterotomie. Die Mündungspapille des Gallengangs im Duodenum (Papilla duodeni major) wird dabei mitsamt dem zugehörigen Sphinkterapparat (Sphincter oddi) gespalten, um den Auslass zu vergrößern. Dies dient vor allem dem besseren Abfluss zähen Gallensekrets oder um eine Steinextraktion aus den Gallenwegen zu ermöglichen.

    Cholezystektomie

    Die Cholezystektomie bezeichnet die operative Entfernung der Gallenblase. Dies kann entweder im Rahmen einer laparoskopischen oder offenen Operation erfolgen.

    Choledochusrevision

    Bei einer Choledochusrevision wird der Ductus choledochus in Längsrichtung eröffnet (Choledochotomie) und Konkremente aus diesem entfernt.

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      zuletzt bearbeitet: 02.03.2023
      Fachlicher Beirat: Dr. med. Claudia Raichle, 27.01.2023
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