Definition
Knollenblätterpilz-Vergiftung
Die Knollenblätterpilz-Vergiftung ist eine häufig lebensbedrohliche Intoxikation durch den Verzehr von Knollenblätterpilzen (Amanita phalloides bzw. verna).
Epidemiologie
Vergiftungen durch Knollenblätterpilze sind mit einem Anteil von ca. 90 % die am häufigsten zum Tod führenden Pilzvergiftungen in Deutschland. Für das Jahr 2006 wurden 86 Fälle gemeldet, Tendenz steigend. Besonders gefährdet sind Geflüchtete aus Syrien und Osteuropa, da der Knollenblätterpilz leicht mit essbaren Pilzen aus ihrer Heimat verwechselt werden kann.
Der grüne Knollenblätterpilz (Amanita phalloides) ist einer der giftigsten Pilze Deutschlands.
Ikterus bezeichnet eine Gelbfärbung der Skleren, der Haut und der Schleimhäute infolge einer Gewebeeinlagerung von Bilirubin.
Die hepatische Enzephalopathie ist ein neuropsychiatrisches Syndrom, das durch einen verstärkten Anfall neurotoxischer Substanzen im Gehirn bei fortgeschrittener Leberschädigung ausgelöst wird.
Als hämorrhagische Diathese bezeichnet man eine angeborene oder erworbene verstärkte Blutungsneigung. Die Blutungen treten zu stark, zu lange oder ohne entsprechenden Anlass auf.
Das akute Leberversagen ist ein akuter Ausfall der Leberfunktion (bei Erwachsenen verbunden mit einer hepatischen Enzephalopathie) bei vorher lebergesunden Patienten.
Als Virushepatitis bezeichnet man eine infektiöse Entzündung des Lebergewebes, die im engeren Sinn durch die klassischen Hepatitisviren A, B, C, D und E ausgelöst wird. Sie ist abzugrenzen von Begleithepatitiden z.B. durch CMV, EBV oder HSV.