Definition
Hepatische Enzephalopathie
Die hepatische Enzephalopathie ist ein neuropsychiatrisches Syndrom, das durch einen verstärkten Anfall neurotoxischer Substanzen im Gehirn bei fortgeschrittener Leberschädigung ausgelöst wird.
Epidemiologie
Nach neueren Schätzungen sind bei bis zu 40 % aller Patienten mit Leberzirrhose Zeichen einer hepatischen Enzephalopathie nachweisbar.
Ätiologie
Ursachen einer hepatischen Enzephalopathie sind ein schweres (z.B. bei Knollenblätterpilz-Vergiftung) oder eine Leberzirrhose. Der typische Auslöser ist die Dekompensation einer vorbestehenden Leberschädigung. :
Das akute Leberversagen ist ein akuter Ausfall der Leberfunktion (bei Erwachsenen verbunden mit einer hepatischen Enzephalopathie) bei vorher lebergesunden Patienten.
Die Knollenblätterpilz-Vergiftung ist eine häufig lebensbedrohliche Intoxikation durch den Verzehr von Knollenblätterpilzen (Amanita phalloides bzw. verna).
Die Leberzirrhose ist das irreversible Endstadium verschiedener chronisch-progredient verlaufender Lebererkrankungen.
Als Alkalose bezeichnet man einen Anstieg des pH-Werts des Blutes auf > 7,44. Es wird zwischen einer respiratorischen und metabolischen Alkalose unterschieden.
Die spontan bakterielle Peritonitis (SBP) ist eine diffuse Entzündung des Bauchfells mit Nachweis von > 250 neutrophilen Granulozyten pro mm³ Aszites, ohne Hinweis auf eine anderweitige intraabdominelle Ursache der Infektion, Peritonealmetastasen oder Tuberkulose.
Erniedrigte Kalium-Konzentration im Blut. Von Hypokaliämie spricht man bei einem Serumkalium < 3,6 mmol/l.
Von einer Hyponatriämie spricht man bei einem Serumnatrium < 135 mmol/l (bei Kindern < 130 mmol/l).
Die Ösophagus- und Fundusvarizenblutung ist eine akute obere Gastrointestinalblutung aus varikös erweiterten Venen des Ösophagus bzw. Magenfundus.
Als portale Hypertension bezeichnet man eine Erhöhung des Pfortaderdrucks (Normbereich < 3–6 mmHg). Die permanente Druckerhöhung im Pfortaderkreislauf führt zu zahlreichen Komplikationen.
Die Elektroenzephalografie dient der Darstellung und Beurteilung der elektrischen Hirnaktivität, welche durch Potenzialänderungen (exzitatorisch/inhibitorisch) in zerebralen Pyramidenzellen generiert wird.
Als Asterixis (flapping tremor) wird eine negative Myoklonie bezeichnet. Dabei handelt es sich um ruckartige Unterbrechungen einer Haltefunktion oder Bewegung (z.B. bei hepatischer Enzephalopathie).
Als Rigor wird ein erhöhter Muskeltonus der axialen Muskulatur und der Extremitäten infolge einer Störung des extrapyramidalmotorischen Systems bezeichnet.
Beim Foetor hepaticus handelt es sich um einen typischen, süßlichen Azeton-Geruch der Atemluft von Patienten mit schwerer Lebererkrankung oder Leberversagen. Der Geruch ist intensiv, leicht fötide und erinnert an frisches Obst, frische Leber oder Fäzes.
Das hirnorganische Psychosyndrom umfasst psychische Veränderungen u.a. der Persönlichkeit und des Affekts mit wechselhafter Ausprägung aufgrund organischer Ursachen (z.B. intrakranielle Tumoren, Entzündungen, Normaldruckhydrozephalus).
Das Hirnödem ist eine Flüssigkeitsansammlung im Gehirn (intra- oder extrazellulär), die auf einer Schädigung der Blut-Hirn-Schranke oder der Blut-Liquor-Schranke beruht. Hierdurch kommt es zu einer Volumenvermehrung des Gehirns mit Erhöhung des Hirndrucks.
Die Urämie bezeichnet die Akkumulation harnpflichtiger Substanzen im Blut.
Hypoglykämie bezeichnet das Absinken des kapillaren Blutzuckers in zu niedrige Bereiche, wobei als Grenzwert beim Erwachsenen gewöhnlich < 50 mg/dl (2,77 mmol/l), aber manchmal auch < 70 mg/dl (< 3,9 mmol/l) definiert wird.
Diabetes mellitus ist eine chronische Stoffwechselerkrankung, die durch einen absoluten (Typ 1) oder relativen (Typ 2) Mangel an Insulin
Eine Meningitis ist eine Hirnhautentzündung mit Kopfschmerzen, Meningismus, hohem Fieber, Verwirrtheit, Bewusstseinsstörungen, Hirnnervenparesen, Photophobie, Erbrechen sowie gestörter Blutdruckregulation.
Subduralhämatome entstehen durch akute (z.B. bei Schädel-Hirn-Trauma) oder chronische intrakranielle Blutungen aus den Brückenvenen und liegen zwischen Dura mater und Arachnoidea (extrazerebral).
Im nativen CCT erscheinen sie typischerweise als konkave Struktur (sichelförmig an der Kalotte anliegend, ggf. mit Mittellinenverlagerung) und sind eine absolute Notfallindikation.
Unter Exsikkose (Austrocknung) versteht man einen Flüssigkeits- bzw. Wassermangel im Körper, der das Resultat einer Dehydratation ist.
Die Wernicke-Enzephalopathie ist eine akute, lebensbedrohliche Hirnerkrankung aufgrund eines Mangels an Thiamin
Als Nystagmus bezeichnet man unwillkürliche, periodisch-rhythmische Augenbewegungen.