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        1. Steckbrief
        2. Definition
        3. Epidemiologie
        4. Ätiologie
        5. Lokalisation und Pathogenese
        6. Stadieneinteilung
        7. Symptomatik und klinische Hinweise
        8. Diagnostik
        9. Pathologie
        10. Differenzialdiagnosen
        11. Therapie
        12. Nachsorge
        13. Prognose
        14. Prophylaxe
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        16. IMPP-Fakten im Überblick
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Mammakarzinom

  •  IMPP-Relevanz
  • Lesezeit: 43 min
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Steckbrief

Synonym: Brustkrebs, Mamma-Ca

Das Mammakarzinom ist eine von den Brustdrüsen oder den Milchgängen ausgehende maligne Neoplasie der Brust. Es ist die häufigste Krebserkrankung der Frau.

Es gibt einige Risikofaktoren, die die Entstehung eines Mammakarzinoms begünstigen. Zu ihnen gehören u.a. eine familiäre Belastung – insbesondere bei Nachweis einer BRCA-1- oder BRCA-2-Gen-Mutation – aber auch eine frühe Menarche, späte Menopause, Kinderlosigkeit, Adipositas sowie Alter über 50 Jahren.

Etwa die Hälfte aller Mammakarzinome tritt im oberen äußeren Quadranten der Brust auf. Sie metastasieren lymphogen und hämatogen.

Es gibt im Rahmen der Inspektion und Palpation einige klinische Befunde, die verdächtig auf ein Mammakarzinom sind:

  • Retraktion oder serös-blutige Sekretionen der Mamille

  • chronische ekzematöse Veränderung der Mamille

  • Orangenhautphänomen

  • neu aufgetretene Asymmetrien, Vorwölbungen, Einziehungen oder Exulzerationen der Brust

  • Jackson-Phänomen (Plateau-Phänomen)

  • palpable, derbe Knoten in der Brust

  • schmerzlos palpable Lymphknoten.

Image description
Jackson-Phänomen bei Mammakarzinom

Hauteinziehung (Plateau-Phänomen), die beim Verschieben der Haut zunimmt.

(Quelle: Gätje, Eberle, Scholz et al., Kurzlehrbuch Gynäkologie und Geburtshilfe, Thieme, 2015)

Das primäre diagnostische Verfahren bei suspekter Symptomatik ist eine Kombination aus Mammografie und Mammasonografie. Die Diagnose wird im weiteren Vorgehen durch eine Biopsie gesichert. Jedes Biopsat wird zusätzlich immunhistochemisch im Bezug auf die Expression des Östrogen- und Progesteronrezeptors sowie der Überexpression des Wachstumsfaktors HER/2neu untersucht, da dies maßgeblichen Einfluss auf das therapeutische Vorgehen und die Prognose hat.

Image description
Mammografie bei Verdacht auf Mammakarzinom

BI-RADS-4-Befund: irregulär geformter, unscharf begrenzter, hyperdenser Herd mit einem Durchmesser von 13 mm; histologisch invasiv duktales Mammakarzinom pT1c. Links: kraniokaudale Aufnahme. Rechts: mediolateral-oblique (schräge) Aufnahme.

(Quelle: Fischer, Baum, Diagnostische Interventionen der Mamma, Thieme, 2005)

Das Mammakarzinom kommt in verschiedenen histologischen Subtypen vor: Am häufigsten ist die invasive duktale Form, gefolgt vom lobulären Typ. Der Morbus Paget der Mamille ist eine Sonderform des duktalen Mammakarzinoms, das sich in der Epidermis der Mamille oder der Areole ausbreitet und klinisch ekzematös imponiert.

Die Auswahl der initialen Therapie richtet sich nach der Tumorbiologie, die sich aus einer Kombination aus dem histologischen Subtyp, dem Grading sowie der Expression der Hormonrezeptoren und dem HER/2-Status definiert. Bei sehr aggressiver Tumorbiologie (z.B. "triple-negatives Mammakarzinom") ist eine primäre / neoadjuvante Systemtherapie vor einer Operation indiziert. Oft besteht die primäre Therapie in einer operativen Entfernung des betroffenen Areals. Dies gilt auch für die Tumorvorstufe DCIS (= duktales Carcinoma in situ).  Die Tumorentfernung mittels brusterhaltender operativer Therapie und nachfolgender Bestrahlung ist dabei bei lokalisierter Erkrankung onkologisch im Bezug auf die Lokalrezidivrate gleichwertig zu einer kompletten operativen Entfernung der betroffenen Brustdrüse.

Eine Entfernung der Brustdrüse kann prinzipiell als modifiziert radikale Mastektomie durchgeführt werden und hinterlässt dann eine flache Brustwand oder es kann eine hautsparende Mastektomie erfolgen, die dann mit einer onkoplastischen Rekonstruktion des Brustvolumens kombiniert wird. Die Auswahl einer adjuvanten systemischen Therapie richtet sich ebefalls nach der Tumorbiologie und ggf. an einer bereits erfolgten neoadjuvanten Systemtherapie. Beim metastasierten Mammakarzinom ist ein kurativer Therapiehorizont nicht erreichbar.  Moderne, zielgerichtete Therapien können jedoch eine Lebenserwartung über viele Jahre in Ausnahmefällen auch Jahrzehnte ermöglichen. Im Zentrum jeder Therapie steht die Symptomkontrolle und der Erhalt der Lebensqualität.

Zu Früherkennung des Mammakarzinoms stehen verschiedene Programme zur Verfügung, beispielsweise das Mammografie-Screening für alle Frauen zwischen dem 50. und 70. Lebensjahr.

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    Definition

    Definition:
    Mammakarzinom

    Das Mammakarzinom ist eine von den Brustdrüsen oder den Milchgängen ausgehende maligne Neoplasie der Brust.

    Lerntipp:

    Das IMPP prüft regelmäßig Ätiologie, Diagnostik, Therapie und Prognosefaktoren des Mammakarzinoms. Du solltest dir das nachfolgende Kapitel daher gut einprägen!

    Epidemiologie

    Merke:

    Das Mammakarzinom ist die häufigste Krebserkrankung der Frau. Ungefähr jede 9. Frau erkrankt in ihrem Leben an Brustkrebs oder an einer der Vorstufen.

    Das für Frauen beträgt .In Deutschland werden neu diagnostiziert. Der bei Diagnosestellung liegt derzeit bei , > 70% der Patientinnen erkranken zwischen dem 50. und 70. Lebensjahr.Fast bei Frauen zwischen 35 und 60 Jahren sind dem Mammakarzinom zuzuschreiben: Jährlich in Deutschland ca. an einem Mammakarzinom.Insgesamt ist das Mammakarzinom die , in der Altersgruppe der 40- bis 50-Jährigen ist es die häufigste Todesursache.

    HNPCC (= hereditäres nichtpolypöses Kolonkarzinom)

    Beim HNPCC besteht eine familiäre Häufung kolorektaler Karzinome (ohne Vorliegen einer Polyposis) sowie weiterer Tumoren. Zur Diagnostik eines HNPCC müssen die Amsterdam-II- oder Bethesda-Kriterien erfüllt sein.

    Mastitis nonpuerperalis

    Die Mastitis nonpuerperalis ist eine von Wochenbett und Schwangerschaft unabhängige Entzündung der Brustdrüse.

    Fibroadenom

    Das Fibroadenom ist ein gutartiger solider Tumor der Brust, der aus einem bindegewebigen („Fibro-“) und einem drüsigen („-adenom“) Anteil besteht.

    Tuberkulose

    Die Tuberkulose ist eine Infektionserkrankung, die inapparent, akut oder chronisch verlaufen kann und sich bevorzugt an der Lunge (Morbus Koch), aber auch an anderen Organen (Haut, lymphatisches System, Pleura, Knochen, Urogenitaltrakt, ZNS, Magen-Darm-Trakt) manifestiert. Sie wird durch Keime des Mycobacterium-tuberculosis-Komplexes (MTK) verursacht. Dazu zählen u.a. das Mycobacterium tuberculosis (> 98% der Fälle in Mitteleuropa), M. bovis und M. africanum.

    Mastopathie

    Die Mastopathie ist eine nichtneoplastische Veränderung der Brust mit proliferativem oder degenerativem Umbau des Brustdrüsenparenchyms, ausgehend von den terminalen duktulolobulären Einheiten.

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      zuletzt bearbeitet: 07.12.2022
      Fachlicher Beirat: Prof. Dr. med. Christoph Scholz, 26.03.2021
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