Allgemeine Diagnostik
Einteilung und Ätiologie
Hypophysentumoren sind selten (3 bis 4/100 000/Jahr) und meist gutartig. Sie können endokrin aktiv (60%) oder inaktiv (40%) sein. Gemeinsames Merkmal der endokrin aktiven Tumoren ist die autonome Ausschüttung von Hormonen, da sie keinem Regulationsmechanismus unterliegen. Je nach Tumorgröße unterscheidet man Mikroadenome (< 1 cm Durchmesser, meist hormonaktiv, intrasellär und selten invasiv) von Makroadenomen (> 1 cm Durchmesser, meist hormoninaktiv, häufig invasiv, Gefahr der Chiasmakompression).
Symptomatik
Endokrin aktive Tumoren werden relativ früh durch die klinisch manifest. Tumoren, die keine Hormone produzieren, fallen erst später durch Zeichen der auf. Je größer die Tumoren, desto eher kommt es zu Symptomen wie Kopfschmerzen, , eingeschränkter Augenmotorik, sowie einer . Ihre Symptomatik erklärt sich v.a. durch die anatomische Nähe zu relevanten Strukturen:
Die Akromegalie bezeichnet ein Phänomen, das durch einen Tumor der Hypophyse übermäßig produziertes Wachstumshormon, in Erscheinung tritt und sich durch das Leitsymptom der Vergrößerung der Akren (Gesicht: prominente Supraorbitalwülste, Nase, Kinn; Hände: dickere Finger, Ring passt nicht mehr; Füße: größere Schuhnummer erforderlich) auszeichnet.
Das Kraniopharyngeom ist ein gutartiger, endokrin inaktiver Tumor, der sich von ektodermalen Überresten der Rathke-Tasche (embryonaler Vorläufer des Hypophysenvorderlappens) ableitet und im Bereich der Sella turcica entsteht.
Das Prolaktinom ist ein gutartiges, Prolaktin-produzierendes Hypophysenadenom, das zur Hyperprolaktinämie führt.
Der Morbus Cushing ist die ACTH-abhängige, zentrale (hypophysäre) Form des Cushing-Syndroms.
Eine Hypophysenvorderlappeninsuffizienz entsteht durch einen partiellen oder totalen (Morbus Simmonds) Funktionsverlust des Hypophysenvorderlappens (HVL).
Bei der Hypothyreose handelt es sich um eine Unterversorgung des Körpers mit den Schilddrüsenhormonen T3 und T4.
Ein Diabetes insipidus entsteht durch ADH-Mangel (zentraler Diabetes insipidus) oder ADH-Rezeptorresistenz (renaler Diabetes insipidus) und resultiert in einer herabgesetzten Fähigkeit zur Harnkonzentrierung in der Niere.
Unter Galaktorrhö versteht man eine milchige Sekretion aus der Mamille außerhalb der Laktationsperiode.
Die Osteoporose ist ein generalisierter pathologischer Schwund an Knochenmasse mit gestörter Mikroarchitektur und verminderter Dichte und Qualität des Knochens, wodurch es häufig zu Frakturen kommt.
Die Gynäkomastie ist eine ein- oder beidseitige Vergrößerung (Hypertrophie) des Brustdrüsengewebes beim Mann. Bei einer reinen Vermehrung von Fettgewebe spricht man von Lipomastie (sog. Pseudogynäkomastie).
Das Karpaltunnelsyndrom ist das häufigste periphere Nervenkompressionssyndrom, bei dem der N. medianus im Bereich der Handwurzel geschädigt wird, was mit Schmerzen und spezifischen Ausfallerscheinungen einhergeht.
Eine der häufigsten Epilepsien im Erwachsenenalter ist die Temporallappenepilepsie, die meist auf organische Ursachen, wie z.B. Hippocampus-Sklerose/-Atrophie, Z.n. Ischämie, Blutung, Trauma, zurückgeht.
Als chronische Niereninsuffizienz bezeichnet man eine irreversible Verminderung der glomerulären, tubulären und endokrinen Nierenfunktion oder Zeichen eines Strukturschadens der Niere über einen Zeitraum von ˃ 3 Monaten.
Das Mammakarzinom ist eine von den Brustdrüsen oder den Milchgängen ausgehende maligne Neoplasie der Brust.
Hypogonadismus bezeichnet eine Unterfunktion der Gonaden.
Eine arterielle Hypertonie ist eine andauernde Erhöhung des Blutdrucks auf ≥ 140 mmHg systolisch und/oder ≥ 90 mmHg diastolisch bei Praxismessung oder auf ≥ 135 mmHg systolisch und/oder > 85 mmHg diastolisch bei Selbstmessung.
Diabetes mellitus ist eine chronische Stoffwechselerkrankung, die durch einen absoluten (Typ 1) oder relativen (Typ 2) Mangel an Insulin