Überblick über die Frakturen des Unterschenkels
Unterschenkelschaftfraktur: Gleichzeitige Schaftfraktur von Tibia und Fibula.
Isolierte Fibulaschaftfraktur: Fibulaschaftfrakturen treten nur selten isoliert auf. Eine unkomplizierte isolierte Fibulafraktur im oberen oder mittleren Schaftdrittel muss meist nicht osteosynthetisch versorgt werden. Zur distalen Fibulafraktur siehe Sprunggelenksfrakturen.
Isolierte Tibiaschaftfraktur: Eine isolierte Tibiaschaftfraktur hat statisch die gleiche Auswirkung wie eine Unterschenkelschaftfraktur, deshalb werden isolierte Tibiaschaftfrakturen in der Regel auf die gleiche Art wie Unterschenkelschaftfrakturen therapiert.
Tibiakopffraktur
Epidemiologie und Ätiopathogenese
Tibiakopffrakturen sind relativ häufig. Ursächlich sind plötzliche Rotationsbewegungen oder Kompressionen. Oft treten begleitend Verletzungen der Bänder des Kniegelenks oder der Menisken auf.
Unter einem Hämarthros versteht man eine Blutansammlung in einem Gelenk - also einen blutigen Gelenkerguss. Ursachen für einen Hämarthros können Verletzungen der Gelenkbinnenstrukturen oder der artikulierenden Knochenanteile sein. Bei Vorliegen von Gerinnungsstörungen mit einer erhöhten Blutungsneigung können blutige Gelenkergüsse auch spontan auftreten.
Bei einem Kompartmentsyndrom kommt es innerhalb eines geschlossenen Systems (z.B. enge, straffe Muskellogen, Bauchhöhle) durch eine Drucksteigerung zu einer Verminderung der Gewebedurchblutung. Dies führt zu neuromuskulären Störungen (→ Kompartmentsyndrom im muskulären Bereich - vor allem an Unterarm und Unterschenkel = Logensyndrom) oder zu Gewebe- und Organschädigungen (→ abdominelles Kompartmentsyndrom).
Weichteilverletzungen sind Schäden an Muskeln, Sehnen, Nerven und Hautschichten. Sie können Folge von Trauma, Misshandlung, Schuss-, Biss- und Stichverletzungen sein. Weichteilverletzungen können auch als begleitende Befunde bei offenen oder geschlossenen Frakturen vorliegen.
Als Amputation wird die Abtrennung einer Gliedmaße vom Körper bezeichnet.