Epidemiologie und Ätiologie
Distale Radiusfrakturen gehören neben Schenkelhals- und pertrochantären Frakturen zu den häufigsten Knochenbrüchen des Menschen. Sie entstehen durch Gewalteinwirkung auf das dorsalextendierte (Extensions- oder Colles-Fraktur) oder (seltener) auf das palmarflektierte Handgelenk (Flexions- oder Smith-Fraktur).
Bei Patienten < 40 Jahren treten die Frakturen meist im Zusammenhang mit Hochenergietraumen auf (z.B. Verkehrsunfälle, Stürze). Hier überwiegen die männlichen Patienten und in > 50% der Fälle handelt es sich um dislozierte Frakturen. Bei Patienten > 40 Jahren überwiegen Bagatelltraumen (z.B. Sturz aus dem Stand oder im häuslichen Umfeld). Hier sind deutlich mehr Frauen betroffen.
Bei einem Kompartmentsyndrom kommt es innerhalb eines geschlossenen Systems (z.B. enge, straffe Muskellogen, Bauchhöhle) durch eine Drucksteigerung zu einer Verminderung der Gewebedurchblutung. Dies führt zu neuromuskulären Störungen (→ Kompartmentsyndrom im muskulären Bereich - vor allem an Unterarm und Unterschenkel = Logensyndrom) oder zu Gewebe- und Organschädigungen (→ abdominelles Kompartmentsyndrom).
Das komplexe regionale Schmerzsyndrom ist ein lokales neuropathisches Schmerzsyndrom einer Extremität mit einem Symptomenkomplex aus motorischen, sensiblen, autonomen und trophischen Störungen, das überwiegend nach (banalen) Verletzungen auftritt, aber nicht auf direkte Traumafolgen zurückgeführt oder dem Innervationsareal eines peripheren Nervs zugeordnet werden kann.
Das Karpaltunnelsyndrom ist das häufigste periphere Nervenkompressionssyndrom, bei dem der N. medianus im Bereich der Handwurzel geschädigt wird, was mit Schmerzen und spezifischen Ausfallerscheinungen einhergeht.