Epidemiologie
Unterarmschaftfrakturen sind bei Kindern relativ häufig: Sie machen bei ihnen ca. 10% aller Frakturen aus, bei Erwachsenen ca. 1,5–2% aller Frakturen. In ca. 50 % d.F. sind die Frakturen im mittleren Drittel des Unterarms lokalisiert, seltener im proximalen (ca. 20% d.F.) und distalen Drittel (ca. 30% d.F.).
Einteilung
Folgende Formen werden unterschieden:
isolierte Fraktur: in der Diaphyse von Radius oder Ulna
komplette Unterarmschaftfraktur: Fraktur beider Unterarmknochen; ca. 60 % der Fälle.
Luxationsfraktur (ca. 10 % der Fälle):
Monteggia-Läsion: Ulnaschaftfraktur + Luxation des Radiusköpfchens; häufigste Form der Luxationsfraktur
Galeazzi-Läsion: Radiusschaftfraktur + Ruptur der Membrana interossea + Luxation des Ulnaköpfchens im distalen Radioulnargelenk
: Radiusköpfchenfraktur + Zerreißung der Membrana interossea auf der gesamten Länge des Unterarmes + Luxation im distalen Radioulnargelenk
Bei einem Kompartmentsyndrom kommt es innerhalb eines geschlossenen Systems (z.B. enge, straffe Muskellogen, Bauchhöhle) durch eine Drucksteigerung zu einer Verminderung der Gewebedurchblutung. Dies führt zu neuromuskulären Störungen (→ Kompartmentsyndrom im muskulären Bereich - vor allem an Unterarm und Unterschenkel = Logensyndrom) oder zu Gewebe- und Organschädigungen (→ abdominelles Kompartmentsyndrom).