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        1. Steckbrief
        2. Definitionen
        3. Epidemiologie
        4. Ätiologie
        5. Pathogenese
        6. Symptomatik
        7. Diagnostik
        8. Therapie: Basic Life Support (BLS) bei Erwachsenen
        9. Therapie: Advanced Life Support (ALS) bei Erwachsenen
        10. Reanimation bei Schwangeren
        11. Maßnahmen nach erfolgreicher Reanimation
        12. Abbruch einer Reanimation
        13. Prognose
        14. IMPP-Fakten im Überblick
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Herz-Kreislauf-Stillstand und kardiopulmonale Reanimation (CPR)

  •  IMPP-Relevanz
  • Lesezeit: 39 min
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Steckbrief

Synonyme: Wiederbelebung, Cardiopulmonary Resuscitation (CPR)

Sistiert der Kreislauf, ist Eile geboten: Schnell tritt Bewusstlosigkeit ein und die Atmung hört auf. Eine generalisierte Gewebehypoxie entsteht und es besteht akute Lebensgefahr.

Die häufigste Ursache für einen Herz-Kreislauf-Stillstand ist Kammerflimmern oder -flattern infolge einer kardialen Ischämie (z.B. im Rahmen eines Myokardinfarkts). Aber auch andere Ätiologien kommen vor – beim ersten Check hilft das „4-Hs-und-HITS“-Schema.

Die Diagnostik darf beim Herz-Kreislauf-Stillstand keine Zeitverzögerung verursachen und beschränkt sich daher auf die schnelle Prüfung von Bewusstsein und Atmung. Unverzüglich sind die Maßnahmen zur Reanimation nach den Vorgaben des ERC (European Resuscitation Council) einzuleiten.

Die aktuelle Version dieser Leitlinien ist im März 2021 erschienen, relevante Neuerungen sind nachfolgend integriert. Die zentralen Aussagen zur Durchführung einer Reanimation wurden im Vergleich zur bis dahin gültigen Fassung aus dem Jahr 2015 weitgehend beibehalten. Nach wie vor gilt: „Fest und schnell drücken, ohne Pausen, Beatmen, wenn möglich auch durch Laien, frühe Defibrillation, Kinder im Zweifelsfall reanimieren wie Erwachsene.“ (Zitat aus dem Vorwort der deutschen Übersetzung der Leitlinien des German Resuscitation Council, GRC). Auf die Reanimationsbedingungen während der COVID-19-Pandemie wird in den Leitlinien mit spezifischen Empfehlungen eingegangen.

Unter den Basic Life Support (BLS) fallen alle Maßnahmen, die ohne weitere Hilfsmittel auch durch Laienhelfer erfolgen können. Die erweiterte Reanimationsmaßnahmen nach dem Advanced Life Support (ALS) werden üblicherweise von medizinischem Fachpersonal durchgeführt.

Bei manchen Personen (mit bestimmten Erkrankungen) bzw. unter besonderen Umständen werden in den ERC-Leitlinien spezifische Vorgehensweisen beschrieben, beispielsweise trifft dies auf die Reanimation bei Schwangeren zu. Die Reanimation bei Neugeborenen (NLS) und Kindern (PLS) wird in einem separaten Abschnitt ausführlich erläutert.

Die Wiederherstellung des Spontankreislaufs wird als ROSC (Return of Spontaneous Circulation) bezeichnet. In der Nachsorge erfolgen weitere unterstützende und überwachende Maßnahmen, vor allem bei weiterhin instabilen Patienten.

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Thoraxkompressionen bei der kardiopulmonalen Reanimation

(Quelle: Brand, Conrad, Drache et al., Rettungssanitäter, Thieme, 2017)
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    Definitionen

    Definition:
    Herz-Kreislauf-Stillstand

    Beim Herz-Kreislauf-Stillstand sistiert der Spontankreislauf aufgrund kardialer (z.B. Kammerflimmern), zirkulatorischer (z.B. Blutungsschock) oder respiratorischer Ursachen (z.B. Asphyxie bei Kindern). Durch sofortiges Einschreiten ist der Zustand reversibel, unbehandelt führt er jedoch zum Tod.

    Definition:
    Kardiopulmonale Reanimation (CPR)

    Unter dem Begriff „kardiopulmonale Reanimation“ werden alle Maßnahmen zur Wiederherstellung des Spontankreislaufs und zum Verhindern von Organschäden und Sekundärkomplikationen bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand zusammengefasst.

    Definition:
    Plötzlicher Herztod (PHT)

    Der plötzliche Herztod (PHT) (Syn.: Sudden cardiac Death, SCD) ist ein (→ infolge eines Herzstillstandes), der plötzlich – bei bezeugtem Beginn – eintritt. Bei Beginn ohne Zeugen umfasst die Definition auch Todesfälle kardialer Genese, bei denen der Betroffene hatte.

    Image description
    Defibrillator Lifepak 15

    Mithilfe des Defibrillators erfolgt die Ableitung des Basismonitorings (EKG, nicht-invasive Blutdruckmessung, periphere Sauerstoffsättigung und Kapnografie/Kapnometrie beim beatmeten Patienten). Zudem wird der Defibrillator zur Defibrillation und Kardioversion eingesetzt oder als transthorakaler Schrittmacher genutzt.

    (Quelle: Scholz, Sefrin, Böttiger et al., Notfallmedizin, Thieme, 2013)
    Kardiopulmonale Reanimation (CPR)

    Unter dem Begriff „kardiopulmonale Reanimation“ werden alle Maßnahmen zur Wiederherstellung des Spontankreislaufs und zum Verhindern von Organschäden und Sekundärkomplikationen bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand zusammengefasst.

    Defibrillator

    Ein Defibrillator (kurz „Defi“) ist ein medizinisches Gerät zur Defibrillation (→ Unterbrechung lebensbedrohlicher Herzrhythmusstörungen wie Kammerflimmern) und unter Umständen zur Kardioversion (→ EKG-synchrone Defibrillation, z.B. bei Vorhofflimmern). Durch einen (oder mehrere) starke Stromstöße wird versucht, die normale Herzaktivität wiederherzustellen.

    Plötzlicher Herztod (PHT)

    Der plötzliche Herztod (PHT) (Syn.: Sekundenherztod, Sekundentod; Sudden cardiac Death, SCD) ist ein Tod kardialer Ursache (→ infolge eines Herzstillstandes), der plötzlich – bei bezeugtem Beginn innerhalb von 1 h nach Auftreten der ersten Symptome – eintritt. Bei Beginn ohne Zeugen umfasst die Definition auch unerwartete Todesfälle kardialer Genese, bei denen der Betroffene in den vorausgegangenen 24 h keine gesundheitlichen Beschwerden hatte.

    Herzrhythmusstörungen

    „Herzrhythmusstörungen“ (kardiale Arrhythmien) ist der Oberbegriff für alle Rhythmusänderungen, die vom normalen, vom Sinusknoten ausgehenden Herzrhythmus abweichen.

    Kammerflattern

    Beim Kammerflattern treten tachykarde Kammeraktionen mit einer Frequenz von 200–350/min auf, die aber noch relativ geregelt ablaufen.

    Kammerflimmern

    Beim Kammerflimmern bestehen völlig ungeregelte Ventrikelkontraktionen mit einer Frequenz von 300–500/min.

    Koronare Herzerkrankung (KHK)

    Als koronare Herzerkrankung werden die Folgen einer atherosklerotisch bedingten Stenose der Koronargefäße bezeichnet, die durch ein Missverhältnis zwischen O2-Bedarf und -Angebot der Herzmuskulatur zur Myokardischämie führen.

    Myokardinfarkt

    Beim Myokardinfarkt handelt es sich um eine absolute Ischämie mit Herzmuskelnekrose und Anstieg der Herzenzyme aufgrund eines Koronararterienverschlusses. Unterschieden wird in einen Myokardinfarkt ohne (NSTEMI) und mit (STEMI) ST-Streckenhebung im Ruhe-EKG.

    Peripartale Asphyxie

    Die peripartale Asphyxie bezeichnet eine Unterbrechung der Sauerstoffzufuhr eines Neugeborenen während oder nach der Geburt. Diese ist verbunden mit einer Hypoxie, Hyperkapnie und Azidose (mit einem pH-Wert < 7,00) beim Neugeborenen.

    Kardiomyopathien (KMP, CM)

    Kardiomyopathien sind eine Gruppe primärer oder sekundärer Erkrankungen des Myokards, die von einer mechanischen oder auch elektrischen Dysfunktion begleitet sind und je nach Ausprägung eine ventrikuläre Hypertrophie oder Dilatation bedingen.

    Herzklappenfehler (Klappenvitium)

    Bei einem Herzklappenfehler liegt eine Fehlfunktion einer oder mehrerer Herzklappen vor (z.T. sind auch umgebende Strukturen mitbetroffen), die sich als Stenose, Insuffizienz oder eine Kombination aus beidem manifestieren kann. Im Gegensatz zu angeborenen Vitien entstehen erworbene an zuvor gesunden Herzklappen.

    Long-QT-Syndrom (LQTS)

    Das Long-QT-Syndrom ist eine Herzrhythmusstörung, bei der aufgrund einer Verlängerung des QT-Intervalls (→ EKG) eine erhöhte Neigung zu Torsade-de-pointes-Tachykardien mit Synkopen und plötzlichen Todesfällen vorliegt. Es gibt angeborene (Störung von myokardialen Ionenkanälen) und erworbene (meist durch Medikamente bedingte) Formen.

    Brugada-Syndrom

    Das Brugada-Syndrom ist eine angeborene, vererbbare Erkrankung mit abnormaler Repolarisation, der meist eine Mutation eines Natriumkanal-Gens (oft SCN5A) zugrunde liegt.

    Herzfehler (Vitium cordis)

    Unter einem Herzfehler versteht man eine Fehlbildung bzw. einen Defekt des Herzens, die/der angeboren oder erworben sein kann. Wenn die Herzklappen betroffen sind, spricht man von einem (Herz-)Klappenfehler (Klappenvitium). Teilweise sind auch angrenzende Gefäße (primär Pulmonalarterie und Aorta) beeinträchtigt.

    Myokarditis

    Die Myokarditis ist eine entzündliche Herzmuskelerkrankung, die neben den Kardiomyozyten auch das Endo-, Epi- und Perikard (Perimyokarditis) betreffen und akut, subakut oder chronisch verlaufen kann.

    Bradykardie

    Als erniedrigt (bradykard) gilt die Herzfrequenz eines Erwachsenen in Ruhe bei Werten < 60/min. Symptomatisch wird eine Bradykardie i.d.R. erst bei anhaltenden Werten < 40/min.

    AV-Block

    Ein AV-Block ist eine verzögerte oder ausfallende Erregungsleitung zwischen Vorhof und Kammer. Die Störung kann auf Ebene des AV-Knotens (Supra-His-Blockierung), im His-Bündel oder in den Tawara-Schenkeln (Infra-His-Blockierung) lokalisiert sein.

    Perikardtamponade

    Die Perikardtamponade ist eine intraperikardiale Flüssigkeitsansammlung, die zur Drucksteigerung im Herzbeutel führt und damit die diastolische Füllung der Ventrikel behindert.

    Hypothermie

    Als Hypothermie bezeichnet man das Absinken der Körperkerntemperatur unter 36°C.

    Aspiration

    Ungewolltes Eindringen von körpereigenem oder -fremdem Material über die Atemwege in die Lunge wird als Aspiration bezeichnet.

    Blutung

    Unter einer Blutung versteht man den Austritt von Blut aus dem Gefäßsystem.

    Aortenruptur

    Die Aortenruptur ist eine Zerreißung aller Wandschichten der Aorta infolge einer aneurysmatischen oder traumatischen Gefäßwandschädigung.

    Lungenembolie

    Eine Lungenembolie bezeichnet den Verschluss von Lungenarterien(-ästen) durch Einschwemmung embolischen Materials, das in den meisten Fällen aus einem Thrombus der tiefen Bein- oder Beckenvenen stammt (selten: Fett, Luft oder Fremdkörper).

    Hirninfarkt

    Bei einem Hirninfarkt kommt es plötzlich („schlagartig“) zu einem ischämiebedingten neurologischen Defizit, für das sich ein bildgebendes Korrelat findet oder das sich innerhalb von 24 Stunden nicht (oder nur teilweise) zurückbildet.

    Intoxikation

    Als Intoxikation bezeichnet man die Aufnahme schädlich wirkender Substanzen (Gifte) in den menschlichen Körper (z.B. oral, inhalativ, intravenös, perkutan oder transdermal), die zu Störungen des Allgemeinbefindens und der Vitalfunktion führen.

    Schädel-Hirn-Trauma (SHT)

    Ein Schädel-Hirn-Trauma ist eine Hirnverletzung und/oder -funktionsstörung infolge einer Gewalteinwirkung auf den Kopf. Verbunden damit kann eine Prellung oder Verletzung der Kopfschwarte, des knöchernen Schädels, der Dura mater und/oder von intra- und extrazerebralen Gefäßen sein.

    Hypovolämie

    Unter Hypovolämie versteht man die Verminderung des im Kreislauf zirkulierenden (intravasalen) Blutvolumens.

    Hypokaliämie

    Erniedrigte Kalium-Konzentration im Blut. Von Hypokaliämie spricht man bei einem Serumkalium < 3,6 mmol/l.

    Hyperkaliämie

    Erhöhte Kalium-Konzentration im Blut. Von einer Hyperkaliämie spricht man ab einem Serumkalium > 5,0 mmol/l.

    Hypomagnesiämie

    Verminderte Magnesiumkonzentration im Serum. Von Hypomagnesiämie spricht man bei einem Serummagnesium < 0,7 mmol/l.

    Hyperthermie

    Eine Hyperthermie ist eine Erhöhung der Körperkerntemperatur, die durch ein Missverhältnis zwischen Wärmezufuhr/-bildung und -abgabe ohne Verstellung des Sollwerts im Hypothalamus entsteht.

    Schnappatmung

    Die Schnappatmung ist eine Atemrhythmusstörung die sich durch kurze, kräftige Atemzüge mit langen Apnoephasen auszeichnet.

    Synkope

    Bei einer Synkope handelt es sich um eine Form des transienten Bewusstseinsverlusts, die auf einer vorübergehenden Minderperfusion des Gehirns beruht, charakteristischerweise plötzlich auftritt, von kurzer Dauer ist und eine spontane, vollständige Erholung zeigt.

    Brustschmerzen

    Als Brust- oder Thoraxschmerzen bezeichnet man Schmerzempfindungen im Bereich des Brustkorbs.

    Palpitation

    Wenn eine Herzaktionen vom Patienten bewusst wahrgenommen und als unangenehm, zu schnell, zu kräftig, angestrengt oder unregelmäßig bewertet wird, so bezeichnet man diese Herzaktion als Palpitation.

    Schwindel

    Der Begriff „Schwindel“ wird im weitesten Sinne für Gleichgewichtsstörungen, Bewegungsunsicherheiten im Raum sowie für das Gefühl einer nahenden Bewusstlosigkeit verwendet.

    Im engeren Sinne meint ein Schwindel die Wahrnehmung einer Scheinbewegung des Patienten zwischen sich und der Umwelt, die gerichtet als Dreh-, Schwank- oder Liftschwindel oder ungerichtet auftreten kann.

    Pulslose elektrische Aktivität (PEA)

    Bei der pulslosen elektrischen Aktivität (früher: elektromechanische Entkopplung oder Dissoziation, EME/EMD) ist bei noch vorhandener elektrischer Aktivität des Herzens das Myokard zu schwach oder zu stark gehemmt (z.B. aufgrund einer Perikardtamponade), um einen ausreichenden Blutdruck bzw. Puls zu erzeugen. Trotz im EKG sichtbarer Herzaktion resultiert ein Kreislaufstillstand, bei dem keine Defibrillation möglich ist.

    Asystolie

    Unter einer Asystolie versteht man das Fehlen/Ausbleiben der elektrischen (→ Nulllinie im EKG) und in der Folge auch mechanischen Herzaktivität, was wiederum einen Kreislaufstillstand nach sich zieht.

    Pulslose ventrikuläre Tachykardie (pVT)

    Bei der pulslosen ventrikulären Tachykardie handelt es sich um eine gesteigerte Herzfrequenz, deren Ursprung im Bereich Kammer liegt und das Herz – im Gegensatz zur ventrikulären Tachykardie mit nachweisbarem Puls – keine Auswurfleistung erbringt. Folge ist ein Kreislaufstillstand, bei dem allerdings eine Defibrillation möglich ist.

    Ventrikuläre Tachykardie (VT)

    Die ventrikuläre Tachykardie ist eine gesteigerte Herzfrequenz > 120/min mit verbreitertem QRS-Komplex (> 0,12 s), deren Ursprung im Kammermyokard liegt und nicht den normalen Weg der Erregungsleitung nimmt.

    Herzschrittmacher

    Ein Herzschrittmacher ist ein elektronischer Impulsgenerator, der den Herzmuskel über entsprechend platzierte Elektroden zur (meist regelmäßigen) Kontraktion stimuliert. Zum Einsatz kommt er bei bradykarden Herzrhythmusstörungen bzw. bradykardiebedingter Herzinsuffizienz. Es wird unterschieden zwischen einem passageren (→ externer Herzschrittmacher) und einem permanten (→ implantierter Herzschrittmacher) Einsatz.

    Implantierbarer Kardioverter-Defibrillator (ICD)

    Ein implantierbarer Kardioverter-Defibrillator (ICD) ist ein Defibrillator-System, das bei drohenden tachykarden Herzrhythmusstörungen implantiert wird und nach Detektion einer behandlungsbedürftigen Störung (→ permanente EKG-Ableitung und Speicherung) einen Stromstoß ans Herz abgibt. Je nach Art der detektierten Störung erfolgt eine biphasische Defibrillation, eine elektrische Kardioversion oder eine Überstimulation.

    Azidose

    Unter einer Azidose versteht man den Abfall des pH-Wertes < 7,36. Unterschieden wird zwischen einer respiratorischen und metabolischen Azidose.

    Akutes Koronarsyndrom (ACS)

    Der Begriff „akutes Koronarsyndrom“ ist ein Sammelbegriff für die instabile Angina pectoris und die beiden Formen des Myokardinfarkts: NSTEMI und STEMI.

    Hypoglykämie

    Hypoglykämie bezeichnet das Absinken des kapillaren Blutzuckers in zu niedrige Bereiche, wobei als Grenzwert beim Erwachsenen gewöhnlich < 50 mg/dl (2,77 mmol/l), aber manchmal auch < 70 mg/dl (< 3,9 mmol/l) definiert wird.

    Pneumothorax

    Der Pneumothorax ist eine Luftansammlung im Pleuraraum zwischen Pleura visceralis und Pleura parietalis.

    Vena-cava-Kompressionssyndrom

    Das Vena-cava-Kompressionssyndrom ist eine Sekunden bis Minuten dauernde Schocksymptomatik in der Schwangerschaft infolge Kompression der Vena cava durch den Uterus und daraus resultierender Abnahme des venösen Rückstroms zum Herzen.

    Fruchtwasserembolie (FWE)

    Bei der Fruchtwasserembolie (FWE) tritt Fruchtwasser in den mütterlichen Blutkreislauf über.

    Epilepsie

    Eine Epilepsie ist eine Erkrankung des Gehirns mit

    • mindestens zwei nicht provozierten epileptischen Anfällen (oder Reflexanfällen), die im Abstand von mindestens 24 Stunden auftreten oder

    • einem nicht provozierten epileptischen Anfall (oder Reflexanfall) verbunden mit einer Wahrscheinlichkeit, innerhalb der nächsten 10 Jahre weitere Anfälle zu erleiden, die vergleichbar ist mit dem allgemeinen Rückfallrisiko (mindestens 60 %) nach zwei nicht provozierten Anfällen oder

    • Vorliegen eines Epilepsiesyndroms.

    (ILAE-Definition von 2014; ILAE = International League Against Epilepsy)

    Sepsis

    Bei einer Sepsis kommt es infolge einer inadäquaten, fehlregulierten Körperantwort auf eine Infektion zu einer lebensbedrohlichen Organdysfunktion, welche durch eine Zunahme um ≥ 2 Punkte im Sequential-Organ-Failure-Assessment (SOFA)-Score gekennzeichnet ist (Sepsis-3-Kriterien).

    Eklampsie

    Eine Eklampsie ist ein generalisierter tonisch-klonischer Krampfanfall als Komplikation einer Präeklampsie.

    HELLP-Syndrom

    Das HELLP-Syndrom ist eine besondere, oft akut verlaufende Form der Präeklampsie, die sich vorwiegend an der Leber manifestiert und sich durch typische Laborbefunde (Hemolysis, Elevated Liver Enzymes and Low Platelets) auszeichnet.

    Hyperglykämie

    Bei der Hyperglykämie handelt es sich um einen Anstieg des Blutglukosewerts über den Normalbereich (> 140 mg/dl bzw. > 7,8 mmol/l).

    Epileptischer Anfall

    Ein epileptischer Anfall ist eine abnorm synchronisierte elektrische Entladung von Nervenzellen, die zu lokalisierten oder generalisierten zerebralen Funktionsstörungen führen.

    Myoklonie

    Myoklonien sind kurze, plötzlich einschießende Kontraktionen der Muskulatur mit Bewegungseffekt.

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      zuletzt bearbeitet: 18.08.2022
      Fachlicher Beirat: Klara Mosig Dr., 19.01.2022
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