Achsen des Bulbus
Der Bulbus oculi hat einen Durchmesser von ca. 24 mm. Man unterscheidet drei Augenachsen: Die Orbitaachse verläuft vom Mittelpunkt des Bulbus oculi parallel zum M. rectus superior zum Mittelpunkt des Arcus tendineus communis. Die Sehachse (synonym: Blicklinie, optische Achse) reicht von der Fovea centralis, der Stelle des schärfsten Sehens, durch den Mittelpunkt des lichtbrechenden Apparates zum fixierten Objekt. Die Augenachse dagegen bezieht sich ausschließlich auf die Achse des Bulbus oculi. Sie zieht vom Mittelpunkt der Pupille bzw. der Kornea zum Zentrum der Papilla nervi optici (blinder Fleck).
Sicht von kranial auf beide Augen. Der Äquator teilt den Bulbus in eine annähernd gleich große vordere und hintere Hälfte.
Die Sehachse verläuft von der Fovea centralis (Stelle des schärfsten Sehens) durch den Mittelpunkt des lichtbrechenden Apparates zum fixierten Objekt. Die Augenachse zieht von der Kornea bis zur Papilla nervi optici, der Austrittstelle des Sehnervs. Sehachse und Augenachsachse weichen um ca. 5° voneinander ab. Sehachse und Orbitaachse differieren um ca. 23°, weshalb die Stelle des schärfsten Sehens lateral des blinden Flecks liegt.

Äußere Augenmuskeln (kraniale Ansicht)
In der kranialen Ansicht erkennt man den Ursprung von fünf der sechs äußeren Augenmuskeln (M. rectus superior, inferior, medialis und lateralis und M. obliquus superior) im Anulus tendineus communis. Der Ursprung des M. obliquus inferior am unteren Orbitarand (im Bild Mitte oben) und der Ansatz (nicht beschriftet) sind ist ebenfalls gut zu erkennen. Sehr gut sieht man auch den Verlauf des M. obliquus superior über die Trochlea.
(Quelle: Schünke, Schulte, Schumacher. Prometheus Kopf, Hals und Neuroanatomie. Illustrationen: Voll, Wesker. Thieme, 2018)
Schematischer Aufbau der Retina
Durch den inversen Aufbau der Retina muss das Licht erst sämtliche Schichten durchqueren bevor es auf die lichtempfindlichen Teile der Stäbchen und Zapfen trifft. Das Lichtsignal wird dann von den Stäbchen und Zapfen in ein elektrisches Signal umgewandelt. Das Signal mehrerer Rezeptorzellen wird an eine bipolare Zelle weitergeleitet. Im histologischen Schnitt erkennt man auch, dass die äußere Körnerschicht wesentlich dichter gepackte Zellkerne enthält als die innere Körnerschicht. Im nächsten Schritt wird das Signal an Ganglienzellen weitergeleitet, deren Axone dann den N. opticus bilden und ins Gehirn ziehen.
(Quelle: Lüllmann-Rauch, Taschenlehrbuch Histologie, Thieme, 2015)