Funktion des extrapyramidalmotorischen Systems
Vorbemerkung: Der Begriff „Extrapyramidalmotorik“ ist v.a. in der Klinik nach wie vor gebräuchlich und wird daher hier weiterhin verwendet. Prinzipiell ist diese Bezeichnung jedoch veraltet, da einerseits eine Trennung zwischen pyramidalmotorischem und extrapyramidalmotorischem System nicht möglich ist und andererseits dem extrapyramidalmotorischen System auch Strukturen zugerechnet werden, die wiederum keine motorische Funktion haben, sondern z.B. der Verarbeitung von Affekten dienen.
Dennoch gilt, dass die Pyramidalmotorik eher für die feinen Bewegungen v.a. der distalen Extremitätenabschnitte zuständig ist, und die extrapyramidalen Bahnen in erster Linie gröbere motorische Funktionen und zwar insbesondere des Rumpfs und der proximalen Extremitäten vermitteln. Sie sind damit v.a. für die Körperhaltung verantwortlich und haben Koordinations- und Orientierungsfunktion.