Definition
Leukozyturie
Unter einer Leukozyturie versteht man die pathologische Vermehrung der Leukozyten im Urin auf über 10 Leukozyten/μl Urin.
Ätiologie
Eine Leukozyturie ist ein Hinweis auf eine Entzündung in den Nieren bzw. im harnableitenden System. Ab einer Leukozytenanzahl von >5000 Leukozyten/ml Urin gilt ein Harnwegsinfekt als gesichert. Meist geht eine Leukozyturie bei einer Infektion mit einer Bakteriurie einher. Besteht eine starke Leukozyturie mit gelblich weißer Urintrübung, spricht man von einer Pyurie, also einer Eiterausscheidung über den Harn.
Bei Frauen können auch gynäkologische Erkrankungen und bei Männern eine Prostatitis bzw. Epididymitis zu einer Leukozyturie führen.
Eine Leukozyturie ist aber kein obligates Zeichen einer bakteriellen Infektion, sondern kann auch bei auftreten (z.B. Lupusnephritis, Analgetikaabusus oder Abstoßungsreaktion nach Nierentransplantation). Sie ist dann meist nur mäßig ausgeprägt und eine begleitende Bakteriurie fehlt (sog. ). Weitere Ursachen für eine sterile Leukozyturie sind die Urogenitaltuberkulose oder bereits antibiotisch anbehandelte Harnwegsinfektionen.