Ätiopathogenese
Normalerweise ist der Urin klar. Je nach Konzentration kann sich seine Farbe von Farblos/Hell (nach verstärkter Flüssigkeitsaufnahme) bis Dunkelgelb (nach Dursten) ändern. Ursachen einer Farbänderung des Urins sind vielfältig und aus der folgenden Tabelle zu entnehmen. Ein trüber Urin ist ein unspezifisches Zeichen eines Harnwegsinfekts.
Urinfarbe | Begleitbefund | Ursachen |
hell, farblos | spezifisches Gewicht (< 1001) und Osmolalität (< 50 mosm/kg) ↓ | verstärkte Flüssigkeitsaufnahme |
Polyurie, Polydipsie, Glukosurie, spezifisches Gewicht ↑, Abgeschlagenheit, Appetitlosigkeit | Diabetes mellitus | |
dunkelgelb, bernsteinfarben | spezifisches Gewicht (< 1035) und Osmolalität (< 1200 mosm/kg) ↑ | nach Dursten |
dunkelgelb, orange | Oligurie, Anurie, Retentionsparameter (Harnstoff und Kreatinin ↑) | akute Niereninsuffizienz |
Gelbfärbung von Haut und Schleimhäuten, heller Stuhl, Bilirubin i.S. ↑ |
Porphyrien sind hereditäre oder erworbene Enzymfunktionsstörungen, bei denen sich Zwischenprodukte der Häm-Synthese (Porphyrine) anhäufen, die sich in verschiedenen Organen (v.a. Haut, Leber, Knochenmark) ablagern und dort zu einer Zellschädigung führen. Je nachdem, in welchem Organ die Hämsynthesestörung lokalisiert ist, unterscheidet man zwischen erythropoetischen und hepatischen Porphyrien.