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Verhaltenstherapie für Vorkliniker: Überblick

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  • Lesezeit: 15 min
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Steckbrief

Die Verhaltenstherapie ging ursprünglich von der Überzeugung aus, dass jede psychische Störung eine Folge ungünstiger Konditionierungen sei. So, wie man ein ungünstiges Verhalten erlernen kann, so kann man es auch wieder verlernen. Die moderne Verhaltenstherapie berücksichtigt die kognitiven Entwicklungen der letzten fünfzig Jahre.

So ist aus der ursprünglich rein behavioristischen Sichtweise eine multimodale Therapieform (multi = viele; modus = Art und Weise) entstanden, die sowohl gedankliche als auch Lernerfahrungen in ihr Behandlungskonzept aufgenommen hat. Zur Verhaltensanalyse wird das SORKC-Modell verwendet. Die Konfrontation mit dem Stimulus, der das problematische Verhalten auslöst, ist die Basis der Verhaltenstherapie. Außerdem werden alternative Verhaltensweisen in den problematischen Situationen eingeübt.

Beispiele für verhaltenstherapeutische Techniken sind:

  • die systematische Desensibilisierung: hierbei wird eine neue Reaktion auf den Stimulus gelernt, die der zuvor erworbenen unerwünschten Reaktion entgegengesetzt ist.

  • die Reizüberflutung oder Flooding: hierbei wird der Patient dem angstauslösenden Reiz real, d. h. in vivo, ausgesetzt und zwar so lange, bis die Angst nachlässt.

  • die Implosionstherapie: enthält psychodynamische Aspekte; mit dem Reiz, der die meiste Furcht (im Inneren) auslöst, wird der Patient in sensu konfrontiert, wobei die angstauslösende Situation stark übertrieben wird. Durch das Erleben der Furcht ohne Konsequenz verliert der Reiz an angstauslösender Qualität.

  • die Aversionstherapie: hierbei wird eine Gegenkonditionierung bewirkt; ein unerwünschter, aber als angenehm empfundener Zustand wird an einen unangenehmen Reiz gekoppelt.

  • die Token Economy: hierbei wird erwünschtes Verhalten mit Wertmarken oder anderen Tauschgegenständen, die als Verstärker dienen, belohnt.

  • die "Time out"-Technik wird vor allem bei Kindern und Jugendlichen eingesetzt: bei unerwünschtem Verhalten werden die Betroffenen eine Zeit lang von möglichst vielen Reizen isoliert, die das unerwünschte Verhalten auslösen können.

  • das Shaping: Es bezeichnet das stufenweise Erlernen von komplexen Verhaltensweisen durch die Belohnung von Teilsequenzen.

  • das Prompting: ein Lernprozess wird über einen Hinweisreiz initiiert oder unterstützt.

  • die Stimuluskontrolle: hierbei wird der Stimulus bzw. die Reizbedingung, die das unerwünschte Verhalten auslöst, vermieden, beseitigt oder kontrolliert.

  • das Bio-Feedback: körperliche Veränderungen werden akustisch oder optisch wahrnehmbar gemacht. Dabei erlernt der Patient, die physiologischen Vorgänge zu steuern.

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    Verhaltensanalyse

    Angenommen, es stellt sich eine Frau mit einer Phobie vor tiefem Wasser beim Verhaltenstherapeuten vor, wird dieser zunächst versuchen, detaillierte Informationen über die Entstehung und Verstärkung der Angst zu gewinnen. Er würde eine funktionale Verhaltensanalyse erstellen, die sich an das sogenannte SORKC-Modell anlehnt. SORKC steht für Stimulus-Organismus-Reaktion-Kontingenz-Konsequenz.

    Zur Verhaltensanalyse unterteilt die moderne Verhaltenstherapie jedes psychische Verhalten wie folgt (SORKC-Modell):

    • S = Stimulus: Was löst Verhalten aus? Wann und wo tritt es auf?

    • O = Organismus: Was fühlt und denkt das Individuum (hier auch Klärung der Lerngeschichte)?

    • R = Reaktion: Wie verhält sich das Individuum nach der auslösenden Situation und aufgrund seiner Lerngeschichte?

    • Die Häufigkeit und Regelmäßigkeit, mit der die Konsequenz aus dem gezeigten Verhalten, bzw. der Reaktion auftreten?

    Keine somatische Erkrankung

    Josef Lefka stellt sich bei seinem Hausarzt mit Magen-Darm Beschwerden und Durchfall vor. Doch die Untersuchungsergebnisse sprechen für „keine somatische Erkrankung“. In einem Arzt-Patientengespräch exploriert der Arzt weitere ursächliche Faktoren wie Stress etc. und macht den Patienten für das Konzept der Psychosomatik sensibel. Sprache: Deutsch; Länge: 9:47 min.

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      zuletzt bearbeitet: 13.01.2023
      Fachlicher Beirat: Dr. phil. Julia Mahal, 13.07.2022
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