Zwangsstörung
Zwangsgedanken haben häufig aggressive bzw. sexuelle Inhalte; so fürchten Patienten beispielsweise, jemanden zu verletzen, wenn sie ihm zu nahe kommen. Dies führt zu dem Zwang, sich immer genau zu versichern, dass man nicht versehentlich jemanden berührt und somit gestoßen und verletzt hat.
Menschen, die unter einem Zwang leiden, sind in einem Teufelskreis gefangen. Ein Gedanke löst Angst aus, „Wenn ich den Herd nicht abgedreht habe, brennt die Wohnung nieder und auch die Nachbarn verbrennen und müssen sterben.“ Diese Angst wird durch das Verhalten reduziert, noch einmal zu kontrollieren. Somit wird das Kontrollverhalten (Zwangshandlung) negativ verstärkt (siehe Abbildung).
An einem weiteren Beispiel: das Baby einer Mutter ist krank. Sie denkt, sie könne sich bei dem Baby anstecken. Diese Gedanken erschrecken die Mutter, sie schämt sich dafür, denn „so darf eine Mutter nicht denken!“ Es kommt zu einem Erregungsanstieg der dadurch reduziert wird, indem die Mutter das Baby schaukelt und es liebkost. Es kommt zur Entlastung. Wenig später drängt sich aber der Ursprungsgedanke auf und der Teufelskreis beginnt von neuem.