Normen
Normen sind in der Gesellschaft verankerte Regelsysteme, die das Verhalten der Gesellschaftsmitglieder regeln und es erleichtern, das gegenseitige Verhalten vorherzusehen. Wenn eine Person normabweichendes Verhalten (Devianz) zeigt, wird sie bestraft, das Verhalten wird sanktioniert. Soziale Normen werden meist für wiederkehrende Situationen aufgestellt, für die es verbindliche Verhaltenserwartungen gibt. Sie enthalten eine Bewertung des Verhaltens und sind teilweise in Form von Gesetzen codiert.
Häufig tritt normabweichendes Verhalten zunächst zufällig oder ungewollt auf, z. B. bei einem Jugendlichen, der das erste Mal verbotene Drogen konsumiert (= primäre Devianz).
Sekundäre Devianz oder Abweichung ist das abweichende Verhalten als Folge gesellschaftlicher Etikettierung. Wird also der Jugendliche wie ein „Junkie“ behandelt, so wird ihn dies veranlassen, weiter Drogen zu nehmen.
Im Physikum wird zum Thema „Etikettierung“ immer wieder das Beispiel einer Frau bemüht, die ein großes Muttermal im Gesicht hat, was dazu führt, dass sich wiederholt Menschen von ihr abwenden. Als sekundäre Devianz erfolgt daraufhin der Rückzug der Frau aus dem gesellschaftlichen Leben und der Berufstätigkeit.