Krankheit aus Sicht der Gesellschaft
In der Gesellschaft bedeutet Kranksein, dass die betroffene Person ihre sozialen Rollen nicht mehr erfüllen kann. Eine kranke Person ist meist nicht mehr normal leistungsfähig (Abweichung vom "Normalzustand"). Daher wird sie von der gesellschaftlichen Erwartung bzw. Pflicht befreit, ihren sozialen Rollen (z. B. bei der Arbeit oder in der Familie) nachzukommen. Vom Kranken wird jedoch aus gesellschaftlicher Perspektive erwartet, dass er seinen Zustand verändern will, um seinen sozialen Rollen wieder vollständig gerecht zu werden. In unserem Gesundheits- und Sozialsystem gibt es festgelegte Regelungen, die die Abweichung des Kranken von seinen gesellschaftlichen Rollen rechtfertigen. In einigen Gesellschaften ist es ein Tabu, laut über seine Krankheit zu klagen. Diese Einstellung kann zu einer veränderten Schmerzwahrnehmung führen. Das Leiden wird nicht als so extrem wahrgenommen wie in einer Gesellschaft, in der es völlig in Ordnung ist, öffentlich zu leiden.