Allgemeines
Tumorviren sind Viren, die in geeigneten Wirten Tumoren induzieren. Die von ihnen exprimierten Virusproteine oder auch die Integration ihres Genoms in die Wirts-DNA können einerseits die Kontrollmechanismen eines normalen Wachstums und einer normalen Vermehrung der Zelle stören, indem sie z.B. die Wirkung negativer Regulatoren des Zellzyklus hemmen. Die Folge ist eine unkontrollierte Zellproliferation. Andererseits können sie den programmierten Zelltod (Apoptose) verhindern, sodass geschädigte Zellen nicht entfernt werden. Etwa ein Fünftel aller Krebserkrankungen geht auf eine Virusinfektion zurück. Sowohl DNA- als auch RNA-Viren können zu einem Tumorwachstum führen.
Familie | Beispiel | Tumorerkrankung |
RNA-Viren | ||
Retroviren | HTLV-1 | adulte T-Zell-Leukämie |

Grundstruktur von Viruspartikeln
Beispielhaft sind ein Virus mit helikaler Symmetrie ohne Lipidhülle und ein Virus mit ikosaedrischer Symmetrie und Lipidhülle dargestellt.
(Quelle: Groß, KLB Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie, Thieme, 2013)